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Poly, als Pflaster in der Ehe

******_by Frau
78 Beiträge
Themenersteller 
Poly, als Pflaster in der Ehe
Er, verheiratet und noch unter einem Dach lebend. Monogam. Getrennt. Kennen und lieben gelernt. Sie informiert. Eine wundervolle Zeit verbracht. Er hat "Poly" kennen gelernt. Nun wieder eine Annäherung dadurch in der Ehe. Poly als Pflaster? Was sind eure persönlichen Erfahrungen?

Meine Gedanken in Worte gefasst dazu: "Ich liebe dich und ich möchte dich nicht verlieren aber ich möchte noch weniger lernen dich noch mehr zu lieben in der Angst du bist irgendwann verschwunden weil ihr euch liebt. Ich bin gerne in jeder Konstellation an deiner Seite, unter der Voraussetzung dass für alle Beteiligten ehrliche und geklärte Verhältnisse herrschen, in denen keiner Verlust Ängste haben muss. In der Form weil ihr euch körperlich und räumlich trennt oder einen anderen Weg, ein neues Beziehungskonstrukt für euch findet. Ich wünsche mir nichts mehr wie mit dir glücklich zu werden, aber ich möchte dich nicht nur für eine Zeit lieben dürfen bis eine andere Liebe wieder in den Vordergrund rückt und ich möchte von dir geliebt werden weil ich ich bin, nicht weil eine andere Liebe nicht mehr ist. Dennoch und gerade deshalb wünsche ich Dir dass ihr einen Weg findet, beide glücklich zu werden und hoffe einen Platz darin finden zu können..."

Grace
*******n_M Mann
1.576 Beiträge
Neee pflaster...
... ich denke vielmehr das beide erkannt haben über ihre sexuellen Wünsche zu sprechen.
Ich würde das ehr als Denk- und Gesprächsanstoss sehen.
Um so schöner wenn es klappt 😊
Vielleicht nur ein Pflaster. Vielleicht aber auch neue Eindrücke die zu verarbeiten sind, Ängste die zu bwältigen sind, Lebensentwürfe die umgedacht werden müssen, ein Konzept von Liebe das neu verstanden werden muss, und Zeit die dafür gebraucht wird.
*****ern Frau
983 Beiträge
Pflaster und Wunden.etwas das unmittelbar zusammengehört.
Wenn man Glück hat werden es nur kleine Narben und bei ganz großem Glück heilt es.

Soll heißen ja es gibt durchaus Paare bei denen die ursprüngliche Beziehung wieder zu mehr nähe findet.
Die Frage ist was macht die Beziehung aus und stark?
Wichtig ist das nicht eine neue wunde entseht. Sprich die anderen Partner dadurch sich vorkommen wie ein vorübergehendes Experiment das nun evtl nicht mehr benötigt wird...
Es muss auch hier die Sicherheit bestehen können.
Am besten funktioniert es eigentlich wenn jeder seine qualitative beziehungszeit hat.
Und ganz klasse ist es wenn man sogar mit den anderen Partnern zusammen qualitative zeit verbringen kann.
Das muss definitiv kein Sex sein sondern evtl mal ein gemeinsames essen,Kino,Theater,sportevent etc.
Eben etwas das Freunde machen. Wenn man das auch noch in den verschiedensten Konstellation schafft kann damit viel Vertrauen entstehen.

Wenn das nicht gewünscht ist dann muss man viel reden und Strukturen aufbauen damit nicht überall Wunden und Trostpflaster entstehen *g*
******_by Frau
78 Beiträge
Themenersteller 
Danke, für die wunderbaren Worte! *herz*

*****ern:
Pflaster und Wunden.etwas das unmittelbar zusammengehört.
Wenn man Glück hat werden es nur kleine Narben und bei ganz großem Glück heilt es.

