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BDSM & Polyamorie
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Kritische Gedanken zur Polyamorie

****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Kritische Gedanken zur Polyamorie
Neulich kam ja diese "tolle" 37°-Sendung über Polyamorie. Obwohl die ganze Sendung im Grundton äußerst positiv war, kann man beim genauen Hinhören bei beiden Beispielen feststellen, dass das Bedürfnis nach Polyamorie eher vom Mann ausgeht und die Frau mehr oder weniger ihm zuliebe "mitmacht".

Diese Beobachtung deckt sich auch mit eigenen Erfahrungen und Beobachtungen. Damit erhält das neue "revolutionäre" Konzept der Polyamorie eine Nuance, die zu einem sehr überkommenen Beziehungsmodell gehört, dass nämlich die Frau Dinge (mit-)macht, die sie selbst nicht unbedingt wählen würde.

Rein biologisch gesehen gibt es ja genug Hinweise dafür, dass der Mann eher zur polygamen und die Frau eher zur monogamen Lebensweise tendiert. Es kann durchaus sein, dass eine Frau die biologische und gesellschaftliche Konditionierung überwindet und ganz frei und freilassend mit ihrem (Haupt-) Partner polyamor leben kann. Ich habe aber da meine Zweifel, dass das der Regelfall ist.

Selbst beim Fremdgehen vermute ich, dass Frauen und Männer das tendenziell aus unterschiedlichen Motiven machen, Männer eher aus einem polyamoren Bedürfnis nach Abwechslung und Frauen eher, weil sie sich vernachlässigt fühlen.

Und so stellen sich für mich viele Beziehungen - ob mono oder poly - so dar, dass der Mann seine Poly-Tendenz zurückstellt, heimlich oder offen lebt bzw. einen Kompromiss sucht und die Frau sich eigentlich einen "treuen" Partner wünscht, der immer für sie da ist, die Poly-Tendenzen des Partners mehr oder weniger toleriert, weil sie ihn liebt und nicht verlieren will und selbst nur nach anderen Männern schaut, wenn der Partner das auch tut oder ihr zu wenig Aufmerksamkeit gibt.

Ich will hier nicht die Polyamorie schlechtreden, denn ich selbst fühle schon immer polyamor, aber ich möchte auch die Gefühle der Mensch respektieren, die mir nahe stehen.
hm..wie kommst du zu deinen Vermutungen?

liebe grüße
fly
********iner Paar
793 Beiträge
@ mwalimu
Da mir anderweitig die Möglichkeit fehlt... stimme ich dir auf diesem Wege zu.

