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Taugt der Mensch zur Monogamie?

Taugt der Mensch zur Monogamie?
Neues Gruppenmitglied, neues Thema:
Taugt der Mensch zur Monogamie?


Eine sicher gleichermaßen provokative wie komplexe Fragestellung!
Keine Ansätze für pauschale Bewertungen oder einseitige Sichtweisen.

Ich denke die Grenzen von Polygam zu Polyamory sind sehr fließend.
Wo beginnt das Eine, wo das Andere?
Wo der menschliche Anspruch, wo das animalische in uns?

Die Empfindungen der Menschen, von Frau oder Mann sind sehr
unterschiedlich und in der persönlichen Wertung und Einschätzung
immer wieder anders.
Es gibt Lebenssituation die die eine oder andere Sichtweise, Perspektive,
Chance und Option in den Focus rücken...
Sprichtwörtlich: „Gelegenheit macht Liebe“
Wie singen die Ärzte: „... für Männer ist Liebe gleich Samenverlust“

Ich habe da zurückliegend sehr verschiedene Perspektiven und Sichtweisen
der weiblichen Seite kennen gelernt. Mit fließenden Grenzen zu Polyamory,
und/oder Polygam.
Begründet durch die Suche nach Bestätigung, Begehren, unerfüllter Lust,
Frust, Suche nach oraler Ersatzbefriedigung, uvm...
Was mal Liebe ist, ist ein anderes mal Lust!
Schon ein guter Fick wird ggf. mit der Anspache „Schatz“ quittiert!? *zwinker*

Weiterhin habe ich diverse Theorien zur Ursache und Zusammenhängen.
...dem Urmenschen, einem animalisch-menschlichen Urverhalten...
parallelen zur Steinzeit und dem Rudelverhalten von Tier und Mensch.
Dazu demnächst mehr!

Zunächst mal bin ich gespannt was ihr dazu meint!?

KKermit
*******958 Frau
9.897 Beiträge
entschuldige doch versteh ich den titel nciht im zusammenhang mit deinem text

zu:
Mit fließenden Grenzen zu Polyamory,
und/oder Polygam.

polygamie ist in den meisten westlichen ländern kalr vom gesetz her verboten
polyamorie hingegen nicht wobei der unterschied im grunde lediglich darin besteht das
polygam = vielehe
und polyamorie, mehrfachf partnerschaften ist
lg
anaid
Taugt der Mensch zur Monogamie?
Eine sicher gleichermaßen provokative wie komplexe Fragestellung!

Weder provokant, noch komplex.

Ja, Menschen sind in der Lage, monogam zu leben - unter Umständen sogar, wenn sie polyamor sind.

Aber das gilt nicht für alle.