Soll heißen ja es gibt durchaus Paare bei denen die ursprüngliche Beziehung wieder zu mehr nähe findet.
Die Frage ist was macht die Beziehung aus und stark?
Wichtig ist das nicht eine neue wunde entseht. Sprich die anderen Partner dadurch sich vorkommen wie ein vorübergehendes Experiment das nun evtl nicht mehr benötigt wird...
Es muss auch hier die Sicherheit bestehen können.
Am besten funktioniert es eigentlich wenn jeder seine qualitative beziehungszeit hat.
Und ganz klasse ist es wenn man sogar mit den anderen Partnern zusammen qualitative zeit verbringen kann.
Das muss definitiv kein Sex sein sondern evtl mal ein gemeinsames essen,Kino,Theater,sportevent etc.
Eben etwas das Freunde machen. Wenn man das auch noch in den verschiedensten Konstellation schafft kann damit viel Vertrauen entstehen.

Wenn das nicht gewünscht ist dann muss man viel reden und Strukturen aufbauen damit nicht überall Wunden und Trostpflaster entstehen :)

******ore Frau
4.526 Beiträge
So fühlt es sich an, wenn poly noch in der Übergangszeit von der Monogamie her ist.

Sicherheit gibt es nicht, der Weg ist so lange holprig, solange DU noch Zweifel hast...
Profilbild
****fan
2.297 Beiträge
wichtig ist Kommunikation, reden miteinander, Offenheit, die eigenen Gefühle offenbaren, das erfordert Mut und vielleicht euch erst einmal das Erkunden der eigenen Gefühle, eine Entdeckungsreise in das eigene ICH, auch ganz spannend *g*
und wichtig ist, die emotionalen Grenzen aller Beteiligten zu akzeptieren, womit wir wieder bei der Kommunikation wären, den diese Grenzen müssen ja erst mal geäußert werden....
****nLo Mann
3.557 Beiträge
Oder:
So merkt ein dritter Inns leben getretener Mensch eine Qualität zwischen zwei Anderen der er nicht nahe kommen kann/wird.
Ihm das schon frühzeitig klar wird und sieht damit weder umgehen zu wollen oder können.
Klar, jobbt hoffnungsvoll rosarot.
********er75 Mann
6.722 Beiträge
Ja, Poly kann, genauso wie eine (zeitweise) Trennung, Gefühle und die Beziehung zueinander verändern, neue Wege öffnen und auch die Liebe wieder in den Fokus rücken.
Aber Poly kann in den seltensten Fällen die Probleme in einer Beziehung lösen, die vorher zur Trennung führten. Nur wenn man die neue Chance nutzt, und durch die erneute Annäherung und Nähe gemeinsam darangeht die ursprünglichen Konflikte zu lösen, hat die neue, alte Liebe eine Hoffnung auf bestand.

Momentan gilt es für euch alle drei behutsam und achtsam zusein. Alles ist neu, und die Beziehungen zueinander sind gerade in einem starken Wandel.
Zum einen gilt es den Gefühlen Raum zu geben, damit sie sich entwickeln können, und alle Beteiligten sich und ihren Weg in diesem Geflecht finden können, gleichzeitig ist es wichtig von Anfang an man selbst zu sein und offen und ehrlich über seine Sorgen und Bedürfnisse zu sprechen.

Ja, Poly kann ein Pflaster sein, aber sie ist kein Heilmittel. Poly kann unterstützen, kann helfen, in dem sie neue Möglichkeiten und Wege eröffnet, aber gleichzeitig erschafft sie auch neue Herausforderungen, denen sich alle Beteiligten stellen müssen.

(Verlust)Angst, Eifersucht und das Gefühl von zurückgesetzt sein sind oft Herausforderung die sich in Polygeflechten ergeben, gerade, wenn beteiligte Partner das erste mal poly leben.
Dem kann nur durch Offenheit, Achtsamkeit und das Ernstnehmen von Sorgen und Gefühlen begegnet werden.
******_nw Frau
512 Beiträge
Die Überschrift
sagt schon eine Menge aus -wenn sie denn bewusst so gewählt wurde.

Will heißen: Ist der Weg der Polyamorie das Pflaster für die Ehe oder wird der/die Dritte möglicherweise als Pflaster missbraucht? Ich formuliere das bewusst überspitzt, bezeichne es manchmal auch als Poly-Paar-Egoismus. Bei dem hat die dritte Person eigentlich kaum eine Chance, als "vollwertiges" Mitglied eines solchen Konstruktes wertgeschätzt zu werden.

