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BDSM & Polyamorie
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Ist Poly bedingungslos oder bedingt?

******RGA Mann
939 Beiträge
..."Bedingung vs. bedingungslos"
Es gibt mehrere Definitionen von "Bedingung" (drag&drop Internet):

1.
etwas, was zur Verwirklichung von etwas anderem als Voraussetzung notwendig, gegeben, vorhanden sein muss

2.
etwas, was gefordert und von dessen Erfüllung etwas anderes abhängig gemacht wird


---------------------------------------------------------------------------------------------------
Ohne Ersteres geht vermutlich nahezu nichts! ...um zu Lieben muss zumindest rudimentäre Liebesfähigkeit, Du, ich, erkennen ...was auch immer... vorhanden sein.
Ersteres ist wohl eine Grundvoraussetzung für fast Alles ...

Zweiteres wäre dann bezogen auf Liebe eher berechnend/kalkulierende, Egomanie oder der so häufig wenn auch oft nicht direkt ausgesprochene "Deal",... dieses gegen jenes etc. u.v.m. (für mich KEINE! Liebe).

Es wäre also Klarer entweder von Liebe oder... Deals/Abkommen/Vorteilsverschaffung/Emotionalem Ausgleich/Sexuellem Ausgleich - verletzten "Seelen" bis "Krämerseelen" zu reden.
Wobei "Liebe" sich dabei vielleicht besser anhört als hier nur "haben wollen/müssen" wenn auch "fair ausgehandelt". Vordefinierte Regeln sind wohl häufig Vertragsklauseln.

Die Liebe, die sich selbst genügt, ist leider der Ausnahmefall, auch in der Geschichte.
Liebe in meinem Verständnis verträgt sich nicht mit Zwang, Kontrolle und Inbesitznahme.
Dies! währe eher die Definition von "Besessenheit".

2000 Jahre patriarchal-monotheistische Prägung bedeutet Konditionierung auf ..."ich liebe Dich wenn Du dies und das erfüllst ...gleichzeitig mit dem eigenen Anspruch selbst immer geliebt werden, einzufordern selbst von denen, die wir achtlos verletzen",...

Diese durchaus schizophrene Prägung ist leider ein "Motor" und Kontrollmechanismus dieser Welt. Einer nicht nur geistig-emotional verhungernden Welt.

Um wirklich lieben zu können bedarf es eigenständiger freier Lebewesen...die allem liebend zugewandt sind aber nichts für sich selbst erwarten/einfordern...bestenfalls wünschen und sich freuen...

OT...Ich schenke zunehmend meine Liebe (Agape) allem Lebendigen (was mich nicht gerade direkt attakiert oder mein Überleben gefährdet) & dazu Frau(en) auch Eros...seit dem dies geht... und ich völlig allein auch sehr glücklich sein kann...zunehmend weniger bis an nichts Immateriellem zwanghaft festhalten muss, nichts beziehungsmässiges/emotionales/sexuelles unbedingt haben will/muss oder in eine imaginäre Zukunft projizieren muss ....
bekomme ich sooo... unendlich viel geschenkt (nicht zurückgeschenkt!)... in einem ewig währenden Hier und Jetzt...das ich nur fassungslos bin... und staune und staune...erst seit dem lebe ich wohl WIRKLICH...


(Wenn ich, was jedoch immer seltener vorkommt, in alte Prägungen/Konditionierungen wegen irgend eines z.B. nicht erkannten"Triggerpunktes" oder schlimmen Erfahrungen wie z.B. ein sehr unschöner Tod eines für die Welt unersetzbaren Lebewesens voller Liebe...wird es ggf. für eine Zeit auch für mich wieder so... als würde ich in eine unfreie Vergangenheit zurückversetzt...immer wenn ich im Ausnahmefall mal an etwas festhalten muss, nicht liebevoll loslassen kann... und/oder mich emotional in die Vergangenheit oder eine projizierten Zukunft begeben... muss!... anstatt wirklich Lieben und Leben im Hier und Jetzt...)
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Tom, ich denke 🤔, dass Definition ins Spiel kommt, wenn es darum geht, ob poly irgendwie "besonders" ist.
Es ist weder bedingungsloser, noch mehr, noch besser, noch weiter, sondern einfach nur Liebe zu mehr als dem Einen.