Gruß
Chennai
Warum ...
... hab ich grad das sehr intensive Gefühl, dass du da – grundlegend – was verwechselst? *gruebel*
******001 Mann
263 Beiträge
Auslaufmodell Monogamie?
Versuchen wir doch einfach mal den ganzen Sachverhalt ein wenig aufzudröseln.
Rein rational betrachtet führt Monogamie wohl offensichtlich in den meisten Fällen in eine Sackgasse. Schaut man sich nur mal die nackten Zahlen der Ehescheidungen an, so wird man trotz dessen hoher Quote nur die Spitze des Eisberges erkennen können, denn die Anzahl getrennter, monogamer Beziehungen wird um ein Vielfaches höher als die Zahl der Ehescheidungen sein. Wer sagt uns überhaupt, das Monogamie eine adäquate und zeitgemäße Form der Beziehung ist?
In unseren heimatlichen westeuropäischen Gefilden gelten die sexualethischen Normen neutestamentarischen Ursprungs als gewachsenes Ethos und praktizierte Verhaltensobliegenheit.
Biologisch betrachtet ist Monogamie unter Säugern, dazu zähle ich uns Menschen auch, ausschließlich eine Verleumdung genetisch oder evolutionär bedingter Tatsachbestände. Sprich: Es muss im Bestreben eines jeden Menschen liegen, seine Gene möglichst weit zu streuen und zu verbreiten, um der natürlichen Auslese entgegen zu wirken und sich im bioorbitalen Raum mit seinen Genen behaupten zu können. Charles Darwin hat das recht ansprechend veranschaulicht und anhand seiner Theorie wissenschaftlich bewiesen und manifestiert.
Betrachtet man den Menschen und seine Persönlichkeit, der Einfachkeit halber mal unter "Siegmund Freudschen" Gesichtspunkten, die ja mittlerweile wissenschaftlich eher als eingestaubt gelten. Ich denke es trifft dennoch den Kern der Sache.
Unsere Persönlichkeit besteht aus 3 wesentlichen Teilen. Unserem kulturell und gesellschaftlich bedingten "Über-Ich" (Gewissen, Moral, Ethik), unserem eigentlichen Wesen /Selbstbewusstsein, dem "Ich", sowie aus unseren genetisch bedingten Wurzeln, dem "ES" (Das Tier in uns, Instinkte, Triebe).
Vereinfacht kann man sich das in Form einer Waage vorstellen. Von oben zerrt das "Über-Ich" (Gewissen, Moral, Ethik und Norm) an unserem "Istzustand" und von unten das "Es" mit seinen evolutionär bedingten Trieben. Es wirken also entgegengesetzte Kräfte auf unser "Ich", die es in ein Gleichgewicht bringen und uns zu dem machen, was wir psychologisch betrachtet sind.
Ordnen wir mal das gesellschaftlich etablierte monogame Beziehungsbild in diese Waage ein. Es ist Bestandteil unseres "Über-Ich"´s. Jetzt müssten wir eigentlich nur noch klären, welche Kräfte auf unser "Ich" den gößten Einluss haben.
Die, unserer Moral- und Wertevorstellungen, oder die unserer Triebe und Instinkte?
Sind wir also mehr "Es"-lastig oder mehr "Über-Ich"-lastig oder wäre das zu pauschal?
Unsere Evolution hat uns, da wir genetisch unstrittig vom Tier abstammen, Instinkte und Gene mitgegeben, die uns überlebensfähig machen. Es sind die wichtigsten Triebkräfte im Menschen. Das Streben nach Fortpflanzung, nach Nahrung und nach Macht. Anhand der Evolutionstheorie (Selektion), lässt sich unschwer erkennen, das die Spezies Mensch, genau wie alle anderen Lebewesen nach diesen Prinzipien (Kernaussage: "Der Stärkere frisst den Schwächeren") funktioniert.
Auch gesellschaftlich lässt es sich mit ein wenig Ironie, anhand eines einfachen, banalen Beispiels verdeutlichen: 2009 wurde im Zuge der Bankenkrise innerhalb von 14 Tagen eine Bürgschaft von 450 Mrd Euro gestemmt. Und das wegen einigen Herren, die aus Habgier und Raffsucht, einer breiten Masse unserer Bürger erheblichen finanziellen Schaden zugefügt haben. Gerade einmal 10 Mrd Euro wurden im Vergleich hierzu für Bildung (Kinder = unsere Zukunft) 2009 aufgewendet und auch im Bereich der Pflege (Alte = unsere Vergangenheit) wird der Rotstift angesetzt, wo es nur geht und unsere Wurzeln werden ziemlich arg vernachlässigt, weil es einfach überall an qualifizierten Pflege- und Betreuungspersonal mangelt, weil es niemand bezahlen will.
Man kann also auch hier gut erkennen, das Darwins Theorie auch für uns Menschen Gültigkeit besitzt. Lediglich unsere gesellschaftliche Ethik und unsere Moral (Über-Ich) bremsen unsere niederen Instinkte und federn sie ein wenig ab.
Im Bereich der Sexualität ist das meiner Meinung nach genau umgekehrt. Unser "Es", der tierische Trieb (Instinkt) wird durch unsere gesellschaftlichen Prinzipien, ethischen Normen und Moralvorstellungen etwas ausbalanciert. Dennoch sind diese unsere Triebe einfach stärker ausgeprägt, als gesellschaftliche, ethische Grundsätze. Es soll ja schließlich primär der dauerhafte Fortbestand der menschlichen Rasse gesichert werden.
Dieses Kräfteverhältnis spiegelt sich meines Erachtens auch in unserem monogamen, westeuropäisch und christlich geprägten Beziehungsverhalten wider. Treue ist ein wirklich edles und ehrenwertes Motiv unserer gesellschaftlich-christlichen Moral und Ethik, jedoch vermag es nicht die Kraftreserven zu besitzen, um die urinnersten und die seit jahrmillionen gewachsenen Triebstrukturen verdrängen oder ausblenden zu können.
Bietet sich die Gelegenheit Sexualität außerhalb der monogamen Beziehung auszuleben, so wird diese zumeist früher oder später auch, zumeist im Geheimen, genutzt.
Da passt dann in meinen Augen die Aussage "Gelegenheit macht Liebe" und lässt in uns das schlummernde Tier erwachen. Schafft man es diesem Drang zu widerstehen, so kann man dennoch nicht von genereller Treue sprechen, denn zumindest im Kopf der meisten Menschen spielen sich wohl sexuelle Phantasien und Gedanken ab, die meist autark neben dem Sexualbild des eigenen Partners existieren.

