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Problem offensive Polyamory - Partnersuche

Problem offensive Polyamory - Partnersuche
Mir fällt auf, dass das monogame Beziehungsmuster urtief in den Menschen verwurzelt ist. Männer und Frauen martern sich lieber in einer Mono-Beziehung, als gegen den Strom zu schwimmen. Dafür sind sie bereit heimlich fremdzugehen. Warum?

Das Polyamorie-Outen war gar nicht das Schlimmste für mich! Einen Beziehungs-Partner zu finden, der mit der Polyamorie umgehen kann, ist noch sehr viel schwerer! Ich bin halt offen damit, kann mir eben zwei Partner vorstellen. Einen Haupt - und einen Nebenpartner. Zweiteres habe ich schon...

Hat jemand von Euch auch Erfahrungen in der aktiven polyamorieschen Partnersuche? Würd mich freun, wenn ich merke, dass ich damit nicht allein bin!!! *traurig*

Eure CU
**********vence Frau
430 Beiträge
Die Begriffe Haupt- und Nebenpartner benutze ich nicht gerne, aber ich bin wohl in einer ähnlichen Situation wie Du. Mein Geliebter, dem ich mich emotional sehr nahe fühle, hat seinen Lebensmittelpunkt bei seiner Frau und Kindern, das war auch immer klar und ist kein Problem für mich. Das passt sehr gut so wie es ist. Schwieriger wird es, wenn man einem "Neuen" erklärt - pass auf, ich bin offen für eine Beziehung, aber die Liebe zu diesem Mann gehört einfach untrennbar zu mir und wenn auch nicht oft, werde ich ihn doch regelmässig sehen und auch weiterhin lieben.

Damit können die wenigsten umgehen ... und die, die das toll finden suchen meist eh nur eine Affaire oder sind von Haus aus Seitenspringer.

Meine Idee von Polyamorie ist aber ohnehin eher die des Netzwerkes, mit verschiedenen offenen Beziehungen unterschiedlicher Intensität, mein Alltagsleben ist das einer alleinziehenden Single. Manchmal wurmt mich das, denke mir fehlt da was - meistens bin ich ganz froh darum und auch eher am Zweifeln, ob ich mich überhaupt nochmal so anpassen möchte und kann, dass ich mit jemandem zusammen Leben könnte.

Würzigen Gruß
Marion
*********marrn Mann
1.397 Beiträge
Gruppen-Mod 
Was nützt es?
..dir konkret, nicht allein zu sein mit diesem Problem? Du wirst hier sicher viel Zustimmung ernten. Aber vielleicht sollten wir mit dieser Frage einfach mal in das Singles-Forum gehen? Nur dort gibt es vielleicht die Antwort auf die Frage, warum jemand lieber gar keinen Partner hat, als einen, der noch jemanden anderen liebt oder sich das auch nur vorstellen kann. Macht poly einsam? Ich glaube nicht, aber realistisch ist es wohl davon auszugehen, das es die Partnersuche ziemlich eingrenzt.

LG
Kaiserschmarrn
@marion
Liebe Marion,

lieben Dank für Deinen Beitrag, der mich wissen läßt: "Du bist nicht allein". Du triffst den Nagel auf den Kopf!

LG CU
@kaiserschmarrn
Lieben Dank für Deinen Beitrag! Konkret hilft es mir wenigstens mental "nicht allein zu sein", vorallem wenn man seine eigene Welt mal wieder in Frage stellt und sich selbst reflektiert. Irgendwann kommt dann der Punkt, wo man lieber mal Leute mit ähnlichen Gefühlen und Gedanken fragt, wie sie darüber denken. Das verhindert den Verlust der Realität und andere Meinungen sind mir manchmal auch wichtig. Den Tipp mit den Singles werde ich aufgreifen. Das ist ein guter Hinweis.

Lg CU
*******Jule Paar
394 Beiträge
Das gibt sich mit der Zeit
Zum Anfang des Beitrages mal ein heißer Tipp: Bei einer "Ansage" ist auch die verbale Verpackung entscheidend, anders gesagt, das, "was da mitschwingt".