Vielleicht sollte nicht immer gefragt werden, ob Polyamorie irgendwie ist, sondern die Vielfalt derer anerkannt werden werden, die sie fühlen.

Wo immer zuerst das "Ich" betont wird und das "Wir" gleich Selbstaufgabe suggeriert, wird ein Wir-Gefühl vermutlich auch nicht in der Gruppe ankommen.

Ist mit der Ausgangsfrage nicht eigentlich gemeint :
Lieben polyamor Liebende bedingungsloser?
Hm.... 🤷
*******ben Mann
3.281 Beiträge
Tja, was genau versteht jeder genau unter "Poly"?

Liebe könnte in ihrer Grundengergie bedingungslos sein. Sobald diese dazu eine Beziehung mit einem (mehreren) Menschen braucht, gibt es Bedingungen der verschiedensten Art.
Ich sehe nicht, das ich/wir in unseren menschlichen Entwicklung schon an dem Punkt sind, wo Liebesenergie unabhängig von Äußerlichkeiten nur in uns selbst lebt und gedeiht. (und selbst da gäbe es ja natürliche "Bedingungen" wie gesunder Körper, Nahrung, Atem, ...)

Meine Frage also eher, was und welche Bedingungen (geschützte Räume) braucht es, damit wir uns dabei hin zu immer mehr bedingungslos (wahhaftiger, glücklicher, friedlicher..) entwickeln können?
*******570 Frau
11 Beiträge
Bedingung: Ehrlichkeit
Aus meiner Erfahrung heraus ist Ehrlichkeit die einzige Bedingung, bei einer monogamen Beziehung genauso wie in den der polyamore.
Offen über seine Gefühle, Ängste und Sorgen zu reden ist in der Polyamorie für mich zur Basis geworden.
Einzig die Verletzbarkeit des Partners und die Achtsamkeit des anderen bedingt für mich den Umgang miteinander, aber nicht das Gefühl der Liebe an sich. Das bleibt davon unberührt, bedingungslos.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ich wage die Vermutung, dass wir uns hier in Diskussionen deswegen im Kreis drehen, weil hier viele sind, die unter Bedingungslos genau das verstehen, was Paradiesquelle in Klammern gesetzt hat.
Warum ist etwas dann "wahrhaftiger, glücklicher oder friedlicher"?
Warum geht all das nicht mit Bedingungen und ist es nicht utopisch, dass es keine geben könnte?

Mir kommt das hier manchmal vor wie eine Gruppe, in der viele sind, die traumatische Erfahrungen im Leben / in Beziehungen gemacht haben und sich nun von einem Beziehungsmodell Großes erhoffen. Stichwort : Sehnsucht.
Wonach wirklich?
"Wenn ich anders liebe, wird alles besser"?
Ist das so?
*******Top Mann
1.035 Beiträge
Vielleicht ticke ich da für manche zu einfach, aber für mich ist es so einfach:

Liebe zu empfinden ist für mich nicht an eine Bedingung geknüpft.

Eine Liebe leben zu können ist etwas anderes.

Ich denke, dass jeder einen gewissen Rahmen hat, innerhalb dessen er sich wohl fühlt. Probleme entstehen nach meiner Erfahrung meist dann, wenn etwas diesen Rahmen sprengt und das "so leben, wie ich will" (gilt für alle Beteiligten) schwierig wird. Maximalforderungen funktionieren da ebenso wenig wie m.E. falsches Verständnis von Kompromissfähigkeit (dass der Klügere so lange nachgibt, bis er irgendwann der Dumme ist).
Mal ein Kontrapunkt: Liebe in Liebesbeziehungen unter Erwachsenen, die Begehren beinhaltet, ist für mich idealerweise nullkommagarnicht bedingungslos. Und das ist super so.