Fazit: Der Mensch ist mehr Tier als Moralapostel! Seine Triebe scheinen in meinen Augen, evolutionär bedingt stärker zu sein, als seine geschichtlich und kulturell gewachsenen Mächte des Über-Ich´s.

Meines Erachtens könnte Monogamie in den nächsten 30-50 Jahren immer mehr in Europa durch polyamere Beziehungsformen verdrängt werden. Eigentlich wäre es auch die logische Konsequenz, die Existenz unserer genetisch bedingten Fortpflanzungstriebe so zu akzeptieren, wie sie sind und diese auch frei entfalten zu können. Die Quintessenz daraus wäre es, sich der Sinnlosigkeit ethisch und moralisch fundierter monogam-sexueller Zwangskorsette zu entledigen und seine Sexualität offener und authentischer auszuleben zu dürfen, ohne dafür verurteilt zu werden.
*********n_by Frau
827 Beiträge
Poligam - Polyamor...
Die poligame Beziehungsform kenne ich nur so: einem Mann sind (rechtlich-ehelich) mehrere Frauen zugeordnet. Ich glaub andersherum gibt es das nicht-oder wenn dann ganz selten. (Frau - mehrere Männer als Rechtsform). Heimliche Fremdgeher männlich/ weiblich haben allermeistens mit Monogamie zu tun- könnte aber auch in einer festen polyamoren Beziehungsform sein. Trennungen-Scheidungen geschehen meines Erachtens meistens nicht wegen polyamorer Tendenzen- sondern die Getrennten gehen in die nächste monogame Beziehung(serielle Monogamie)- Fremdgehen hat auch erstmal oft nichts mit Polyamori so wie ich es hier im Forum lese zu tun.
Womit ich wieder bei Beziehung- Sexualität mit Liebe bin. Haben wir hier ja auch schon diskutiert.
*****ore Paar
110 Beiträge
Urtriebe des Menschen
@******001 - In deinen Gedankenansätzen sehe ich, entschuldige bitte, einen groben Fehler. Nicht das Streben nach Fortpflanzung, Nahrung und Macht sind die Urinstinkte des Menschen, um sein Überleben zu sichern, sondern Fortpflanzung, Nahrung und SICHERHEIT.

Vielleicht konnte ich auch deshalb dein Beispiel aus der Politik in deinem Kontext nicht nachvollziehen. Wenn man aber bedenkt, dass das Streben nach Sicherheit ein Urinstinkt des Menschen ist, dann ist auch nachvollziehbar, warum es in unserem Land (noch) keine Mehrheit gibt, die sich wehrt gegen die Ausraubung des Volkes durch die Finanzoligarchen. "Diejenigen, die ihre Freiheit zugunsten der Sicherheit aufgeben, werden am Ende keines von beiden haben - und verdienen es auch nicht." - Benjamin Franklin - Dem ersten Teil dieses Zitates schließe ich mich an, dem zweiten nicht. *g*

Ich denke, dass das Bedürfnis nach Sicherheit zur Entwicklung von Monogamie geführt hat und möglicherweise auch bei Frauen stärker ausgeprägt ist, weil sie das Überleben ihrer Kinder sichern mussten. Natürlich spielten auch sich entwickelnde gesellschaftliche Normen eine Rolle. Monogamie halte ich daher für das Ergebnis gesellschaftlicher Zwänge. In unserer Gesellschaft müsste sich erst einmal ein echtes solidarisches Miteinander entwickeln, damit diese Zwänge überwunden werden können. Dass dies in den nächsten 30-50 Jahren erreicht werden könnte, liegt außerhalb meiner Vorstellungskraft. Die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens wäre m. E. eine gute Basis. Aber da scheiden sich die Geister ja nicht nur an dem wie viel Gutes man sich selbst und wie wenig anderen zutraut. Wohl ein anderes Thema...
*********marrn Mann
1.394 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich denke, es gibt nicht "den Menschen". Deshalb gibt es ganz sicher viele, die "zur Monogamie taugen", sich damit wohl fühlen und auch dafür passende Partner finden. Niemand ist berufen, das abzuwerten.