Ich weiß, es ist eine große Herausforderung für alle Seiten, und ich wünsche euch ganz viel gutes Gespür für euch selbst und den/die anderen auf diesem Weg.
******_nw Frau
512 Beiträge
Bitte nicht missverstehen: Es geht mir vor allem um klare Kommunikation aller Beteiligten. Damit jede/r weiß, worauf er/sie sich einlässt. Wie sich das Miteinander entwickelt vermag man vielleicht nicht unbedingt abschätzen, aber auch dabei ist es hilfreich, wenn die Beteiligten unterwegs sich gut und klar verständigen.
*******ster Mann
1.770 Beiträge
Ich glaube, es ist einerseits auf jeden Fall so, daß Du ein Katalysator für die weitere Entwicklung seiner Ehe bist.
Das muß aber nicht heißen, daß Du nur das bist und es keine Zukunft für Euch gibt.
Ich denke, es ist entscheidend, was er sich für die Zukunft erträumt, wenn er die Augen schließt und los läßt. Sieht er sich wieder in einer ausschließenden Beziehung? Oder eher in Deiner Beziehungsvorstellung? Oder anders?
Vielleicht wird er sich irgendwo dazwischen sehen.

Es wird nicht reichen, wenn er Dich einfach nur nicht verlieren will.
Ich denke, das ist wie mit dem Beenden des Rauchens. Es reicht nicht, die nächste Zigarette weglassen zu wollen. Das trägt nicht für die nächsten zwanzig Jahre. Man muß Nichtraucher sein wollen. Das kann tragen.
Von da her würde es vielleicht auch nicht reichen, wenn er einfach nur Dich nicht verlieren wollte. Er müßte viel mehr den Wunsch nach einem Konzept haben, daß mehr als einen Partner inkludiert.

Oder ganz anders.

Ich stelle es mir ungeheuer schwierig für Dich vor, jetzt einerseits Deine Beziehung zu ihm oder Deine Beziehungsangebote an ihn aufrecht zu erhalten und andererseits so weit zurück zu treten, daß in seiner Ehe die Dinge an ihren Platz fallen können. Auch wenn Ihr noch kein Einvernehmen über eine verbindliche Beziehung mit mehr als zwei Leuten getroffen habt, ist es schon so, daß alles, was Einer tut und läßt Auswirkungen auf drei Leute hat.
****on Mann
16.112 Beiträge
**********grace:
Er hat "Poly" kennen gelernt. Nun wieder eine Annäherung dadurch in der Ehe. Poly als Pflaster?

Meinst du auch eine Annäherung an das Konzept "Monogamie"? Solange er sich innerhalb einer polyamoren Konstellation wem auch immer annähert, wäre das für mich die normale Fluktuation der Aufmerksamkeit und Nähe. Als organische Wesen sind wir nicht exakt darin und machen diese Unterschiede unweigerlich. Alles fließt.

Wenn er "poly" nur als Schnuppertour ansieht, um das gewohnte Monokonzept wieder aufzunehmen, dann war es vielleicht kein Pflaster, aber eine Erweiterung seines Bewusstseins. Unter Zurücklassung von Verletzten.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Es kann ein "Pflaster" sein, wenn die "Wunde" einer länger bestehenden Beziehung durch Gewohnheit/Routine/Alltag entstanden ist.

Die neue Konstellation, die sich in polyamoren Verbindungen ergeben darf (anders, als bei vereinbarter Exklusivität), ergibt eine völlig neue Dynamik jeder der bestehenden Paarbeziehungen.

Dass diese neue Liebe nur ein "Pflaster" ist, steht meiner Ansicht nach im Widerspruch zur Polyamorie, da Liebe als "Pflaster", wenn sie als solches die Konstellation wieder verlässt, genau diese Wunde wieder aufreißen kann.