Bedingungslos liebe ich hoffentlich mal meine Kinder, aber ganz sicher keinen Partner auf Augenhöhe, von dem ich solche Selbstbegrenzungen verlange, wie ich sie auch mir selbst auferlege - vornehmlich: Verantwortliches und beziehungsförderndes Handeln auch bei diesem entgegenstehenden Impulslagen.

Ich will gar nicht entgrenzt und ausufernd und in jeder Hinsicht und für jeden Quark geliebt werden, allein die Phantasie hielte ich spontan sogar für regressiven Unfug (ohne damit andere Personen, die das - vermutlich mit guten Gründen - persönlich anders sehen, attackieren zu wollen).
Ich will ziemlich personenspezifisch und verbindlich und bspw für konstruktive Eigenschaften geliebt werden, und ich liebe auch selber ziemlich personenspezifisch und verbindlich und bezogen auf coole Charakterzüge.

Zudem halte ich es für ein Gerücht, daß Begehren vorrangig aus bedingungsloser Annahme des Gegenübers entsteht und man sein Gegenüber zur Begehrensförderung in allen möglichen Handlungen achtsam mit Applaus bedenken sollte. Das mag sein, was manche Menschen sehr schätzen, und das ist auch okay so; ich bin allerdings eher ein Nähe/Distanz-Begehr-Mensch.
Also: Ich finde es bspw heiß und liebesfördernd, mit meinen Partnern um die Themen "nehmen" und "haben wollen" Anziehung zu entwickeln, Unsicherheiten auszuhalten und zu überwinden, sich in Frage gestellt zu sehen und andere in Frage zu stellen....und all das im Rahmen von verläßlichen, wertschätzenden, festen Beziehungen. Dynamik und einvernehmliche Machtspiele innerhalb der festen Wände definierter, besonderer, begrenzter stabiler Beziehungen, sozusagen.

Wenn ich jemanden liebe, dann will ich (persönlich) ihm alles geben, was ich kann. Manchmal auch das, was über meine Komfortzone hinausgeht. Ich will außerdem, daß er als eigenständiger Mensch funktioniert, seine eigenen Erlebnisse hat, mir ein Gegenüber ist.
Aber ich will absolut nicht, daß er frei floatend nur im Moment un-bedingt lebt und/oder sich bei jedem Näheimpuls einer spontanen, umfassenden Einlassung auf alle möglichen Leute hingibt. Ich will auch nicht, daß er spezielle Dinge, die unsere jeweilige Beziehung besonders machen, überall erlebt.
Da habe ich, wenn man so will, meinen (vorhin anderweitig angesprochenen) regressiven Moment - ICH will meinen Liebespartnern besondere Dinge geben und von ihnen besondere Dinge bekommen, niemand anders soll bestimmte Dinge geben und tun, das definiert und stabilisiert meine Wohlfühlposition im Beziehungsgeflecht, olé.
Ich will übrigens auch ein wenig Resteifersucht bei uns allen beibehalten sehen (oder wie nennt man dieses Empfinden poly-korrekt? Diesen Flash, wenn man einen Beziehungspartner kurz als leicht verletzend erlebt, wenn er sich speziellen anderen Menschen öffnet, und v.a. aber einfach das erotisch-seelische Hochlodern durch den leichten Entfremdungseffekt bei sich/Partnern gut findet, wenn einer im Beziehungsgeflecht jemanden Noch-Fremdes geistig-seelisch-sexuell begehrt).

Sprich: In meiner Bedingtheit in der Liebe bin ich begeistert festgefahren, poly-unideologisch und erospirituell komplett unmusikalisch. Damit geht's mir saugut, und nach meinem Kenntnisstand meinen Partnern auch *g*
Das was SiouxsieCGN schreibt trifft es für mich wie Arsch auf Eimer und Topf auf Deckel.
Aber auch vieles von dem was Soukie schreibt finde ich sehr passend.