Zur Bedeutung der Sicherheit in diesem Zusammenhang haben @**********erlin aus meiner Sicht wichtige Gedanken beigetragen. Nicht umsonst, um mal zu der offensichtlichen Verwechslung des TE im Eingangsposting die Brücke zu schlagen, ist selbst in den Gesellschaften, die eine Polygamie erlauben, die materielle Absicherung des zweiten, dritten.. Partners zwingende Voraussetzung, sprich nicht jeder Moslem - Mann kann so ohne weiteres mehrere Frauen haben, sondern nur, wenn er sie versorgen kann.
*****s42 Mann
11.819 Beiträge
@kingkermit
Zunächst solltest du die Begriffe kennen und auseinanderhalten, die du verwendest:
Monogamie: Ein-Ehe (genau ein Mann ist mit genau einer Frau verheiratet)
Monoamorie: Ein-Liebe (genau ein Mann liebt genau eine Frau, welche genau diesen Mann liebt)
Polygamie: Viel-Ehe (ein(e) Mann/Frau ist mit mehreren Frauen/Männern verheiratet, ggf. auch mehrere mit mehreren - aber es ist eh in vielen Ländern verboten *g*)
Polyamorie: Viel-Liebe (ein(e) Mann/Frau kann mehrere Frauen/Männer lieben, die selbst wiederum gleiches tun können)

Die gleichgeschlechtlichen Beziehungen beleuchte ich nicht extra, jeder mag sie für sich dazudenken oder auch nicht *zwinker*

Wenn man jetzt noch beachtet, dass eine Ehe nichts mit Liebe zu tun haben muss (und nach meiner Auffassung - und da bin ich sicher nicht allein - auch nicht ein Leben lang dauern muss), so ist die Antwort relativ klar. Und Liebe muss keinen Sex beinhalten, Sex ist keine Liebe.

Auch ich habe fast ein viertel Jahrhundert monogam gelebt (davon aber rund 10 Jahre polyamor). Und ich hätte weiter so gelebt, hätte uns nicht der Tod geschieden. Und meine Ehe war auch von Liebe geprägt.

Ich bin ein Mensch, ich kann durchaus monogam (aber nicht monoamor) leben.

Außerdem frage ich mich, wo da ein fließender Übergang von polygam zu polyamor sein muss. Es sind zwei völlig verschiedene Dinge.
*******958 Frau
9.897 Beiträge
ich würde es als angenehm empfinden wenn sich der thema eröffner: kingkermit
dazu wieder einmal äussern würde
****ab Mann
1.787 Beiträge
Taugt der Mensch zur Monogamie?

Der Mensch taugt zu dem, zu dem er sich entschließt.

Jeder Mensch trifft seine Entscheidungen nach seinen eigenen individuellen Kriterien, die in der Regel nach dem Prinzip "gut oder schlecht" gestrickt sind. Natürlich spielen da Moralvorstellungen und äußere Einflüsse seiner Umwelt eine Große Rolle.

Als Beispiel sei hier mal ein Jäger angeführt.

Befindet er sich in Jägergesellschaft, ist es sehr leicht für ihn die Entscheidung ein Tier zu töten als gut zu bewerten, in einer Sammlergesellschaft, steht es im frei das zu tun, allerdings würde seine Umwelt versuchen ihm klarzumachen, dass es schlecht zu bewerten ist.

Oder noch drastischer beschrieben, im Winter in der Natur, ist es wohl sehr vorteilhaft, ein Feuer zu entzünden, um sich zu wärmen.
In der Stadt auf einer Tankstelle dagegen wohl eher nicht, obwohl mir auch dort kalt sein könnte.