Hier liegt nach meiner Erfahrung übrigens der gravierende Unterschied von polyamorer Verbindung und Affäre ohne tiefere Gefühle.
******Bln Mann
34 Beiträge
Das Pflaster und die Ehe...
...beides natürlich aufgeladene Begriffe. Wenn man es weniger angstvoll sehen könnte, wäre da eine Entwicklung. Jeder Partner, selbst eine Affäre und manchmal auch ein ONS oder ein langer Abend mit Rotwein und ewigen Gesprächen unter besten Freunden, verändert. Es kann sein, dass eure Veränderung schon damit begonnen hat, dass er die Trennung hinterfragt. Seitdem er das Poly-Konzept kennt, keimt da Hoffnung, für die Du im Grunde verantwortlich bist. Das würde ich auch einfordern.

Also die klare Ansage, dass Deine Bereitschaft Zeit und Aufmerksamkeit zu teilen Deine Ressource ist, mit der er nun arbeiten kann und Du nicht willst, dass diese Ressource nun gegen Dich und Deine Gefühle gerichtet wird in dem von Dir befürchteten Szenario.

Denn eines ist klar; Ein Pflaster ist im Grunde jedes gute Gespräch mit Freunden, jedes Rumknutschen mit Fremden, jeder Beziehungsratgeber auf dem Nachttisch in Buchform, der das Denken verändert. So gesehen könntest Du es Beziehungshilfe nennen und stolz darauf hinweisen, wie großartig Dein Herz ist, so dass sich Scham beim Gegenüber einstellt, das nun zu missbrauchen. Du musst ihm das nur klar machen, wie unendlich großzügig Dein Geschenk im Grunde für die Welt der Monogamie ist...
*****al4 Mann
797 Beiträge
Ich muss da mal etwas fragen, weil ich es nicht wirklich verstehe. Ich versuche mal ganz vorsichtig zu formulieren und bitte um Geduld und Verständnis für evtl. nicht endgeordnete Gedanken.

Also, dieser ganzen Sache um offene Beziehungen und Polyamorie liegt doch auch der Umstand zugrunde, das es eine sehr eingeengte Sache mit der Monoamorie ist. Zwei Menschen "fixieren" sich zumindest liebes- und beziehungstechnisch aufeinander. Dabei wird sich irgendwie so miteinander arrangiert, das sagen wir mal die Hauptbedürfnisse miteinander abgedeckt werden und auf die miteinander nicht befriedigbaren Bedürfnisse quasi verzichtet wird. Das funktioniert dann nach dem Prinzip "AMEFI"; alles mit Einem/Einer für immer. Man verzichtet aus Liebe zu dem Partner auf dieses oder jenes - oder besser gesagt ist es dann ja gar kein Verzicht, weil ja die Liebe sooo groß ist, das es gar nie nach Verzicht aussieht, sondern wie eben die Verschmelzung zweier Menschen, die sich logischerweise sowieso vergeben, was der andere nicht hat - naja auch das ist schon wieder falsch, weil vergeben hört sich ja wieder nach Richter und Verhandlung an, und das gibt es eh erstmal nicht, sondern frühestens beim evtl. Scheidungstermin.
Wie gesagt, ich weiss es gerade nicht wirklich besser auszudrücken und hoffe, das so etwa klar wird, was ich meine.
Nun ist es aber so eine Sache mit dieser Fixierung, und zwar eben auch andersherum. Der Partner ist eben auch das Gegenüber, was alles abzudecken hat an meinen Bedürfnissen und Wünschen. Und man selber hat dieselbe Rolle auch für den Partner, und das ist ein ganz schön grosser Druck auf beiden Seiten. Und ja, natürlich ist in der ersten vielleicht auch langen Zeit überhaupt kein Aufleuchten von diesen oder jenen Wünschen und Bedürfnissen, weil man sich ja so perfekt und glücklich aufeinander bezieht. Aber irgendwann vielleicht eben doch. Und dann?
Meines Wissens und meiner Erfahrung nach ist es überhaupt nicht schlimm, sich "zusätzlich" zur bestehenden Liebesbeziehung in einen anderen, "weiteren" Menschen zu verlieben. Beide Räume an Intimität und Miteinander stehen nicht in Konkurrenz miteinander - oder besser gesagt müssen es nicht, wenn ich nicht genau diesem Dogma aufliege, das ein Mensch alles für einen zu sein hat, oder man selbst alles für den anderen zu sein hat. Man geht verantwortlich mit seinen Wünschen und Bedürfnissen um, macht nicht sein Gegenüber dafür verantwortlich, dieses oder jenes doch erfüllen zu müssen, weil es die Exclusivbeziehung ist, die doch alles abzudecken und zu beinhalten hat. Denn genau da gehen ganz viele Beziehungen in die Brüche - und zwar ganz unabhängig davon, was man sich an Treue geschworen und an Liebe zugesichert hat.