*zwinker* Hallo
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
@fly_for_elle
... hautsächlich durch meine eigenen Erfahrungen. Schon meine erste richtige (relativ späte) Beziehungserfahrung war, dass ich mich gleichzeitig in zwei Frauen verliebte und das ganz normal fand. Weil ich noch so unerfahren war, habe ich viel zu spät registriert, dass die Frauen ganz anders fühlten,und es gab ein Desaster, das sich Jahre später in einer anderen Konstellation wiederholte.
Inzwischen bin ich durch viele Jahre Beziehung und viele Begegnungen mit Frauen im Rahmen von Tantra etwas sensibler geworden. Eine Erfahrung die ich machte war, dass besonders Frauen durchaus eine Zeitlang offen für mehrere Beziehungen waren und auch ihre Partner freiließen, dann aber kam eine besondere Art des "Verliebens" und aus wars mit Poly.
Dass sogar von den beiden Poly-Protagonisten Silvio und Mara die ich schon im Nachtcafe und bei Maischberger gesehen habe, in der erwähnten 37°-Sendung ebenfalls Aussagen in der Richtung kamen, das der Poly-Gedanke eher vom Mann ausgeht, hat meine Vermutung bestärkt.
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
Rein biologisch gesehen gibt es ja genug Hinweise dafür, dass der Mann eher zur polygamen und die Frau eher zur monogamen Lebensweise tendiert.
Ja?
Welche Hinweise?
OK, wir leben in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft, die sich durch die Christianisierung (auch der Islam ist vom AT und NT geprägt) eine deutliche "Vorherrschaft" geschaffen hat. Und dennoch gibt es ebenso martiarchalische Gesellschaften und soziale Gefüge ohne eine geschlechtliche Präferenz.
Es kann durchaus sein, dass eine Frau die biologische und gesellschaftliche Konditionierung überwindet und ganz frei und freilassend mit ihrem (Haupt-) Partner polyamor leben kann. Ich habe aber da meine Zweifel, dass das der Regelfall ist.
Es gibt keine biologische Konditionierung der Frau auf eine monoamore Lebensweise. Dies ist in meinen Augen nur eine konstruierte Begründung für das Patriarchat.
Selbst beim Fremdgehen vermute ich, dass Frauen und Männer das tendenziell aus unterschiedlichen Motiven machen, Männer eher aus einem polyamoren Bedürfnis nach Abwechslung und Frauen eher, weil sie sich vernachlässigt fühlen.
Da steckt vermutlich das (dein?) Problem drin:
Ein Bedürfnis nach Abwechlung (beim Sex) hat nichts polyamores, und dieser Wunsch ist bestimmt auch nicht nur den Männern vorbehalten *ja*.
Abwechslung beim Sex (verschiedene Partner) und auch die Flucht aus einer (sexuellen) Vernachlässigung in der Beziehung drückt sich eher in einer promisken Lebensweise aus, die durchaus mit einer polyamoren einher gehen kann. Aber sie ist nicht der tiefere Grund für ein polyamores Empfinden, sondern erst einmal nur für das Fremdgehen oder auch im besseren Fall für sexuell offene Beziehungen.

Polyamory hat eine völlig andere Ursache - es geht um Liebe, um die Möglichkeit, dieses Gefühl mehreren Menschen gegenüber gleichzeitig entgegen zu bringen. Diese Liebe kann natürlich auch durch entsprechende sexuelle Beziehungen ergänzt werden, aber das Sexuelle ist nicht der Antrieb dafür.
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
Eine Erfahrung die ich machte war, dass besonders Frauen durchaus eine Zeitlang offen für mehrere Beziehungen waren und auch ihre Partner freiließen, dann aber kam eine besondere Art des "Verliebens" und aus wars mit Poly.
Aber ist nicht gerade diese "besondere Art des Verliebens" das Hauptmerkmal einer polyamoren Beziehungsstruktur und die Unterscheidung und Abgrenzung zur "(nur) sexuell offenen Beziehung"?

In der klassischen "offenen Beziehung" wird die tiefe Liebe zu einer weiteren Person oft zu einem großen Problem, an dem diese Art der Beziehung zerbrechen kann - trotz aller Offenheit und Ehrlichkeit. Und das sowohl beim Mann wie bei der Frau.

Polyamor zu leben heißt, diese weitere tiefe Liebe zu einer weiteren Person als etwas völlig normales, als emotionale Erweiterung und Ergänzung der Beziehung zu sehen - egal, ob mit oder ohne Sex zu diesen weiteren Partnern.
*****enz Mann
785 Beiträge
@ mwalimu

ich sehe das nicht so wie du. bei polyamorie geht es um liebe. man liebt jemanden, weil man ihn gut kennt, wertschätzt, sich hingezogen fühlt, begehrt, usw. ... und dieses gefühl der liebe kann unanbängig voneinander zu mehreren personen entstehen. da sehe ich keine unterschiede zwischen männern und frauen.
ohne es je verifiziert zu haben, glaube ich genau so viele frauen wie männer zu kennen, die z.b. schon einmal in der klassischen situation waren zwei personen gleichzeitig zu lieben und es als tragischen konflikt empfanden, weil sie glaubten sich für eine person entscheiden zu müssen ...da ihnen eine lösung bei der alle beteiligten miteinander klar kommen, aufgrund gesellschaftlichen konventionen, erziehung, wertesystem, etc., gar nicht in den sinn kam.
@mwalimu
danke dir für deine erläuterungen.

