Bildungsstand der Polys

Es hat doch auch niemand behauptet, ein "niedrigerer" formaler Bildungsstand sei im Einzelfall Zeichen fehlender Intelligenz oder fehlenden Erfolgs oder Lebensglücks. Mir erschließt sich nicht ganz, warum sich von allen, auf die das nicht zutrifft, dagegen verwehrt wird - das hat die Frage doch nicht impliziert.

polyamorie ist keineswegs intelligenzabhängig und vom bildungsstand ist es auch nicht abhängig. aber es ist zwangsläufig, dass höhere intelligenz und bildung die chancen auf ein polyamores leben erhöhen weil es einfach mal anspruchsvoller ist - sowohl im alltäglichen funktionieren, als auch im umgang mit der umwelt, welche in gebildeteren gefilden meist etwas flexibler und toleranter ist. auch hier bestätigen ausnahmen die regel, soziologie ist nun einmal keine exakte wissenschaft, sondern bestenfalls statistik. das thema hochbegabung wird gelegentlich ein wenig überstrapaziert. ich habe einige erfahrungen mit hochbegabten und anderen lerngestörten sammeln können. nein, das liefert keine verbindung zu polyamorie im zwangsläufigen sinne, sie sind aber alle gegen den strom geschwommen weil sie gar nicht anderes konnten. der iq? nun, messtechnisch ich gehöre da zu 0,2% der intelligentesten menschen der welt. und nun? was bringt mir das? helfen mir zwei uniabschlüsse zu einem besseren leben? wer das, was im iq gemessen wird für eine brauchbare aussage hält, sollte besser über seinen erreichten wert schweigen. der gemessene iq ist lediglich ein arbeitsmittel für psychologen und pädagogen und da ist er auch wertvoll wenn er richtig gemessen wird. alles andere ist mumpitz, dies zu verstehen setzt aber wiederum bildung voraus. intelligenz ohne bildung ist armselig, bildung ohne intelligenz aber auch. so gesehen ist es vllt schon legitim, diese umfrage mal zu starten. und, liebe rohdiamantin, auch wenn die schule auf bravo niveau bei dir lief und danach schlicht ncihts mehr kam, so hast du doch offenbar deinen weg gefunden. die verwaltung von vermögen ist keinesfalls an bildung oder intellekt gebunden und in einem forschungslabor hättest du keine überlebenschance, ebenso wie in vielen anderen berufen. also pack mal fein den geschichtenkoffer wieder zu. es ist gut, dass wir in einer welt leben, wo man sich so oder so entwickeln und seinen weg gehen kann. du lebst offenbar immernoch in deiner rebellischen weltsicht. mit 50 darf man reifer sein, muss man aber nicht. auch das ist wiederum freier entscheidungsraum.
jaycynic hat das schon richtig erkannt. wer bei der frage nach haben und sein auf der haben seite steht, wird sich im falle des nicht habens halt eher abweisend verhalten, wer hat eher zustimmend. wer auf der sein-seite ist, dem ist es wiederum wurscht. das eine wie das andere. die haben-seite ihrerseits ist wiederum ziemlich deutlich intelligenz- und bildungsabhängig, die seinseite wiederum gegenüber beiden kriterien recht neutral. polyamoristen sind sicher durch andere kriterien zuverlässiger vom rest der welt zu unterscheiden wie disziplin, kommunikationsvermögen, toleranz, geduld usw. und nun könnte man ja mutmaßen, ob diese eigenschaften wiederum mit inteligenz oder bildung in zusammenhang stehen...
noch eines - bildungsstand ist nicht gleich intelligenz und das hat auch niemand hier geschrieben. fakt ist aber auch, dass keines von beidem angeboren wird. weder bildug noch intelligenz. die intelligenzunterschiede sind bei neugeborenen nicht nennenswert, die unterschiede liegen auf anderen ebenen und das, was der iq misst und das, was die schule fordert, das wird von der umwelt beeinflusst, das entwickeln die kids in den ersten lebensjahren, vornehmlich in den ersten 3 jahren. dafür müsen die eltern auch weder gebildet noch intelligent sein, es reicht, wenn sie das niveau der dreijährigen hinter sich haben udn genug zeit mit dem baby verbringen und es permanent vielfältig fördern. das reicht für eine gute grundlage im wesentlichen aus. nur für wirkliche höchstleistungen muss da etwas mehr geschehen.

da kann man nix machen.