"Der Heinz ist die Nummer eins, Du bist die Nummer zwei", würde ich nicht gerade gerne hören. Wie fändest Du es, wenn Dir ein Mann, in den Du Dich gerade heftig hineinverliebst, Dir sagen würde, "nichts geht über die Elke, und auch Du nicht, das musst Du wissen?"

Du hast ein Glück in Deinem Leben erfahren, das in dieser Form nicht alle Menschen erfahren - Du bist in der Lage, mehrere Menschen zu lieben. Die meisten Menschen sind sich dessen nicht bewusst, obwohl sie es tun. Sie lieben ihre Eltern, manchmal auch die Geschwister, sicher ihre Kinder, auch mehrere. Und nicht mehrere Partner auf gleicher Ebene?

Jeder Mensch, der sich in eine Beziehung hineinwagt, achtet doch auch darauf, wie der nun mehr und mehr geliebte Mensch mit anderen Menschen, die dieser Mensch liebt, umgeht. Verpasst er diesen Menschen Nummern und beraubt sie damit ihrer Einmaligkeit, die doch die zentrale Erkenntnis ist, die zu Liebe führt?

Stelle Deine Fähigkeit positiv heraus, und das nicht als Trick, oder als ehrliche Aussage - wenn es so ist (sonst würdest Du Dich z.B. zutreffend als die frustrierte Ehefrau "outen", die einen "Stecher nebenbei" braucht). Betone möglichst ohne Geschwurbel Deine Liebesfähigkeit und - vor allem - Deine Eifersuchtsfreiheit. Denn asymmetrisch funktioniert das nicht. Und das ist ja auch kein Problem; Du sprichst von einem Netzwerk.

Was an diesen Netzwerken auch wichtig ist, ist der Konsens: "Deine geliebten Menschen sind meine Freunde". Wenn dieses Annehmenkönnen fehlt, ist es in klassischen Mono-Beziehungen der Quell der Schwiegerelternproblematik, und in Poly-Beziehungen gibt es dann eben "Schwiegergeliebte", auf die dies ausgedehnt wird.

Meine inzwischen jahrzehntelange Erfahrung geht dahin, dass "meine Frauen" völlig ärgerlich wurden, wenn sie auch nur den Verdacht hatten, ich würde eine von mir geliebte Frau in kritischen Situationen im Stich lassen. Völlig klar und von ihnen zugegeben schwang da die Überlegung mit: "Wenn ich mal in der Situation bin, möchte ich ja auch, dass er mich unterstützt."

Der wichtigste Punkt ist Offenheit gegenüber allen Beteiligten. Das müssen keine wöchentlichen Sex-Reports sein. Nur sollte man einen Grundsatz beherzigen: "Führe kein Doppelleben!"
*********uple Paar
141 Beiträge
andere Sicht und was sich daraus ergeben kann
Also ich war Anfangs in einer ähnlichen Lage.

Ich war der Wing und suchte für mich eine "feste" Beziehung dazu.

Polyamor war für mich kein Problem, aber bei den Frauen.
Inzwischen hat sich das Blatt etwas geändert.

Denn als ich feststellte, es findet sich nichts, was mir und meiner Liebe damals gefallen hätte, ist dann alles anders gekommen.

Inzwischen ist es so, dass ich nicht mehr nach einer Frau suche, für mich als feste Partnerin, denn das ist Sie für mich geworden.
Dafür sucht sie, nach einer Wing-Frau, die eventuell Wing für uns beide sein könnte.

Ob man das jetzt noch eine Poly-Beziehung nennt, oder irgendwie anders, ist uns dabei egal.
Wir müssen nicht in eine Schublade passen.

Das was ich damit zu dem Thema hier sagen will, es gibt immer wieder Menschen, die sehr unterschiedlich zusammen leben.
Doch auch mit der Zeit, kann dies sich noch vielfach verändern.

Das Leben ist dynamisch, es kommt auch darauf an, welchen Weg man beschreitet.

LG
CC(Er)
*******Jule Paar
394 Beiträge
Wingen
Hallo CC (Er),

kannst Du da mal das Problem näher erläutern? Ich verstehe es nämlich nicht, es klingt aber spannend. Ich kenne das nur aus Party-Zusammenhängen. Gibt es so etwas auch längerfristig?

