Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM & Polyamorie
1147 Mitglieder
zum Thema
Liebe ohne Beziehung512
Ausgelöst durch viele Diskussionen mit einer Freundin, die partout…
zum Thema
Metaphern für offene Beziehungen, Polyamorie & Co.8
Wie ihr eure offenen Beziehungen, Polyamorie & Co beschreiben würdet.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Ich liebe euch alle!

Ich liebe euch alle!
Polyamorie. Was ist das eigentlich? Bevor ich meine Geschichte erzähle, möchte ich euch Polyamorie aus meiner Sicht erklären. 

Das Wort Polyamorie - das beinhaltet "poly" für „viele“ und "amor" für „Liebe“.
Somit heißt das im Endeffekt nur: Viele Lieben.

Natürlich liebe ich viele Menschen: Meine Eltern, meine Tanten und Onkel, meine Freunde - mag der ein oder andere vielleicht jetzt denken. Aber ist man deswegen polyamorös? Nein! 




Polyamorie bedeutet für mich – entgegen der weit verbreiteten Meinung – nicht, dass man eine „offene Beziehung“ führt und somit einen „Freifahrtschein“ zum ungehemmten Geschlechtsverkehr mit jedem hat, sondern dass man die Fähigkeit besitzt, mehr als einen Menschen zur gleichen Zeit lieben und begehren zu können.

Diese Liebe ist dann auch die, wie sie zwischen Partnern stattfindet und nicht die Liebe zum eigenen Kind oder zur Verwandtschaft.

Polyamorie wird ja oft und gerne so hingestellt, als wäre das alles ein fröhliches sexuelles Bäumchen-wechsle-Dich gänzlich ohne Streit oder Eifersucht deswegen. Aber diese Annahme ist falsch. Dieser Lebensstil ist weder gleichzusetzen mit swingen, betrügen, wildem Rumgepoppe oder ähnlichem.

Polyamoröse Beziehungsgeflechte basieren auf Vertrauen, Offenheit, Ehrlichkeit und Liebe. Ein gleichberechtigter Umgang miteinander ist in dieser Art der Beziehungsform sehr wichtig.


Ich bin jetzt mitte 20. Ich habe schon so manches erlebt – auch wenn der ein oder andere, der älter ist, das wohl belächeln mag. Aber bedenkt:
Nicht jeder hat z. B. mit 30 die gleiche Lebenserfahrung – der eine hat mehr, der andere weniger. Warum? Weil jeder einen anderen Weg durchs Leben geht – den eigenen Weg, und dieser differiert von Mensch zu Mensch.

Also: Ich bin mite 20 – und dabei leidenschaftlich "pervers" und polyamorös veranlagt.

Ich lebe BDSM seit meinem 16. Lebensjahr aus - und seit meinem 21. Lebensjahr kann ich mir eingestehen, dass ich polyamorös bin. 





Mit 14 den ersten Freund gehabt. Nach 1 1/2 Jahren festgestellt, dass es einfach nicht mehr funktioniert. Beziehungsende.

Schmutzige und böse Fantasien gehabt – das war der Zeitpunkt, an dem ich angefangen habe zu recherchieren, was ist das, was mir da durch den Kopf geht? Irgendwann habe ich dann dafür einen Namen gefunden: BDSM.

Dann noch mal eineinhalb Jahre eine Beziehung zu einem „StiNo“, den ich aber betrogen habe. Warum ich das getan habe? Das wusste ich weder damals – noch weiß ich es heute.

Dann - der erste Partner der meine BDSM-Fantasien mit mir zusammen real werden lies. Alles toll - alles gut... bis ich mit 17 Jahren feststellte, dass irgendwas „anders“ und „nicht richtig“ ist.

So habe ich mich damals in einem Mann verliebt und eine Beziehung begonnen. Und mich dann in einen weiteren Mann verliebt. Damals habe ich beide geliebt aber auch beide betrogen – mit dem jeweils anderen.

Und bei alledem konnte ich mir nicht eingestehen, dass ich eben beide liebte. Ich redete mir ein, dass „der andere“ nur eine Affäre ist und ich nur den einen lieben würde. Irgendwann habe ich dann meine Beziehung beendet und erkannt, dass ich den Mann, der eigentlich „nur“ eine Affäre gewesen war, wirklich liebte.

Dann wusste ich, was ich die ganze Zeit getan hatte, was ich letztendlich beiden angetan hatte. Und dann – als ich mir dessen bewusst geworden war, nach gemeinsam durchstandenen Schicksalsschlägen, nach gemeinsamer Trauer, gemeinsamen Höhen und Tiefen - stirbt dieser Mensch Ende 2006. Und dann stand ich plötzlich ganz allein da.