so ganz verstehe ich immer noch nicht, was du mit "besonder verliebtheit" meinst.

ich persönlich habe lange zeit mit mir (und ich bin ne frau!!!) gehadert, weil ich mich immer wieder während meienr langjährigen beziehung und ehe verliebt habe. und ich habe das recht schnell gemacht. ich habe anfangs gedacht, das mir vielleicht etwas bei meinem partner fehlt, wenn ich aber in mich hineingehorcht habe, dann bin ich immer auf meinen wunsch gekommen, sowohl meinen mann, als auch den mann, in den ich mich verliebt habe, lieben zu dürfen. aber ich lebte in einer völlig monogamen beziehung und habe diesen wunsch meines mannes auch respektiert und bin nicht mal fremdgegangen. aber verliebt war ich immer wieder und habe sehr gelitten. gelitten habe ich unter anderem deswegen, weil ich mich selbst für "unnormal" gehalten habe, mit meinem wunsch, mehr als einen menschen zu lieben. und darunter, das nicht ausleben zu können. erst sehr viel später habe ich das wort polyamorie kennengelernt und endlich verstanden, das es auch anderen mesnchen so geht, das es ein lebensmodel ist und das ich überhaupt endlich sehen konnte, das er eben nicht "unnormal" ist, dieser wunsch in mir. soviel ersteinmal zum wunsch poly zu leben und zu lieben.

hm..und wenn du nun so schreibst, das es eine unterschiedliche biologie bei männern und frauen gibt, dann frage ich mich gerade, bin ich evtl. gar keine biologische frau? *g*

nun, ich kenne die evotionsbiologische sicht und ich kenne auch das (für mich) bestehende vorurteil, das männer und frauen biologisch nicht gleich sind. und ich selbst widerspreche diesen thesen.

ich glaube (und da schreibe ich definitiv ich glaube, weil wir es leider nicht wirklich wissen, denn wir wissen von der mesnchwerdung nur durch die geschichtswissenschaften und die wenigen geschichtlichen schreibungen und artefakte. es fehlen einfach zu viele details und vieles steckt einfach im nebel der vergangenheit) das menschen immer schon polyamor gelebt haben und das es völlig andere soziale gefüge gab, die über jahrtausende funktionierten.

ich glaube allerdings auch, das es eine entsprechende sozialisation gab und auch heute noch gibt, die unsere gesellschaftlichen zwänge und unser verhalten prägen und das eben weitaus mehr, als die biologie und die evolutionstheorie uns erklären könnte. ich will biologische fakten damit nicht von der hand weisen und auch die evolution ist ein wichtiger faktor. aber sie erklären nicht alles, was zwischenmenschlich und in uns selbst von statten geht.

frauen sind über jahrtausende innerhalb des patriarchats (und das sehe ich ohne wertung, weil ich weder eine feministin bin, noch eine verfechterin des matriarchats) durch verschiedene bedingungen dazu konditioniert, auf eine bestimmte art und weise zu fühlen und zu leben. vielfach wird angegeben, männer wollen ihren samen möglichst weit verbreiten und frauen wollen den möglichst zu ihnen und ihren genen passendsten erzeuger haben, den mit dem größten status und der garantie, das sie ihren nachwuchs am sichersten und fördersten großziehen können. mag alles sein, aber das ist mir zu eindimensional. dann fehlt mir bei diser these das, was uns als menschen ausmacht. das wir fühlen und denken und wählen können. und mir fehlt der aspekt, das frauen und männer rein biologisch mit einigen anatomischen unterschieden gleich sind.

ich glaube eher, das konstrukt monogamie, das definitiv eine männliche sichtweise hat, weil es etwas ist, was männer bis weit in unser letztes jahrhundert verfochten haben, ein rein gedankliches konstrukt ist. eines was auf besitzdenken und machtanspruch basiert. und das dem biologischen gedanken, der mann will seinen samen weit verbreiten völlig entgegen steht.