Also, ich gehe mal von einer Situation aus, in der weder sexuell noch in der Liebe ernsthafte "Versorgungsengpässe" bestehen.

Und unter einem "Wing" verstehe ich eine Unterstützung, Begleitung beim Finden neuer Partner.

Für alle die, die noch nicht so weit sind, eine Erklärung, was ein "Wing" ist. Nehmen wir mal an, ein Mädel geht mit ihrer so genannten "besten Freundin" (im Zweifel ist das immer die Pute, die gerade mitrennt) aus. "Mitnehmende Frau" ist an einem Mann interessiert, der nun aber leider in einer gröhlenden Männergruppe drinsteckt. Die "beste Freundin" lenkt nun die Männergruppe ab, um es der "mitnehmenden Frau" zu ermöglichen, ihren Zielmann aus der Gruppe zu lösen, zu isolieren und mit ihm - naja - "etwas anzufangen" wäre euphemistisch; um es klar zu sagen, sie legt ihn flach.

Das ganze ist komplett abgesprochen, und das gibt es natürlich auch umgekehrt, also ein Mann ist der "Wing" des anderen. Beide treffen auf eine "Schöne" und auf eine "weniger Schöne" (subjektiv!). Da die beiden Mädels zum Zusammenkleben neigen, löst der "Wing" den Kitt.

Der Witz an solchen Aktionen ist dann, dass manchmal der Wing mit der/dem Gewingte(n) eine unvergessliche Nacht erlebt, während es umgekehrt mau bleibt.

So, und die Krönung des Ganzen ist es dann, wenn man dies alles als Paar betreibt. Weil ja niemand "unterversorgt" ist, sind dann dem Spieltrieb keine Grenzen gesetzt. Zum Beispiel: Gehe mal, wenn Du eine Frau bist, auf eine Frau zu, quassele sie an, schätze sie ein und "stecke" ihr dann, dass "dieser Mann" total auf sie abfährt. Er stellt sich vor, tut desinteressiert. Voraussetzung ist nun, dass sie ihn attraktiv findet (lässt sich leicht herausfinden). So, und irgendwann, wenn Ihr Mädels vertrauter seid und das "Ziel" bereits zugegeben hat, dass sie ihn attraktiv findet, kommt die Ansage, dass das der Freund ist. Wenn man dann nicht völlig blöde ist oder die bekannten Unwägbarkeiten hinzutreten, liegt er mit ihr irgendwann im Bett.

Ich bin in meiner Studentenzeit mit meiner damaligen Freundin häufig auf "Baggertour" gegangen, wir hatten uns gegenseitig gewingt, und, he, das hat uns beiden nur Spaß gemacht.

Nur noch ein Tipp: Ich fragte sie anfangs ab und an, wieso sie sich denn mit genau diesem Typen ins Bett gelegt habe. Und umgekehrt fand sie einige meiner "Eroberungen" eher indiskutabel.

Es ist sehr seltsam, wenn man am Geschmack eines geliebten Menschen zweifeln muss. Das fühlt sich einfach komisch an. Nur der Trivialspruch "Geschmäcker sind verschieden" hilft darüber hinweg. Sogar dann, wenn man sich liebt.
man sucht ja immer wieder mal. aber du nimmst dir natürlich entwicklungsmöglichkeiten, wenn du die wertigkeiten vorher festlegst.

es kann durchaus sinnvoll sein, haupt- und nebenbeziehungen zu haben. das kann gefühlsmäßige, manchmal auch rein technische gründe (zb entfernung) haben. obwohl ich es immer abgelehnt habe, per definition nummern zu vergeben, entwickeln sich real natürlich schwerpunkte.

aber sie können sich auch verändern, und man sollte ihnen auch die möglichkeit dazu lassen. es ist manchmal einfacher, wenn man das, was man da mit einem anderen menschen lebt, nicht "beziehung" nennt, sondern "begegnung". es lässt mehr zu und mehr wege offen und nimmt einem auch ein bisschen den definitionsstress im kopf.

eine hauptbeziehung oder einen hauptpartner kann man eh nicht suchen. den kann man nur finden.
@Amalu
Vielen Dank mein Lieber! *bussi* CU
*********uple Paar
141 Beiträge
falsch verstanden
Also zum Begriff "Wing" möchte ich MEINE Sichtweise sagen.