Wir sind beide Akademiker, aber wir haben beide bereits - unabhängig voneinander - polyamor zu leben versucht, als wir noch nicht mal mit dem Studium begonnen hatten und es den Begriff "polyamor" noch gar nicht gab.

Und wir kennen einige Polys, die keine Akademiker sind, die aber auch nicht lange theoretisieren und labern, auch keine Gruppentreffen etc. besuchen und das alles für unnötige Hirnwichserei halten, sondern einfach nur poly leben.

Auftauchende Probleme werden gar nicht erst lange zu kaschieren, zu verdrängen oder zu rationalisieren versucht. Es wird auch nicht wochenlang theoretisch aufgearbeitet, wenn's mal zu einem Konflikt kommt, sondern es wird versucht, ihn einfach, direkt und praktisch zu lösen (auch ohne auf gewaltfreie Kommunikation zu achten).

Das imponiert uns beiden immer wieder enorm - weit mehr als alle, die von sich behaupten, angeblich "poly" zu leben, es aber noch lange nicht tun und es einfach nur versuchen, also noch auf dem Weg sind ... und sich dabei nicht selten verirren oder verzetteln in ihren eigenen alten Mustern, die sie mit ihrem ach so klugen Intellekt wunderbar zu leugnen versuchen, nur um ja auch bereits als richtig "poly" zu gelten.

Insofern haben wir persönlich den Eindruck:

"Je intellektueller, um so komplizierter."

mag ja sein das unter den Polys viele Leute mit hohem Bildungsstand zu finden sind...wie man beim Umfragethema "Eifersucht" aber mal wieder wunderbar beobachten kann...Bildung muß nicht zwangsläufig mit Intelligenz einhergehen.

Um "Confirmation Bias" rauszulassen, würde ich vorschlagen, die selbe Umfrage auch mit dem gesamten Joyclub-Forum zu veranstalten. Wenn die Verteilung da die selbe ist, sagt die Umfrage keinen Unterschied aus, dann ist der Joyclub bereits das selektierende Medium.

Huhu,

Ist die Umfrage schon geschlossen? Ich hätte mich gerne auch noch eingetragen. Der Verdacht scheint sicher nach den Daten belegen zu lassen.

Ich selbst bin Informatiker und habe damit einen Hochschulabschluss.

Allerdings möchte ich noch ergänzen, dass Intelligenz nicht gleich Schulbildung ist. Ich kenne einige meiner Meinung nach sehr intelligente Menschen, die aus persönlichem Schicksal beziehungsweise mangelnder Möglichkeit "nur" mittlere Reife oder gar einen Hauptschulabschluss haben.

Mir waren Förderschüler mit einem IQ von über 120 bekannt.

oh, das wundert mich überhaupt nicht!

Ich war als Kind auch auf einer Sonderschule (für Körperbehinderte). Wenn ich nichts gekämpft hätten, wie ich gekämpft habe, hätte ich heute auch nur einen Hauptschulabschluss!

Und eine ehemalige Kollegin von mir (Spastikerin) wäre beinahe auf eine Schule für geistig Behinderte gekommen, weil Sie eine Sprachbehinderung hat.

Umgekehrt geht es allerdings auch
In mein Job arbeite mit fast ausschliesslich Doktoren und Professoren zusammen, da gibt es immer wieder Exemplare die zwar wohl sehr lernfaehig waren, aber nicht immer wie oft fuer selbstverstaendlich gehalten wird auch tatsaechlich Intelligent genug sind ihr Wissen fuer neues an zu wenden.

ok, da muss ich dir leider recht geben, MrMars!