einfach mal "reingeworfen"
Die Frage, die du, lieber VanillaTop, als erste vorschlägt, hat mich vor einiger Zeit tatsächlich schon erreicht 🙂 und dazu geführt, in diese Gruppe weniger oft reinzulesen.
Jemand hat hier vor Kurzem mal einen Thread eröffnet, der fragt, warum hier so Wenige aus ihrer Beziehung berichten.
In der Hoffnung, "einfach" mal darüber was zu erfahren, begann ich zu lesen, aber... tja... der Verlauf war genau so zu erwarten, fand ich.
Ich selbst erlebe polyamores Fühlen als etwas sehr Bodenständiges, Persönliches, nicht zu übertragendes, nichts "Weiterentwickeltes", oder Spirituelles.
Wenn ich ganz bei mir bleibe, so ist Polyamorie zum Beispiel auch Getragen-Werden im Schmerz.
Gerade in diesem Moment beginnt der Tag, an dem ich - wie jedes Jahr - den Todestag meines Mannes wieder durchlebe, denn heute jährt dieser sich zum unfassbar 10ten Mal...
Mein Partner ist krankgeschrieben und so sehr ich ihm wünschen würde, es ginge ihm gesundheitlich besser, so sehr tut es mir gut, dass er an diesem Tag nicht zur Arbeit muss... bei mir sein kann.
Das ist ein Beispiel von Polyamorie.
Ich weiß, dass noch ein weiterer Mensch jetzt in Gedanken bei mir ist, auch, wenn diese Liebe nicht in einer Beziehung gelebt wird, weil genau dieser Tag für die, die mir viel bedeuten - und für die, denen ich viel bedeute, ein ganz besonderer Tag ist und das immer bleiben wird.
Was zählt eigentlich wirklich? Was zählt und hat Bedeutung?
von Souki_3:
Warum alles analysieren?
>>>weil es manchen Menschen hilft vom Verstand zum Herz, bzw. Fühlen zu kommen?
Warum nicht ganz einfach aufs Fühlen vertrauen?
>>> weil für den einen oder anderen nicht so leicht ist? Nie gelernt hat? oder gar noch nicht mal darauf aufmerksam gemacht wurde, dass das geht? Hattest Du diese "Form des Vertrauens" von Deinen Eltern gelernt?
Warum immer "bei sich bleiben" und nicht einfach auch mal dem Partner ein Stück von sich selbst geben?
>>>weil das eine das anderen NICHT ausschließt??
Ständige Achtsamkeit empfinde ich als krampfig
>>> womöglich nur solange, bis es einfach wird - oder schaust Du heute noch nach wo der Schaltknüppel ist, wenn Du Auto fährst?
und sie nimmt die Chance darauf, sich voller Vertrauen dem Gegenüber - dem Partner - anzuvertrauen.
>>> insofern verstehe ich diesen Zusammenhang nicht! Was hat das mit "ständiger Achtsamkeit" zu tun?
M. E. n. geht es hier oft um Selbstschutz, der nach schlechten Erfahrungen zu erreichen versucht wird.
Was ist der Preis für diesen "Selbstschutz", den es sowieso nicht wirklich gibt?
>>>Der Preis könnte "ein wertschätzender Mensch sein, der Dein "menschlichen Versuch des Selbstschutzes genau so akzeptiert!"
Beim Verlust eines geliebten Menschen tut es weh und das darf es auch.
Alles zu analysieren kann vermeintlichen Schutz suggerieren, aber... "Schutz" vor was genau eigentlich?
>>> Vor den eigenen Ängsten, Befürchtungen, Sorgen...???
Wie gesagt, diese Gedanken wollte ich nur mal "eingeworfen" haben!
Herzlichst
John