Wing, ist der, der zu einem bestehenden Paar hinzu kommt.

Also ich damal, zu meiner (inzwischen) großen Liebe.
Sie hatte Ihren Mann, und auch mich. Das alles mit Liebe verbunden.

Nix, "Hilfestellung" damit der andere zum Zuge kommt.

Das was unsere Sie jetzt sucht, ist nicht "Etwas zum xxx" für mich.. schon gar nicht, ein ONS oder gar als "die feste Frau für mich".

Ich denke das hatte ich klar gemacht. Vielmehr geht es inzwischen darum, dass Sie ihre ersten Erfahrungen mit einer frau machen möchte und nichts dagegen hat, wenn es (sofern diese Frau es dann möchte), mich mit ein zu beziehen. Ich schau mir das aber auch einfach mal nur so an und unterhalte mich dann gerne darüber mit beiden.

Ob eine Frau, die eventuell zu uns dazu kommt, dann "Wing", oder "Nebenbeziehung" heißt... ok, aus dem Sachverhalt gehts wohl sicher hervor, was gemeint ist.

Wir mögen beide, diese Schubladen nicht so sehr.

LG
CC(Er)
*******Jule Paar
394 Beiträge
Wing-Definition
Nein, die Definition war alles andere als klar.

Nun gut, wir können uns gerne darauf einigen, dass beide "Wing"-Formen die Beteiligten weiter bringen können und sollten, und gut iss. *g*
@diskussion im Raum
ich weiß, wie und was gemeint ist und das zählt doch, oder?
*top*

wir können doch von unserer vielfalt her viel neues erfahren und manches lernen.

LG CU
**********vence Frau
430 Beiträge
Wing
@******erb

witzig, diese Ausprägung, Definition von "Wing" war mir jetzt völlig fremd, aber ich hab sehr schmunzeln müssen. Mein Geliebter sagte mal, nur halb im Scherz zu mir: "So und für Dich suchen wir jetzt auch noch jemanden, der dein leben mehr mit Teilt als ich es kann" - sinngemäss.

Nette Überschneidung *zwinker*
Ich mal ganz natürlich.
****Art Mann
1.603 Beiträge
Dies musste ich auch oft erleben,
hatte bekanntschaften, naja die waren nicht bereit für eine Polybeziehung da sie rein mono eingestellt sind.
Aber sie wollen sich dennoch nicht einengen lassen und dann nebenbei Seitensprung und Abenteuer wagen.

Was geht nur in deren Köpfen vor ?
Warum nicht gleich Polybeziehungen ?
Ist es der Reiz an dem heimlichen ?
Ist es in einer Poly-Beziehung nicht mehr reizvoll,
wenn man die FReiheit besitzt und mit anderen offen und frei Abenteuer eingehen kann ?
Ist es der Reiz etwas als sein Eigentum bezeichnen können ?

Was ist der Reiz an einer Mono-Beziehung ?
Ein Poly kann dies kaum nachvollziehen.
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
*lach* Juhu, Begriffsdefinition ... Also in der amerikanischen poly-Szene, in der der Begriff "wing" versus "center" geprägt wurde, haben die feste Bedeutungen und das hat nichts mit Deiner Definition zu tun Danny. *zwinker*
Ein "center" ist jemand, der zwei oder mehr Partner hat. Ein wing ist jemand, der eine Beziehung zu jemandem hat - das KANN ein center sein, muß aber nicht. Streng genommen sind in monogamen Paaren beide jeweils wings und es gibt keinen center. Ein center kann auch wing sein. Üblicherweise meint man mit "wing" aber Menschen, die nur eine Beziehung zu einem Menschen haben, sozusagen "außen an einem Beziehungshaufen dranhängen".