Was denn nun, wenn eine Beziehung, die geschlossen war, man nun öffnet? Sich nicht trennt, weil alles nicht passt, sondern zusammen bleibt, weil so vieles passt, so viel Zuneigung füreinander da ist - und man sich gegenseitig "ausserhalb" ein Leben erlaubt? Und dann, mit genau diesem Erleben, mit dem Selbsterleben in eigenem ganz anderen Kontext, der so überhaupt nicht in Konkurrenz zum Partner steht, plötzlich wieder Platz ist, wieder Raum ist, dem Partner wieder da zu begegnen, wo man sich früher so leicht begegnet ist?

Ist das wirklich so, das da was gekittet wird? Das ein anderer Mensch benutzt wird, um die Beziehung zu kitten? Ist also der Anspruch doch so, das der eine Mensch eigentlich genau der AMEFI sein muss, alles ganz toll sein muss? Und wenn da Raum für einen anderen Menschen entsteht und da ist, da ja was nicht stimmen kann?

Ich finde, das muss nicht so sein, und ich habe es selbst so erlebt.
Will sagen: aber ja, klar können die "Ursprungspartner" unter der Entlastung der Fixierung wieder ganz anders zueinander finden können - ohne die Beziehung dann erneut wieder schliessen und fixieren zu müssen. Natürlich kann da auch ein neuer Raum für einen "weiteren" Menschen entstehen, der von allen geachtet und geschützt wird. Und ja, mag sein, das dieser "weitere" Mensch die bestehende Beziehung erst wieder lebensfähig macht, weil sie plötzlich nicht mehr alles sein muss. Sondern plötzlich genau den Raum bekommen kann, der beiden so sehr wichtig, so sehr lebens- und liebenswert macht.
Ja und? Ist das schlimm? Oder ist es vielleicht genau diese empfundene Wertung, von der ich oben sprach: Boh, ich reiche ihm/ihr nicht. Die/der Andere ist viel wichtiger, und jetzt bin ich auch noch missbraucht worden, damit ihm/ihr genau das klar wird?

Nur Gedanken, die mir da so kommen.
******ore Frau
4.526 Beiträge
@ Lateral4
Ich würde es nicht anders beschreiben.

Nur, bis man DA hin kommt, es so zu erfahren, so zu leben, da geht ordentlich Wasser die Wupper hinunter und manchmal auch was drüber....

Dazu gehört viel Reflektion, Geduld, Verbindlichkeit, sich beziehen und das eben nicht einer auf den anderen, sondern jeder auf jeden, sonst funktioniert es eben nicht.

Die schmerzhafteste Geschichte (die innerlich immer noch nicht ganz abgehakt ist, macht aber auch nix!) ist die Verweigerung von Beziehung einer anderen Liebsten meines Partners mit mir. Sie begründete das damit, dass ich sie retraumatisieren würde. Das ist pure Projektion, und eine Riesenchance, die aufzulösen, aber der Liebste hat - aus welchen Gründen auch immer (Angst, Bequemlichkeit, eigene Traumatisierung, NRE, um nur einige mögliche Gründe zu nennen) die Beziehung zu ihr gestärkt und zu mir bis zum Abbruch geschwächt.
Lehre für mich daraus: ich habe meine abhängigen Faktoren in Beziehung angeschaut, um in Zukunft besser für mich sorgen zu können.
All das aber ein Prozess von Jahren! Und viele stolpern da eben mal so rein und haben die hehre Idee, dass alles sofort viel besser läuft, weil wir ja endlich vom Kreuz der Monogamie befreit sind. Dabei tauschen viele die Kreuze erstmal 1:1.....