Befinde ich mich also in einer rein monoamoren Gesellschaft, würde ich es wohl auch für gut bewerten monoamor oder sogar monogam zu leben, dort würde ich wohl auch gut dazu taugen, schließlich unterstützt mich meine Umwelt dabei. In einer rein polyamoren Gesellschaft hingegen, würde meine Bewertung wohl anders ausfallen und ich hätte es wohl schwerer monoamor zu leben bzw. diese Entscheidung als "gut" zu bewerten.

Aus welchen Gründen wir uns auch immer aus einer monoamoren Epoche hinzu einer mischamoren Epoche hinentwickelt haben, die Schwierigkeiten nach "gut und schlecht" entscheiden zu können, haben sich dadurch maximiert.

Im Gegensatz zu der Entscheidungsfindung von vor ca. 50 Jahren, wo wir ca. 10 Hintergrundinformationen bedenken mußten, um eine Entscheidung nach "gut oder schlecht" treffen zu können, sind es heute doch eher 100 Informationen, die wir bedenken müssen.
Das schlägt sich natürlich auch in unserem Liebes- bzw. Sexualverhalten nieder.

Also egal, ob wir uns nun zu mono- oder polyamorer Liebe entschließen, wir taugen zu beiden, allerdings sind unsere Entschlüsse heutzutage sehr kurzlebig, denn schon morgen könnte die hundertundeinste Information dazu beitragen uns umzuentscheiden.

Fragen wir uns dann auch, ob wir überhaupt zu der gerade abgewählten Entscheidung taugen oder sind wir dann so aufrichtig zu sagen, "Bis hierhin war meine Entscheidung gut und richtig, aber jetzt stellt sich die Situation anders dar"? *zwinker*
*******958 Frau
9.897 Beiträge
Also egal, ob wir uns nun zu mono- oder polyamorer Liebe entschließen, wir taugen zu beiden, .....

dem kann ich so nicht zustimmen
das mag auf einige zutreffen doch nicht allgemein sprich für alle
@***ID

Dann definiere doch bitte mal Deine Auffassung von taugen.
******001 Mann
263 Beiträge
Richtig, denn der Mensch ist ein Herdentier und seine Persönlichkeitsentwicklung ist die Summe aller inneren und äußeren Einflüsse (seines Umfeldes), die auf ihn einwirken.
Was verändert denn eigentlich unser Umfeld, aus dem wir im Prinzip als Abdruck hervorgehen?
Es sind grundsätzlich Mächte und Strömungen in irgendeiner Form, die diese Eigenschaften besitzen. Hierbei sei zu erwähnen, dass sicherlich strukturelle Mächte (u.a. i.F.v. Medien jeglicher Art) in unserer westlich-liberalen, oberflächlichen und kommerzorientierten Gesellschaft zunehmend an Bedeutung und Einflussreichtum gewinnen. Jene Mächte wirken unkontrolliert und diffus und gehen ganz allgemein aus von Gegebenheiten und Strukturen, die in unserer Gesellschaft herrschen. Als Beispiel dient das Modediktat. Die Werbung verlockt uns zum Kauf bestimmter Produkte. Motiv: Kommerziell; Instrument: Manipulation und Gruppendynamik als Verstärkerwirkung.
Dennoch wird mir hierbei in Bezug auf Polyamorie und Beziehungsordnungen der Aspekt des Aufbaus unserer Persönlichkeitsstruktur (vorallem die Gewichtung unserer Triebe, unseres "Es") meines Erachtens zu sehr vernachlässigt.
Freuds Vorstellung, daß sich die Zivilisation durch "zunehmend höheren Triebverzicht" entwickelt, ist genau umgekehrt richtig; Zivilisation entwickelt sich nur durch zunehmendes Akzeptieren der Triebe von Kindern, wodurch es ihnen ermöglicht wird, ohne verkrampftes Abwehrverhalten aufzuwachsen und Mensch des natürlichen Ursprungs zu sein.
Wir fördern jedoch dieses Abwehrverhalten durch Tabuisierung und Stigmatisierung aus übersteigerten, temporal induzierten, ethnischen Gesichtspunkten heraus.
Zwangsläufig wird, vorausgesetzt das die eingeschlagene exponentiell verlaufende gesellschaftliche Verhaltensentwicklung, sowie dessen Strömungstendenzen anhalten, die Bastion der Monogamie und somit die Autonomie und die Akzeptanz gewachsener Triebhaftigkeit in meinen Augen Obliegen.
Wir sollten unseren Ursprung akzeptieren und dessen Natürlichkeit entfalten.
Steht zu dem, was ihr fühlt und denkt, denn nur dann seid ihr authentisch und individuell *zwinker*
Lasst auch die bösen Triebe zu, denn nur durch diese seid ihr geboren worden.
Bedenket euren Ursprungs! Wer den Wind sät, der wird Sturm ernten... Wir enten den Wind unserer Großväter und den Sturm unserer Väter und geben ihn als Saat unseren Kindern weiter....