Mal ein Beispiel: wir haben eine N-Konstellation (A ist mit B zusammen, B zusätzlich mit C, C zusätzlich mit D). B und C sind center, A und D sind wings. C und A sind wings von B, B und D wings von C. Schön kompliziert? *lach*

Mit Wertungen a la "Haupt- und Nebenbeziehung" hat das noch nichts zu tun.

Zum eigentlichen Thema: es kommt immer darauf an, was man sucht. Ja, polyamore Partner zu finden ist schwieriger als monogame Partner, weil es weniger polys oder akzeptierende monos gibt. Eine polyamore Beziehung anzulehnen, weil man monogam fühlt, ist völlig in Ordnung und erwachsen. Ich sehe da kein "der ist lieber Single, anstatt mit mir noch weitere Partner haben zu können, wie idiotisch ist das?!?" Ding. Wer monogam fühlt, sucht monogam fühlende Partner, und wenn er sich monogam fühlend mit einem poly einläßt, hat er ... weniger Chancen einen monogamen Partner zu finden. So einfach ist das. Und ich ziehe es ehrlich gesagt vor, daß ein monogam fühlender Mensch mit mir garnicht erst eine Beziehung eingeht, als sich zu trennen, wenn er sich in einen monogamen Menschen verliebt ...

Wer polyamor fühlt und einen polyamoren oder akzeptierenden mono-Partner findet, kann es sich natürlich nochmal zusätzlich schwer machen, wenn er Hierarchien aufzieht in Sachen Beziehung. Primary ist toll, Secondary ist der, der immer das Nachsehen hat? Secondary sein möchten die wenigsten, es sei denn sie selbst haben bereits selbst einen Primary oder können sich mit dem anderen eine Primärbeziehung nicht vorstellen. Menschen in fester Paarbeziehung zu daten, wenn man partout einen Secondary möchte, kann die Erfolgschancen vielleicht drastisch erhöhen. Oder die Hierarchie ablegen.
**********vence Frau
430 Beiträge
Ich denke auch, dass die meisten am Anfang einer Beziehung - verliebt, rosarote Brille - ja noch nicht an Seitensprung denken. Wenn der erste Rausch abklingt wird es schon schwieriger, das wäre die Zeit eine Beziehung zu festigen, daran zu arbeiten, sich eine tragfähige Basis zu schaffen. Das ist vielen einfach nicht bewusst, ich glaube die wenigsten bekommen das auch vorgelebt. Und weil es dann natürlich an Kommunikation mangelt wird der erwachende Wunsch nach fremder Haut oder ein paralleles Verliebtsein eben heimlich ausgelebt.

Noch dazu wissen viele ja auch einfach nicht, dass es so etwas wie Polyamorie gibt, viele stolpern erst nach Jahren über den Begriff und sehen, dass es auch gelebt werden kann. Seht euch mal die Threads dazu hier an: "Hilfe ich hab mich neu verliebt, aber ich liebe meinen Partner trotzdem, wie komme ich da raus? Was ist falsch bei mir?"

Daher auch die Schwierigkeit einer neuen Liebe Poly näher zu bringen. Am Anfang will das ja keiner sehen, da ist der Glaube an die eigene monogame Vollkommenheit noch stark ...
Ich mal ganz natürlich.
****Art Mann
1.603 Beiträge
Es sind auch wenige bereit zu teilen.
Bei liebe will selten jemand teilen, die wollen das man nur eine/n liebt.
Exklusive Liebe eben.
Beim SEx sieht es dann doch wieder anders aus, da sind mehr bereit zu teilen aber eben nur sexuell, trotz der exklusiven Liebe.
Wehe man verliebt sich aber dann in die andere Person auch,
dann ist meist die Hölle los. Nur wenige können und wollen akzeptieren das man auch andere liebt.
*****s42 Mann
11.845 Beiträge
Poly oder Mono?
Ich glaube, dass (fast) alle Menschen prinzipiell auch polyamor leben könnten. Das "Gefühl", von dem wir hier sprechen, ist in meinen Augen eher ein Denkschema, das infolge der gesellschaftlichen Konditionierung den meisten Menschen innewohnt. Ähnlich wie letztlich z.B. auch eine religiöse Lebensausrichtung. Und natürlich ist es auch völlig normal, bei dieser Einstellung zu bleiben.