über jahrtausende und jahrhunderte zurück wurden menschen auf monogamie konditioniert. lediglich der gedanke der polygynie wurde historisch und gesellschaftlich akzeptiert und wird auch in weiten teilen der welt immer noch akzeptiert. und aus meienr sicht nicht aus dem grunde, das da mehrere liebesbeziehungen akzeptiert werden, sondern völlig andere wünsche hinter stehen.

frauen ist es so lange verboten gewesen, überhaupt sexuell eigenständige wesen zu sein und erst innerhalb weniger jahrzehnte hat sich da in vielen teilen der welt etwas geändert.

heute ist auch bei den meisten menschen die monogamie das ziel und das ist für mich auch völlig richtig so, weil alte konditionierungen wirken. und das sicherlich am meisten bei frauen.

aber ich unterscheide ganz klar zwischen monogam, fremdficken wollen und polyamor.

für mich ist polyamorie ein lebensmodell, das meinem eigenem inneren fühlen am nähesten kommt und ich bin froh darum, das ich das heute auch so leben darf, für mich eine errungenschaft dieses jahrhunderts. nicht die olyamorie, sondern das ich mich von den konventionen der moral und der gesellschaft lösen kann.

zumal ich denke, männer, die das ausleben wollen werden innerhalb unserer gesellschaft damit eher akzeptiert, als frauen. was ich auch als einen grund ansehe, warum frauen sich da vielleicht eher bedeckt geben.

hat ein mann mehrere frauen, dann ist das immer noch etwas anderes, als eine frau mit mehreren männern. der verdacht dann eine schlampe zu sein liegt doch nahe?!?
@mwalimu
jetzt habe ich so viel geschrieben, warum ich denke, das polyamorie bei frauen eher noch die ausnahme ist, aus meiner sicht.

aber beim lesen habe ich noch andere aspekte gefunden, die mir aufgefallen sind.

für mich gibt es tatsächlich einen großen unterschied, ob ein mensch promisk ist in seinem sexualverhalten oder ob er polyamor ist und damit eben auch zwei oder mehr menschen mit tiefe und innigkeit lieben kann.

wenn ich lediglich offene beziehung lebe, damit eben neben einer/m
frau /mann noch andere sexuelle kontakte habe, auch wenn sie längerfristig angelegt sind, dann wird da eher weniger die tiefe zum anderen entstehen, die liebe ausmacht. dann bezieht sich das, was an gemeinsamen ist eben in der regel auch nur auf die gemeinsam erlebte sexualität.

lebe ich polyamor, dann gibt es für mich (und da spreche ich nur für mich) keinen unterschied in der wertigkeit einer liebesbeziehung. dann kann es mal vorkommen, das ich mich einem mann näher fühle und später einem anderen und auch mal mehr zeit mit dem einen oder anderem verbringe, weil es sich so ergibt, aber generell sollte das eine sache der absprache untereinander sein.

für mich als frau bedeutet polyamor zu leben auch, wesentlich mehr energie und zeit in beziehungsarbeit zu legen. wobei ich denke, das ist eben auch kein typisch weibliches ding, sondern eine sozialisationsfrage.

ich mache da nämlich auch keinen unterschied bei der fähigkeit von männern und frauen zu empfinden und beziehungsarbeit zu leisten. die ist bei beiden geschlechtern gleich und auch hier ist vielleicht eine sozialisation in richtung, dass das eher frauen zugeschoben wird, aufzulösen.

für mich kommt es darauf an, wie reif und entwicklungsfähig ein mensch ist und wie weit er gewillt ist, diesen weg zu gehen. sich mit sich und dem oder den anderen auseinander zusetzen.