Generell ist es jedoch ohnehin alles vorbestimmt. Eure Handlungen sind alle nur kopiert. Ihr seid lediglich Imitationen und Ausgeburten innerer und äußerer Einflüsse und von daher streng genommen niemals autonom, sondern rein paragenetisch geprägt und psychisch aus eurem Umfeld extrahiert, synthetisiert und instrumentalisiert.
Seid am besten einfach animalisch, das können wir am allerbesten. Der Rest kommt von selbst.....

Ganz sicher sogar *zwinker*
****ab Mann
1.787 Beiträge
Was mir so ein bischen bei den meisten Ausführungen fehlt, ist die Betrachtungsweise, dass man erst mal für die Liebe und Partnerschaft zu einem Menschen taugen sollte, bevor man sich auf den Weg macht Liebe und Partnerschaften zu mehreren Menschen nicht hinzukriegen.

Poly heißt nicht automatisch triebhaft mit allen rumzuvögeln nach denen der Trieb steht und auch schon gar nicht, das Wort Treue zum Unwort zu erklären.

Es heißt vielmehr, dass Begriffe wie Liebe und Treue auf mehrere Partner ausgeweitet werden. Wenn man offen und ehrlich miteinander umgeht, kann man auch seinen Partnern treu sein, auch wenn man flüchtige sexuelle Abenteuer erlebt.

Ein Beweis von Treue könnte in einem Netzwerk z.B. sein, dass man keine Geschlechtskrankheiten einschleppt oder nicht einfach triebhaft Nachkommen mit flüchtigen Bekanntschaften zeugt.

Was so ein bischen, bei manchen Ausführungen mitschwingt, ist die Gleichung: "Triebverzicht = schlecht" und "Triebauslebung = Nonplusultra".
Das empfinde ich als ein wenig schwarzweißseherisch.
Wo bleibt denn da so etwas wie Trieblenkung und zwar so, dass dadurch Fehler vorangegangener Generationen nicht wiederholt werden?

Wenn wir hier bestimmten Aufrufen wirklich folgen würden ("Macht euren Evolutionsjob und streut eure Gene durch die Welt"), haben wir bald eine Gesellschaft, die sich zwar fürs Kindermachen, aber nicht mehr für die Aufzucht dieser, zuständig fühlt.

"Keine Ahnung wo der Kleine ist, war mit nem ONS beschäftigt......, ich lebe doch nur meine Triebe aus...."

So landen dann frischgeborene auf ner Dixitoilette bei großen Open-Air Veranstaltungen (siehe Lovefield vor ein paar Jahren), wo alle nur unheimlich animalisch, triebhaft sein wollten....., war dann eben einfach nur ein böser Trieb....., mal schauen wann sich die Kopie dessen zeigt oder war das schon die Kopie? *panik*
******001 Mann
263 Beiträge
Triebe sind nicht böse, es sind uns integrierte mächtige Reizquellen, die es verlangen, sie zu stillen. Triebenergien können zwar in gewisser Größe auf andere Ziele verschoben werden, um sie zu befriedigen (Sublimierung), jedoch ist das Triebziel primär auf seine eigentliche Quelle ausgerichtet. Das ganze Konstrukt "Mensch" ist darauf ausgelegt. Es geht um die Frage des Überlebens. Das sie eine gewisse Gefühls-/Reizintensität besitzen muss, unterstreicht ihren fortdauernden Rang innerhalb unserer menschlichen Psyche. Auch die Zahlen getrennter monogamer Beziehungen, sowie die Scheidungsrate ähnlich monogam ausgerichteter Ehepaare scheinen zusätzliche Indizien für diesen Umstand zu sein.
Es wird vermutlich auch eine große Dunkelziffer an Statusbrüchen geben, die dann den fiktiven Status einer monogamer Beziehungen ohnehin infrage stellt / zu nichte macht.