Ich glaube auch, das Liebe selbst bedingungslos ist. Beziehung aber definitiv nicht und meiner Meinung nach auch ein kennen lernen eher nicht.
Und ja wir sind von unseren Verletzungen geprägt. Mal mehr mal weniger. Ich denke das ist zumindest bedingt gut so. Einlassen und Loslassen ist da wichtig. Aber Verletzungen prägen mich auch. Machen aus mir den Menschen der ich bin und somit auch das was ich mir von einem kennen lernen erwarte.

Es hilft nichts, wenn ich mir eine Beziehung wünsche und der andere unter Beziehung ein Gefängnis impliziert. Ich kann mich dann zwar trotzdem auf ein kennen lernen einlassen. Dieses ist dann für mich aber zumindest mal an maximale Ehrlichkeit gebunden. Während das für den anderen schon zu viel Kontrolle dar stellen kann. Und dann beende ich ein kennen lernen, weil ich sonst sehenden Auges in ein offenes Messer laufe. Die Differenz der Startpunkte ist zu groß.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ist es nicht so, dass Menschen, die polyamor lieben (können), bzw Menschen, die sich wünschen, dies auch in polyamoren Verbindungen zu leben, eine Sehnsucht verbinden könnte.
"Liebe zu mehreren Menschen fühlen und Gefühle auch miteinander erleben" klingt doch total bereichernd - irgendwie nach "besserer Welt", nach "Oase im rauhen Leben" 😉, oder?

Der Gedanke kann auf Menschen, die viel Schlimmes erlebt haben, die was bewegen wollen, etc. wie ein Sog wirken.
Sehnsucht nach ganz viel bedingungsloser Liebe und Nähe und die verletzte Seele reparieren?

Wer es so sieht, für den ist ggf der, der sagt :
"Ich liebe mehr als einen. Das ist schon alles 🙂" , ohne da Bedingungslosigkeit und besonderes Entwickeln reinzudenken, nicht nachzuvollziehen.

Hier wird sehr oft eine Ideologie erkennbar, die die, die sie teilen, die Polyamorie wie einen "Rettungsanker verwundeter Seelen" zu betrachten scheint.

Ich brauche keine Bedingungslosigkeit und nichts Besonderes, was da vielleicht reingemacht wird.
Ich persönlich finde Bedingungen sehr hilfreich zur Orientierung und tatsächlich gesund.

Liebesbeziehung, wo alle sich der Bedingungen bewusst sind, sind mehr mein Ding, denn sie wirken auf mich ehrlicher.
Liebe und Sehnsucht sind was sehr Emotionales, aber wenn Menschen in Bezug gehen, habe ich kein Beispiel - nicht mal was Gedankliches - dafür, wie Beziehung mit Bedingungslosigkeit funktionieren könnte, ohne gleichzeitig unverbindlich zu sein...🤔
*******n_M Mann
1.578 Beiträge
So seh ich das auch:
Ich will, daß du mir zuhörst, ohne über mich zu urteilen
Ich will, daß Du Deine Meinung sagst, ohne mir Ratschläge zu erteilen
Ich will, daß du mir vertraust, ohne etwas zu erwarten
Ich will, daß du mir hilfst, ohne für mich zu entscheiden
Ich will, daß du für mich sorgst, ohne mich zu erdrücken
Ich will, daß du mich siehst, ohne dich in mir zu sehen
Ich will, daß du mich umarmst, ohne mir den Atem zu rauben
Ich will, daß du mir Mut machst, ohne michzu bedrängen
Ich will, daß du mich hältst, ohne mich festzuhalten
Ich will, daß du mich beschützt, aufrichtig
Ich will, daß du dich näherst, doch nicht als Eindringling
Ich will, daß du all das kennst, was dir an mir mißfällt
Daß du es akzeptierst, versuch es nicht zu ändern
Ich will, daß du weißt…..daß du heute auf mich zählen kannst…
Bedingungslos.
(Jorge Bucay)
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Den 6ten Satz in Herr_von_M s Text finde ich persönlich sehr spannend, denn die Erkenntnis "sich im Anderen zu sehen", hat mir sehr geholfen.
Wie oft habe ich bei meinem Partner irgendwas kritisiert und wir hatten Differenzen, bis ich endlich erkannt habe, dass es (auch) um MEINE Themen geht.