für mich ist es wesentlich einfacher, zu akzeptieren, ein mann oder eine frau hat neben mir noch andere meschen, die er liebt oder mit denen er auch nur sexuelle kontakte pflegt. da empfinde ich keine eifersucht. anders sieht es innerhalb einer triade aus, mit eienr weiteren frau, da kommen dann schon auch empfindungen in mir hoch, die ich mir genau anschauen will und muss, soll es gelingen so zu leben.

aber meine erfahrung ist einfach auch, das nicht jeder mit der gleichen reife und dem gleichen wunsch an auseinandersetzung mit sich und den anderen an die sache heran geht. und das unterscheidliche wünsche eben auch zu unterschiedlich erfolgreichen versuchen führen können.

somit heißt beziehungsarbeit für mich dabei noch mehr reden..reden..reden, als in einer zweierbeziehung.

will ich das schöne haben, muss ich auch in den sauren apfel beissen und die weniger schönen seiten miteinbeziehen.

poly fühlen heißt noch lange nicht poly auch leben zu können.

und ich persönlich finde es schade, das sich viele menschen das sehr einfach machen, und die biologie als erklärung wählen, das männer und frauen nicht gleich sind, meiner meinung nach bestehen wir aus mehr als unserer biologie und haben nicht nur die fähigkeit unseren verstand für neue errungenschaften einzusetzen, sondern auch unser gefühl und unseren verstand, den wir dazu benutzen können, dinge verstehen zu lernen und sie dann auch leben zu können.

liebe grüße
fly
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
fly_for_elle, ich gehe mit dir völlig konform.

In der Biologie gibt es keine Notwendigkeit für die Frau monoamor zu leben. Dafür gibt es viele Beispiele.

Diese "Notwendigkeit" ergab sich erst durch die wirtschaftliche Abhängigkeit der Frau im Patriarchat. Sie wurde gezwungen, dem Mann, von dem sie wirtschaftlich abhängig war, zu garantieren, dass ihre Kinder auch seine waren. Und so durfte zwar ein Mann unter Umständen sogar mehrere Frauen haben, aber eine Frau nicht mehrere Männer.

Aus dieser gesellschaftlichen "Norm" resultiert heute noch dieses Vorurteil, die Männer können halt nicht anders und die Frauen seien "von Natur aus" nur an einem Mann interessiert. *oh*
für mich gibt es tatsächlich einen großen unterschied, ob ein mensch promisk ist in seinem sexualverhalten oder ob er polyamor ist und damit eben auch zwei oder mehr menschen mit tiefe und innigkeit lieben kann.

ich finde, die übergänge dazwischen sind in der realität fließend - sowohl in der eigenerlebten als auch in der, die mir aus berichten meiner polylebenden freunde entgegentreten.
(das macht einen teil des problems aus, mit dem polys sich manchmal herumschlagen. ich halte nix von schubladendenken - weder in die eine noch in die andere richtung.)

aber ich bin mir sicher, daß polyamorie keine typisch männliche oder weibliche 'veranlagung' ist. sie ist einstellung, herzenssache, bedürfnis und gehört damit m.e. zu den sozialen konditionierungen.
allerdings lockern sich diese seit einigen jahrzehnten. wir müssen nicht immer unsere eigenen hemmschwellen als soziale konditionierung anprangern. so gesehen, bin ich eine begeisterte schlampe... *zwinker*

und zuguterletzt: ich meine in etwa gleich viel polyamore frauen wie männer zu kennen....
poly fühlen heißt noch lange nicht poly auch leben zu können.

und das ist meist eine umfelderfahrung....

oder persönliche unreife?
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
ich finde, die übergänge dazwischen sind in der realität fließend - sowohl in der eigenerlebten als auch in der, die mir aus berichten meiner polylebenden freunde entgegentreten.
(das macht einen teil des problems aus, mit dem polys sich manchmal herumschlagen. ich halte nix von schubladendenken - weder in die eine noch in die andere richtung.)
Natürlich gibt es hier kein Entweder-Oder.
Polyamory und Promiskuität sind zwei völlig unterschiedliche Dinge, aber natürlich treffen sie oft auch aufeinander und beides kann sehr schön sein (auch in der Verbindung). Ist so ähnlich wie mit BDSM und Poly oder Tantra und Poly oder auch Motorradfahren und Poly *ja* *zwinker*