Bei polyamoren Beziehungsformen wird Sexualität ggfs. jedoch nicht als exklusives Recht nur eines Partners eingefordert oder, wenn überhaupt nur als temporäre Erscheinung in Besitz/Anspruch genommen, sondern es wird von seinen Fesseln heteromonieller Motive befreit und als autonome und individuelle Größe akzeptiert. Das ist für mich auch eine Frage, wie ehrlich man sich mit selbst und mit menschlicher Entstehungsgeschichte, unserer Natur umgeht. Wie ist das innere individuelle Gefühl?
Transparenz und Loyalität sind im Umgang mit dem Verhalten von Partnern dieser Beziehungsform sexuell weitaus konfliktärmer in Bezug auf unser Über-Ich (Gewissen) zu realisieren und unterstreicht m.E. den toleranteren Umgang mit Selbstbestimmungsimpulsen und hinsichtlich des Begriffes der Handlungsautonomie zwischen den jeweiligen Beziehungspartnern.
Dennoch hat ja ein jeder Mensch das Recht dazu seine bevorzugte Beziehungsform und die vorhandenen Gesetzmäßigkeiten und Regeln innerhalb dieser Beziehung frei mitzubestimmen/zu verwirklichen.
*******958 Frau
9.897 Beiträge
@ lazycurieusum

es ging darum
"Also egal, ob wir uns nun zu mono- oder polyamorer Liebe entschließen, wir taugen zu beiden ....."

und wie so vieles kann man auch dieses nicht auf alle beziehen
den es gibt und gab immer menschen welche nicht mit dem strom schwimmen, die sich nicht in einer herde einordnen nur weil es bequem ist
sondern sie leben und lebten ihr eigenes leben, egal was die masse vorgab, weil sie eben für etwas bestimmtes nicht taugen, dies wussten und sich deshalb auch nicht selbst einer "herde" anhschlossen und sich nicht "verleugneten" sondern das wofür sie "taugen" leben resp, lebten.
studiestudie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Also egal, ob wir uns nun zu mono- oder polyamorer Liebe entschließen, wir taugen zu beiden ....

Technisch gesehen möglicherweise, aber emotional, sozial, persönlichkeitsbedingt eben nicht. Es wird immer Menschen geben, für die die Monoamorie die einzig lebbare Möglichkeit ist, weil es sie sonst überfordert oder innerlich zerreißt.
****ab Mann
1.787 Beiträge
Die zentrale Frage war,"Taugt der Mensch zur Monogamie".
Wir fassen diese Frage in diesem Thread eher als, "Taugt der Mensch zur Monoamory auf".

Sicherlich ist diese Frage sehr verallgemeinert und wie Ihr berichtet habt, gibt es Menschen die zur Monoamory oder zur Polyamory taugen.

Somit ist die Antwort, "Der Mensch taugt zu beiden", auf dem Niveau der Eingangsfrage.

Natürlich können wir jetzt weiter differenzieren und auf tiefergehender Ebene finden wir noch unzählige Antworten mehr, allerdings macht es die Antwort auf die Frage in ihrer spezifischen Ebene nicht falsch.

Es wird immer Menschen geben, für die die Monoamorie die einzig lebbare Möglichkeit ist, weil es sie sonst überfordert oder innerlich zerreißt.

Genau, sie entschließen sich zu dem, was ihnen am einfachsten und am machbarsten erscheint.

den es gibt und gab immer menschen welche nicht mit dem strom schwimmen, die sich nicht in einer herde einordnen nur weil es bequem ist

Auch das ist richtig, für einige Menschen ist es eben einfacher gegen den Strom zu schwimmen. Manche tun das sogar recht zwanghaft. Es ist immer einfach gegen etwas zu sein, allerdings schaffen es nur wenige, ihre Gründe dafür auch plausibel darzulegen.