Mein Partner und ich haben sooo viele Parallelen in Erfahrungen aus Kindertagen, im Verhältnis zu den Eltern etc., dass das manchmal unheimlich ist.
Das ist nun ein völlig anderes Thema, aber die Erkenntnis, sich im Miteinander oft "im Anderen zu sehen" hat mir sehr geholfen, bei mir selbst hinzugucken.

Ansonsten klingen die weiteren Zeilen natürlich toll, aber... das sind mir persönlich zu viele Bedingungen 😉.
Vote: Bedingt
Für uns als Nesting-Partner ist unsere Form von Polyamorie bedingt, allein schon, weil wir ja - neben der Liebe - viele Verbindlichkeiten miteinander eingegangen sind (Haus abbezahlen, uns um seine Kinder kümmern, gemeinsames Fahrzeug, Pflichtenaufteilung Job/Haushalt etc....).
Wenn sich nun jemand von uns in einen weiteren Partner verliebt, dann würden die Verbindlichkeiten ja z.B. trotzdem weiter existieren.
Beispiel:
Würde jetzt einer von uns zum anderen sagen: "Du ich helf' Dir noch bei Deiner Bewerbung..." und dann zum weiteren Partner fahren, dort die Zeit verbringen, schließlich zurückkommen und sagen: "Du, das mit X war so schön und hat länger gedauert, um die Bewerbung kann ich mich mit Dir nicht mehr kümmern...", dann wäre das genau eine Krise dieser Verbindlichkeit.
Und gewissermaßen auch der Integrität, die ja ein Handeln in möglichst fortwährend aufrechterhaltener Übereinstimmung mit dem persönlichen Wertesystem enthält.
Taucht also ein neuer Partner auf - und jemand von uns würde in so einem Augenblick wie in dem Beispiel das bisher etablierte "Gemeinsam" aus dem Blick verlieren, dann würde sich die betroffene Person gewissermaßen in mancher Hinsicht als "unsichere Beziehungsperson" outen.
Einmal selbstverständlich gegen den Bestandspartner - weil von heute auf morgen die gemeinsame Verbindlichkeit wohl zum Ausverkauf frei gegeben worden wäre (womit man Zuverlässigkeit und Vertrauen gleich mit über Bord gefegt hätte...) -
und zum anderen auch gegenüber dem neuen Partner: Denn wer könnte sich wirklich auf jemanden einlassen, der mit seinem (nicht-kohärent-integeren) Verhalten zeigen würde, daß er eingegangene Verpflichtungen jederzeit nach persönlichem Gutdünken dem Eigenwohl unterordnen würde?

Für uns beide hier gilt damit, daß man zwar eine Hand für sich hat, aber auch immer eine für "das Schiff". Und das Schiff wären eben die bereits existierenden Gegebenheiten: Vorhandene Beziehungen, Verbindlichkeiten, Verpflichtungen.

Und neue Verbindungen möchten wir beide möglichst nur von einem "aufgeräumten Schiff" aus aufbauen, sonst könnten wir gleich "alle in die Boote...!" ausrufen.
*******rker Mann
14 Beiträge
Bedingungslos oder bedingt
Liebe Polys,

Die Frage hat es in sich! Und bringt vieles auf den Punkt.