Allerdings habe ich gerade persönlich erlebt, wie ein Mensch durch entsprechende Erlebnisse inerhalb weniger Wochen 2 Grundeinstellungen zu Sexualität, Moral und Beziehung "über den Haufen geworfen" hat.

Meine momentane Hauptpartnerin kannte vor dem letzten Sommer nur Monogamie (hatte zwei monogame Beziehungen nacheinander) und konnte sich auch nie vorstellen, eine sexuelle (und Liebes-) Beziehung zu einer Frau einzugehen. Nach dem Sommer ist sie in einen Poly verliebt (nicht nur als tolerierender Mono, sondern durchaus auch offen für eigene Beziehungen) und liebte auch eine Frau.
Sie hat schon vor unserer ersten Begegnung gewusst, wie ich meine Beziehungen lebe und sich in eine bestehende offene Zweierbeziehung eingefügt. Inzwischen haben sich die Relationen ein wenig gewandelt, aber wir sind nach wie vor offen für weitere Partner auf beiden Seiten.

Das Prinzip bei der Suche nach neuen Partnern ist für mich einfach: Offenheit und Direktheit. Das schützt vor späteren Enttäuschungen und ich bin bisher damit nur gut gefahren. Auf jeden Fall erzeugt es bei vielen potentiellen neuen Partnern erst einmal Neugier und sie beginnen, sich ehrlich mit dem Thema Polyamory auseinanderzusetzen (wenn sie sich für einen interessieren).

Ob eine neue Beziehung dann über die Zeit stabil bleibt ist bei Polys genau so ungewiss wie bei Monos - da dürfen wir uns nichts vormachen. *zwinker*
@sorbas
Vielen Dank für die Darstellung Deiner Sichtweise ... Ich glaube Polyamories sind die mitunter die weltoffensten und tolerantesten Liebhaber, die es gibt. Sehr selbstreflektierend... Ich liebe Menschen mit dieser Lebenseinstellung!

LG CU
********el64 Frau
631 Beiträge
@CU2GETLOVE
ja genau nach der Sichtweise von ihm...sorbas42 leben wir beide,,,ich bin seine momentane Hauptbeziehung...
für mich ist Poly zwar fast noch Neuland ..aber in der kurzen Zeit ist viel auf mich eingestürzt --- aber im positiven Sinne
und das alles obwohl ich auf gar keiner Suche war...
Das was mir dann mit ihm begegnete kannte ich in keinster Weise aber ich war sehr neugierig drauf und bereue es in keinster Weise.
Ich bin gespannt was sich alles noch ergeben wird.
Tja und nun bin ich dabei Poly zu leben....und wie sorbas sagte wir sind beide offen für Neues...

lg blackangel64
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
@sorbas
Ich glaube, dass (fast) alle Menschen prinzipiell auch polyamor leben könnten.
Das ist vermutlich nie zu beweisen oder zu widerlegen und bis dahin verlasse ich mich einfach darauf, wie ein Mensch reagiert, wenn er erfährt, daß ich poly bin. *g*
Ich glaube auch, daß da eine ganze Menge gesellschaftliche Prägung dahintersteckt, die man überwinden KANN. Aber ob man sich das antun WILL ... ähm naja. Also einem Menschen zu sagen "Du kannst das, ich bin sicher!!!", wenn der sich erkennbar unbehaglich fühlt und leidet und herumlaviert, anstatt das Kernthema in sich anzugehen, welches den Schmerz verursacht ... ich tu mir das nicht mehr an. Da laß ich meinen Gegenüber entscheiden, was er sein möchte (unabhängig davon, was er sein ... könnte).
*****s42 Mann
11.845 Beiträge
Ja, natürlich
Deshalb schrub ich ja auch "prinzipiell".

Gerade die gesellschaftlichen Prägungen durch Elternhaus, Schule, Freunde, Bekannte, Kirche und nicht zu vergessen die Medien bestimmen in sehr großem Maß unsere Lebenseinstellungen.