Menschen taugen zum mit und gegen den Strom Schwimmen, genauso, wie dem auf zwei Beinen Laufen......., um mal wieder das Niveau der Eingangsfrage zu streifen...... *zwinker*
*********n_by Frau
827 Beiträge
@curieuse
Danke...das wollte ich auch schon zu bedenken geben- bei allem freien Ausleben der Triebe sollte man nicht die Rechnung ohne das mögliche (versehentlich entstandene) Kind machen. Biologisch gesehen war ja mal der Sinn dieses Triebes die Fortpflanzung und nicht das Ausleben von Lust. *g* Und bei der Spezies Mensch ist man dafür (Kind) recht lang verantwortlich- oder sollte es sein. Und Polyamorie versteh ich auch nicht als ledigliches Ausleben des Triebes sondern als ein verantwortliches und verantwortungsbewußtes Miteinander- ebenso wie Monoamorie- - und jeder so wie er es kann.
studiestudie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
...und ohne DIE PILLE wären wir gar nicht dahin gekommen, darüber zu diskutieren....
******001 Mann
263 Beiträge
Und die Moral von der Geschicht..
Im Zuge der allgemeinen Halbwertzeit bestehender Prinzipien und gesellschaftlich erwachsener Moralvorstellungen wird die Richtung und die Tendenz, weg von konservativen Motiven und hin zu mehr Freizügigkeit und Tolleranz bezüglich des Themas Beziehung und Sexualität, meines Erachtens deutlich.
Man könnte nun an den allgemeinen Sittenverfall verweisen, so wie es konservative Strömungen pflegen oder an den Fortschritt liberaler und toleranter Wertevorstellungen.
Es liegt nun mal immer alles im Auge des Betrachters. Alles hat sein Für und sein Wider und ist somit relativ.
Aus Sicht unseres "Es" scheint Polyarmorie einige positive Aspekte zu beschreiben und aus Sicht unseres wandlungsfähigen, orts- und zeitabhängigen "Über-Ich´s", wird Sexualität und Individualismus selbst in Europa stark tabuisiert und in Normen gepresst (Vielleicht durch Krankheitsentwicklungen oder aus Ur-Ängsten der Menschen vor neuem/fremden und aus Sicherheitsbestrebungen heraus, bedingt aber auch teilweise auch durch religiöse Impulse).
Um stark zu Verallgemeinern kämpfen hier, so wie es immer ist, mehrere Pole gegeneinander und jeder soll sich seinen individuellen, eigenen Weg des Glückes suchen und basteln.
Manchmal kann selbst der Weg, das eigentliche Ziel bedeuten. Alleine die Impulse und die Aktivität setzen Neurotransmitter frei, die uns diesem Ziel etwas näher bringen, ohne es vielleicht jemals zu erreichen.
Denn Selbst Glück ist relativ und bedarf einer Definition.
Puh, Einiges hier zu dem Thema ist echt überflüssig lang und anstregend zu lesen... *flop* Klar hat jeder seine Meinung, aber man kann Dinge / Themen auch verkomplizieren und / oder totreden - un dkommt trotzdem nicht zum Punkt.
Warum es nicht einfach so stehen lassen, wie es ist : der Mensch sehnt sich vermutlich seit seinere Geburt wieder nach Verschmelzung / Verbindung und Liebe. Der Eine lebt dies so aus, der Ander so und ein Dritter noch anders.
Alles ist erlaubt und es gibt kein falsch oder richtig.

Ist doch eigentlich ganz easy, oder ? *zwinker*
*****ina Frau
67 Beiträge
Man kann auch Fragen:
„Warum hat sich die Monogamie in diesem (westlichen-europäischen) Kulturkreis durchgesetzt?“

In anderen Ländern, Kulturkreisen oder Naturvölker sind auch andere Lebensmodelle rechtlich zugelassen oder toleriert, wie Polygamie (Polyandrie, Polygynie) , Matriarchat.
Selbst wen das Individuum die Wahlfreiheit hat/hätte, heißt das noch lange nicht, dass die gesellschaftlichen Strukturen für dieses individuelle Lebensmodell vorhanden sind/wären...

Wie bereits an anderen Stellen hier im Thread geschrieben. Der Mensch taugt nicht nur zur Monogamie oder wie sonst sind andere Lebensmodelle/ Eheformen erklärbar?
Die meisten (alle?) Ausführungen gehen auch von den hiesigen Gesellschaftsstruktur und Moral-/ Normvorstellungen aus...

Wobei ich auch zwischen Ehe und Liebe unterscheiden möchte!
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Da ich noch nie DEN Menschen getroffen habe, finde ich, geht die Frage am Kern vorbei ... Und der wäre doch: WELCHER Mensch taugt wann zur Monogamie?
Was curieuse und andere doch ganz gut beantwortet haben, hm?
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