Denn die "Enge der Monogamie" ist genauso subjektiv, wie die "Freiheit der Polyamorie".
******_by Frau
78 Beiträge
Themenersteller 
Zum Ende der Geschichte
Er, wieder frisch verliebt in die Ehefrau, auch wenn große Gefühle für beide Frauen vorhanden sind. Die Aufgeschlossenheit die Sie beide kennen gelernt haben mit anderen, hat sich für beide zum positiven Verhalten für Sie selbst und miteinander entwickelt. Sie kann der Polyamory dennoch nichts abgewinnen. Somit bleibt er monogam ihr zu liebe und eine Liebe geht verloren. Danke für eure Beiträge und denen die noch folgen mögen. Grace
Poly, als Pflaster in der Ehe
Eine andere Beziehung kann kein Pflaster sein um eine Ehe zu kitten.

Ich war 4o Jahre verheiratet bis mein Mann 2010 starb. Ja... es war Liebe, gelebt in Monogamie, weil man so erzogen war und es sich gehörte.

Aber, ich bin der Meinung, der Mensch ist nicht zur Monogamie geschaffen. Ich habe mich oft verliebt in diesen Jahren und konnte es nicht ausleben, weil ich meinen Mann nicht verletzen wollte. Man hätte miteinander reden sollen und müssen, das hätte vieles vereinfacht und ich wäre glücklicher gewesen.

Dann urplötzlich nach 25 Jahren hat mein Mann eine jüngere Frau kennen gelernt und er hat sich verliebt und wollte die Scheidung. Wir haben dann lange geredet, mit Tränen und Enttäuschung, aber ich bin dann zu dem Schluss gekommen, dass ich ihn los lasse aber mich nicht scheiden lassen werde. Zumindest nicht direkt und abrupt.

Wir haben dann vereinbart, wir geben uns 1 Jahr Zeit, ihm damit er diese neue Liebe leben kann und ich durfte während dieses Jahres auch machen, wonach mich mein Herz treiben würde...dann wollten wir entscheiden, ob wir auch wieder zusammen sein wollen.

Nach einem Jahr sind wir wieder zusammen gekommen, seine Beziehung ist leider zerbrochen, aber nicht durch meine Schuld, das war mir enorm wichtig, und wir hatten dann eine neue offen Basis gefunden, die uns getragen hat, bis zu seinem Tod.

Ich lebe nun seit fast 9 Jahren alleine, aber dennoch in mehreren Beziehungen, die klar definiert sind und jeden von uns glücklich machen. Da habe ich erkannt, was polyamory für mich heisst. Keine Eifersucht, zumindest gut damit umgehen können, und nie einen anderen wissentlich verletzen.

Ich bin tatsächlich so veranlagt, habe es aber immer versteckt. Offenheit, Ehrlichkeit ist der Schlüssel für diese Art des Lebens.

Seit gestern bin ich neu in dieser Gruppe und ich bin froh hier sein zu dürfen.
Denn die Berichte, die hier gepostet werden, zeigen mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin... aber bin ehrlich, muss noch viel lernen und auch überdenken...

Liebe Grüße
Deamluna
*******ster Mann
1.770 Beiträge
@Lateral4
Danke für die ausführliche Darstellung. Viel Wahres, aber ein wichtiger Punkt fehlt mir.
Niemand kann von einem Menschen erwarten, daß er alle Bedürfnisse, die man hat, abdeckt.
Es kann aber auch niemand von vielen Menschen erwarten, daß sie das tun.
Man kann Wünsche an Partner stellen, aber mit seinen Bedürfnissen muß man immer selbst klar kommen. Die Frage, ob man poly oder mono leben will, kann nicht damit beantwortet werden, daß eine Beziehungsform mehr Wünsche abdeckt.
Partner sind nie dazu da. Es ist schön, wenn sie es tun. Aber sie sind nicht dazu da.
Wäre es anders, könnte man die Frage Poly vs. Mono mit einer einfachen Wirtschaftlichkeitsrechnung für Jedermann verbindlich und rationell beantworten.

Du hast Recht, daß viele Monos ihre Entscheidung für Mono aus einer durchaus wirtschaftlichen Überlegung oder aus einem anfäglichen Enthusiasmus, der aber auf dem Boden einer wirtschaftlichen Überlegung steht ("mein Partner gibt mir alles, was ich brauche"), fällen.
Aber das ist falsch. Und es ist dies, was sie irgendwann merken müssen. Nicht, daß ihre Bedürfnisse mit Poly großflächiger abgedeckt werden. Sondern daß ihre Entscheidung eine Frage des ganzheitzlichen Wollens und der persönlichen Integritär sein muß.
Nicht des größtmöglichen Nutzens.