Aber poly zu sein ist für mich etwas anderes als z.B. die Frage nach homo-, bi- oder hetereosexuell. Das scheint wirklich eine genetisch bedingte Veranlagung zu sein - und auch wirken gesellschaftliche Einflüsse unter Umständen gewaltig dagegen, seine eigentliche Art, sein Leben und vor allem seine Beziehungen zu gestalten, auszuleben. Inzwischen sicher weniger - dank gewandelter gesellschaftlicher Akzeptanz der Unterschiedlichkeit der Menschen *zwinker*.

Poly zu sein bedeutet für mich, mehrere Menschen zur gleichen Zeit tief und innig lieben zu können. Und das können sehr viele andere Menschen auch - selbst wenn sie es abstreiten.
Das Abstreiten endet mesit spätestens bei der Frage: Wenn du ein Kind hast, dann liebst du es doch über alles. Und wenn das zweite geboren wird - liebst du dass dann nicht auch über alles? Oder liebst du ab dann das erste nicht mehr? Oder hörst du auf, deinen Partner zu lieben, nur weil ein Kind da ist?
Man muss also nicht zwangsweise aufhören, den einen Menschen zu lieben, wenn man beginnt, einen anderen zu lieben. Das es trotzdem für viele Menschen gewünscht wird, um sich ausschließlich auf den neuen (oder weiterhin ausschließlich auf den ersten Partner) zu konzentrieren ändert nichts daran. Diesen Wunsch muss ich als Poly respektieren - da stimme ich dir voll zu.

Auch meine Michi stand selbst vor der Entscheidung: Will ich die Liebe zu diesem Mann (mich *zwinker* ) pflegen? Dann bleibt mir nichts weiter übrig, als zu versuchen, diese Art zu leben und zu lieben für mich auch zu übernehmen oder zumindest wohlwollend zu akzeptieren. Oder ich muss eine Liebe zu diesem Mann unterdrücken, die Beziehung beenden.
Ich habe sie hier in keiner Weise unter Druck gesetzt - das geht auch nicht. Das einzige, was ich in der Situation tun konnte: ihr die Sicherheit geben, dass ich sie von ganzem Herzen liebe - auch, wenn da noch anderen Frauen/Partner(innen) sind. Hätte sie sich anders entschieden, wäre das sicher für uns beide sehr schmerzlich gewesen - aber dennoch besser als ein fauler Kompromiss, nur um eine gerade erst aufkeimende Liebe zu "retten".
Also in der amerikanischen poly-Szene, in der der Begriff "wing" versus "center" geprägt wurde, haben die feste Bedeutungen und das hat nichts mit Deiner Definition zu tun Danny

...

...

...

...

Da bin ich aber wirklich froh, daß ich nicht Teil dieser ammirikanischen Poly-Sekte (oder war es -Szene?) bin...und mich schon wieder für irgend eine Schublade entscheiden muß...lach...

Moxy
*****s42 Mann
11.845 Beiträge
Was haben klare Begriffsdefinitionen...
... mit Sekte zu tun?

Ich finde es gut, wenn gleiche Begriffe bei verschiedenen Leuten dennoch gleiche Bedeutungen haben. es erleichtert die Kommunikation ungemein, weil ich nicht ständig nachfragen muss (oder gleich einen völlig anderen Inhalt in das Gesagte interpretiere).

Gerade bei Wing und Center fände ich es gut, wenn man die ursprünglichen Bedeutungen übernähme. Zumal sie ja auch logisch sind.

Jeder, der zu einem anderen eine Liebesbeziehung unterhält, ist dessen Wing. Jeder, der mindestens 2 Wings hat, steht damit zwischen den beiden (als Verbindung, nicht als Trenner *zwinker*) und ist somit gleichzeitig ein Center (und natürlich auch für jeden seiner Wings ebenfalls ein Wing).
Jeder Center ist also automatisch gleichzeitig in Wing, und zwar für mindestens 2 Partner. Ein Wing kann aber auch nur einfach ein Wing sein - wenn er nämlich nur einen Beziehungspartner hat.

Damit wird durch diese Begriffe auch gleich die Funktion desjenigen sichtbar, in der ich über diesen kommuniziere.
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