Grundsätzlich ist Liebe bedingungslos und frei.....Innerhalb von Polykülen
stellt sich die Frage: was für eine Art von Polyamoren Beziehungen ich leben möchte. Den sie sind unterschiedlich und mannigfaltig.....konkret immer ein Findungsprozess

In der Polywelt verschiedene Formen und Welten...was jedoch uns alle eint, ist die Basis:

Liebe und Sexualität mit andern leben zu dürfen:LIebe, Offenheit, Ehrlichkeit, Transparenz
keine Intrigen, Belügen, Verletzen....wir kommunizieren und leben unsere Bedürfnisse offen!

Für jede Gruppe, Beziehungen, Paare etc. gilt dieses Mantra der Ehrlichkeit, Liebe, Offenheit und doch ist POLY soviel mehr!

Den Mut sich zu Beziehen und Vernetzen sich mit allem zu zeigen und zu Vertrauen....

Poly sein braucht Bewusstsein und wohl mehr Verantwortungsbewusstsein als bei Monos. GFK in der Kommunikation finde ich ein sehr gutes Mittel für Integration nicht nur für Polys.

So ihr Lieben ....Liebe und Licht Euch allen....
Lightworker
Ich verstehe die Frage anders!
Es geht für mich um die Frage nach Polyamorie als Lebensform, nicht um Liebe. Also geht es um Organisation von einem Beziehungsgeflecht, um Regeln im miteinander mehrerer Menschen. Regeln sind aber Rahmenbedingungen, die schon in einer Zweierbeziehung aufgestellt werden müssen um eine Beziehung auszuleben. Um so mehr Charaktäre beteiligt sind um so komplizierter wird es Vereinbarungen zu treffen. Wenn es also um feste Partnerschaften geht, die eine Verbindlichkeit implizieren, wird es wohl ohne Bedingungen langfristig nicht gehen.
Micha
*******enig Mann
8.454 Beiträge
hallo KKMK,
zu deiner Frage

Ist Poly bedingungslos oder bedingt?

Angetriggert durch den Thread "Regelverstoss" mag ich dieses Thema zur Diskussion stellen. Wichtig ist mir, dass ich nur neugieriger "Fadenhalter" hier bin; weder angetriggert, noch betroffen...


Die Frage lautet: Ist Poly bedingungslos oder bedingt; und wie bedingt ihr das?

Ich freue mich auf eure Sichtweise!

kann ich dir nur meine persönliche Sichtweise anbieten: der polyamouröse Lebensstil ist erst einmal eine von verschiedenen Möglichkeiten, wie man seine persönlichen Beziehungen organisiert und lebt. Die Fragestellung in Bezug auf das poly-Beziehungsmodell verstehe ich wie viele meiner VorrednerInnen nicht. Bedingungen für Beziehungen (ganz allgemein) dürfte es nach meinem Verständnis oft oder sogar fast immer geben. Nicht zuletzt müssen bekanntlich etliche Bedingungen erfüllt sein, bevor wir uns mit einem Partner / einer Partnerin einlassen. Und zu diesen vielen Bedingungen können weitere im Laufe der Beziehung hinzu kommen. Etwa die Bedingung "wenn Sex außer Haus, dann nur mit Schutz/Kondom" und man kann beliebig viele Streitigkeiten vom Zaum brechen, wenn man vorher nur für ausreichend viele Bedingungen oder Regeln sorgt, die nicht erfüllt oder gebrochen werden. Mir persönlich ist das alles zu anstrengend, weshalb ich mit dem ganzen Bedingungsgedöns nach Möglichkeiten zurück halte...
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Noch mehr
*senf*:

Poly ist bedingungslos in der Liebe.
Aber nur bedingt lebbar.
**********w_s24 Frau
248 Beiträge
poly...
Poly... was auch immer, kann kaum ohne Regeln gehen, weil man zumindest schon der Gesundheit wg gewisse Regeln braucht.
Genau wie regelmässsige Tests, um andere und sich zu schützen, und vorzusorgen, aufeinander achten, ist hier das Thema... mit Gefühlen fange ich hier gar nicht an, das ist ja jeweils immer sehr speziell und individuell.
Aber ganz ohne Regeln, würde ich es als gefährdend verantwortungslos ablehnen und verurteilen.