Aber ein Denkprozess hatte eingesetzt. Ich fing an, mich mit mir selbst zu beschäftigen und endlich konnte ich sagen: Ich habe zwei Männer zur gleichen Zeit geliebt, begehrt. Und das nicht nur einmal.

Denn die Affäre wurde nicht mehr, sondern blieb „unverbindlich“ – wir hatten festgestellt, dass man als feste Partner nicht zusammenpassen würde, dass die freundschaftliche Liebe wichtiger und tiefer ist, als eine Partnerschaft (im „offiziellen Sinne“) es je sein würde. Dennoch - liebte und begehrte ich diesen Mann noch immer, weit über die ihm „heilige“ Freundschaft hinaus. Und dennoch verliebte ich mich auch in andere Männer, führte Beziehungen – und hatte ihn. Immer. Er war immer da. Er wusste von meinen anderen Beziehungen, die „anderen“ wussten von ihm.

Meine ersten Gehversuche als Mehrfachliebende. 




Und so begann ich wieder zu recherchieren, so wie mit 15 beim Thema BDSM, nur dass das Suchergebnis jetzt Polyamorie hieß. Die Fähigkeit, mehr als einen Menschen zu lieben.

Mir wurde bewusst, dass ich polyamorös veranlagt bin, aber nicht polyamorös lebe. Denn Polyamorie erfordert Offenheit, Ehrlichkeit und Konsens. Und wenn die Heimlichkeit vorherrscht – dann ist es „nur“ Betrügen. 







So entwickelte ich mich weiter. Und dann, 2007, fand ich meinen Seelenverwandten - meinen Lebenskamerad - Hochzeit inkulsive. Ich habe für mich nun gelernt, was Polyamorie bedeutet, was es heißt, Polyamorie wirklich zu leben. Ich kann nun offen, ehrlich und mit Wissen und Einverständnis aller Beteiligten meine Liebe leben. Mit einem anderen Partner als meinem Lebenskamerad wäre das vielleicht nicht möglich. 






Ich kann jetzt zu meinen Partnern sagen: Ich liebe dich – und dich – und dich. Ich liebe euch – alle, von Herzen. Ihr seid ein Teil meines Lebens und ich möchte mein Leben mit euch verbringen.


Polyamorie ist für mich zu einem Lebensgefühl geworden – es ist mein gelebtes Lebensgefühl, das ich für mich gefunden habe. Dieses Lebensgefühl hat mich in meiner persönlichen Entwicklung mir selbst einen Schritt näher gebracht. Mir selbst einzugestehen, dass ich polyamorös veranlagt bin, hat mich vieles anders sehen lassen als zuvor. 






Polyamorie ist nicht immer einfach. So zu leben erfordert viel Stärke und Offenheit von allen Beteiligten. Als Teil eines polyamorösen Beziehungsgeflechtes wird man immer wieder kleine Kämpfe austragen müssen. Sei es, weil in einer der Beziehungen etwas schief läuft, sei es gegen die Vorurteile der Mitmenschen, sei es gegen die landläufige Meinung über Polyamorie. 



Aber wenn ich dann sehe und erkenne, dass mein Leben jeden Tag ein bisschen schöner wird, weil es mir gut geht, weil ich mein Leben genießen kann, so wie es ist, frei von Zwängen und Dogmen, dann weiß ich: das ist es wert.
*********ch_be Frau
94 Beiträge
wow
ich danke dir für diesen tollen bericht und finde mich darin so oft wieder... ja !!!
******ses Frau
8.534 Beiträge
Oh ja und wie !!
Tolle Worte , super verpackt !!

Geht mir (sie) ähnlich wie Rosenrausch. Da soll noch einer sagen,
.....die Jugend hätte nur Quatsch im Kopf *zwinker*

Ich würde mich glücklich schätzen, könnte ich mein Leben nur ansatzweise so strukturiert in Worte fassen. *floet*

*top* *top* Danke
WOW!!!!!!!!!!!!
Echt toll geschrieben!!!!
Und was ich noch viel wichtiger finde:Endlich mal ein posit. Beispiel wie es gehen kann.
Danke für Deinen super Beitrag!!!!
*blumenschenk*
...
Aus Khaotin wurde Khaos von http://www.joyclub.de/my/1582832.terrorundkhaos.html .

Vor einer Weile habe ich mich entschieden, dass ich keine zwei Profile brauche (Solo- und Paarprofil) und mein Soloprofil "Khaotin" löschen lassen.


Ich möchte mich dennoch an dieser Stelle bei allen, die Danke geklickt haben und bei rosenrausch, sexyroses und Aphrodite28 bedanken für die lieben Worte.



Khaos
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.