Glaube ich.
******_nw Frau
512 Beiträge
@********race:Ich gehe mal davon aus, dass es sich um deine Geschichte handelt. Insofern bedaure ich deinen Verlust und wünsche dir, dass du jetzt gut aufgehoben bist in einem "Netz" lieber/liebender Menschen.
Ob es das "Ende der Geschichte" ist: wer weiß. Manchmal gehen solche Geschichten hin und her, und da ist es schon wichtig, gut auf dich selbst acht zu geben. Dass man nicht seelisch "unter die Räder kommt." Du wirst dich da sicher gut im Blick haben. Und wenn nicht: s.o. - ich habe Freunde als sehr hilfreich dabei erlebt.

Ein Gedanke noch dazu: Sein Weg ist sein Weg, und ihr Weg ist ihr Weg. Das müssen die beiden jetzt schauen. Für dich deinen Weg zu gehen, das ist jetzt wichtig. Wie immer dieser Weg aussehen mag.
Alles Gute für dich!
****on Mann
16.112 Beiträge
**********grace:
Sie kann der Polyamory dennoch nichts abgewinnen. Somit bleibt er monogam ihr zu liebe und eine Liebe geht verloren.

Sie kann sich nicht für selbst gelebte Polyamorie begeistern, verstehe ich. Polyamorie bedeutet, soweit ich sie selbst auslebe, zusätzliche emotionale und organisatorische Anstrengungen.

Was ich noch nicht verstehe: warum ER dann auf seine eigene Polyamorie verzichtet. Sie muss sich ja gar nicht für alles begeistern, das für ihn wichtig ist.

*******beth:
Denn die "Enge der Monogamie" ist genauso subjektiv, wie die "Freiheit der Polyamorie".

Der Enge der Monogamie habe ich mein freies Singledasein entgegengesetzt. Polyamorie ist damit nicht vergleichbar, denke ich. Sie ist ebenfalls ein Konstrukt voller Rücksichtnahme, Vereinbarungen und Verbindlichkeit. Lediglich die Anzahl der Beteiligten kann freier gewählt werden.
Ein paar andere Gedanken dazu:

@TE: Du bist missbraucht worden. Werde dir dessen bewusst. Hauptsächlich deshalb, um deine Gefühle für diesen Mann anders einzuordnen.

Für ihn warst du ein Katalysator, um SEINE Probleme zu lösen. Das ist gelungen soweit - er ist wieder "heimgekehrt".

DEINEN Gefühlen kann das nicht gerecht werden, und wird es nicht. Du warst und bist frei, dich einzulassen. Das ist eine großartige Haltung dem Leben gegenüber.

Missbrauch beginnt früher, als die meisten denken. Er beginnt, wenn deine Freiheit, deine freie Wahl eingeengt wird. Bewusst durch jemanden, der sich daraus einen Vorteil verspricht.

Ich wünsche dir, liebe TE, dass du die richtigen Schlüsse für dich durch das Erlebte ziehst. Wenn es dir gelingt, so offen wie bisher zu bleiben, und du dich gleichzeitig bewusst vor derartigem Missbrauch in Acht nimmst, dann hat das Geschehen im Nachhinein seinen speziellen Sinn...
*******ster Mann
1.770 Beiträge
Sorry, aber Missbrauch ist definitiv ein zu starkes Wort dafür.
Damit machst Du ihn zum Täter, sie zum Opfer und eine Begegnung, die wir nicht beurteilen können, mit Erlebnissen, die Du so nicht mehr wertschätzen kannst, zu einer Untat.
Nein, das, was da von der TE erzählt wird, ist sicherlich keine Missbrauchsgeschichte.
*******ster Mann
1.770 Beiträge
Ich denke, ich verstehe, was Du sagen willst und das hat seine Berechtigung, aber da wird auch ein oder zwei Nummer kleiner noch Dein Schuh draus.
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