Sorry, meine harte, aber klare Meinung.
****ssa Frau
898 Beiträge
KKMK
hat mich zitiert. Ohne den Theat zu beschreiben, in dem ich das geschrieben habe. Denkt Euch Euren Teil dazu. Er beschreibt, dass er wegen meines Postings diesen Threat eröffnet hat.

Nun denn *wahrsager* ......

Ich stehe zu allem was ich schreibe. An diesem Threat möchte ich mich nicht beteiligen, denn Liebe ist für mich immer bedingungslos. Egal welche Konstellation Menschen leben.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Dazu von einer lieben Freundin
ein Beitrag aus einem anderen Anlass, aber hier ebenso gültig:

Liebe ist für mich bedingungslos. Beziehungen sind es nicht.

*******ius Mann
62 Beiträge
Unterscheidung emotion und verhalten
Emotionen wuerde ich nicht an bedingungen knuepfen. die kommen und gehen so wieso wie sie wollen.
Aber handlungen, wie das ausleben bestimmter emotionen lust und anderem wuerde ich an bedingungen wie bereitschaft ehrlichkeit und hingabe knuepfen.

und bei sex auch besonders and einhaltung bestimmter regeln zur verhinderung von std's.

denn vergiss nicht sharing is caring, ausser bei sexuell uebertragbaren krankheiten!
*******erli Paar
4.372 Beiträge
Weder die Liebe noch eine Beziehung existiert ohne Bedingungen.

Denn wenn A nicht auf B trifft wird keine Liebe entstehen.

Jeder Mensch sucht etwas, möchte etwas, will sogar etwas ..... was auch immer das ist und sei es *fiesgrins* die Bedingung ..... Liebe mich bedingungslos.
****ss Frau
100 Beiträge
Zurück zur Ausgangsfrage...
... ob Poly bedingungslos oder bedingt ist, muss ich mal meinen Senf dazu geben.
Gerade Polyamore Gemeinschaften können nicht bedingungslos sein. Ich empfinde hier das Wort Poly am falschen Platz. Sobald Menschen (ob zwei, oder mehrere) sich für eine Gemeinschaft bewusst entscheiden und an ihrer Enstehung und Reifung "arbeiten", verhandeln sie doch schon die Bedingungen wie die Verbindung gelebt werden soll oder kann. Das ist gut so und enthält das Potential für ein gemeinsames Wachstum.
Deal or no Deal...
Es geht dabei doch eindeutig um die Gestaltung und Suche nach Glück und erfüllender Liebe.

Anders verhält es sich in einer Familie. Ja, ich liebe meine Eltern, meine Geschwister, mein Kind...ich übernehme BEDINGUNGSLOS Verantwortung für ihr Wohlergehen. Ausgesucht habe ich mir sie nicht. meine Familie wurde mir gegeben, mit all ihren Schwächen und Stärken. Das ist eine andere Art der Liebe...eine bedingungslose.

Gruss S.
******ore Frau
4.533 Beiträge
Und warum soll es nicht auch polyamore Verbindungen geben, die genauso sind, wie Du Familie beschreibst???
Ich dachte früher auch, dass das nicht geht. Mit meiner Familie habe ich eher andere Erfahrungen gemacht. Meine Partnerschaften hatten auch viele abhängige Komponenten, in denen Bedingungen entstanden sind. Jetzt mache ich das erste Mal im Leben die Erfahrung einer grundlegend bedingungslosen Beziehung: keine Erwartungen, Austausch statt Verhandlungen, Wohlwollen, Fürsorge, Begeisterung, gemeinsame Visionen. Dabei alles sehr entspannt.
Und genau so gehen wir gerade an die Erweiterung heran. Statt Suchen und Bedingungen stellen: warten und Offenheit. Die, die sich langsam nähern spüren gerade den Vibe. Die, die anders ticken, halten sich fern...
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