Allerdings sehe ich keine direkte Korrelation zwischen beiden.
@zerbinetta
poly fühlen heißt noch lange nicht poly auch leben zu können.

und das ist meist eine umfelderfahrung....

oder persönliche unreife?

ich kann da ja nur für mich sprechen, aber bei mir ist es beides.
die gemachten erfahrungen und eine teilweise fehlende emotioanle reife, mit bestimmten dingen die z. b. eine triade begleiten. klar zu kommen. wobei ich so ein erklärungssuch- junkie bin *zwinker* und eben auch daran reife, wenns nicht klappt.

aber jeder geht damit anders um, denke ich und das ist eben auch gut so.

mit der obigen aussage meinte ich auch eher, poly fühlen kann ja schon längere zeit bestehen, als ausgangsvoraussetzung vielleicht und dann kommen erst die schritte des erlebens.

und letztlich wird es auch viele geben, die es andersherum erlebt haben, die in eine solche situation geschliddert sind und dann erst gespürt haben, das es schon in ihnen wohnte.

und eben auch die menschen, die es ausprobieren, weil die situation sich so ergibt und merken, nee..das ist so gar nichts für mich.

ich gehe aber immer davon aus, das die menschen, die poly leben, das auch aus ihrem eigenem willen und der eigenen entscheidung heraus tun.

allerdings lockern sich diese seit einigen jahrzehnten. wir müssen nicht immer unsere eigenen hemmschwellen als soziale konditionierung anprangern.

da hast du recht, nicht zumindestens, wenn wir diese sozialen konditionierungen als fakt bestehen lassen und nicht erkennen, das wir huete in der glücklichen lage sind, uns davon zu lösen und die eigene verantwortung für unsere zufriedenheit übernehmen.

ich kenne nur wenige frauen, die polyamor leben in meinem umfeld, dafür aber ne menge männer, die manchmal eben lieber die schokoladenseite nehmen *g*

und ja..ich bin auch sehr gerne in diesem zusammenhang eine schlampe *zwinker*
*********onne Frau
154 Beiträge
Ich habe mir diese Doku (37 Grad) genau aus dem Grund nicht angeschaut: ich habe hier schon gelesen, dass die Berichterstattung etwas einseitig war. Bzw. so rüberkam (zumindest bei Nicht-Polys). Es kam so rüber, dass ein Partner nur wegen dem anderen mitmacht und dass es meist die Frauen waren, die mitgemacht haben.

Bei uns z.B. ist es umgekehrt: in meinen Beziehungen bin ich Poly. Mein Mann will nur eine normale offene Beziehung (Sex ohne Beziehung und Verpflichtungen, allerdings schon langfristige "Affären"). Er toleriert aber, dass ich mehrere Beziehungen führen will.
Mein Zweitpartner ist komplett monogam und hat ein großes Problem mit meinem Poly-Sein. Mit meinem Mann hat er sich arrangiert bzw. kannte er mich nie als Single, aber er kann mich sonst mit keinem teilen.

Ich dagegen könnte es mir schon vorstellen, dass ich parallel Gefühle für einen dritten Mann empfinden könnte.
***vy Frau
224 Beiträge
biologische frau biologischer mann
wir sind nie nur unsere Biologie, sondern immer auch unsere Biographie und unsere Sehnsucht und unsere Geilheit und unsere mehr oder weniger ausgeprägte Liebesfähigkeit.

Man ist poly wie man links und sprachbegeistert ist. Es ist ein Teil der Persönlichkeit.
Mich ärgert diese Reduzierung auf Biologische. Ich bin jenseits meiner Gebärfähigkeit, aber längst nicht jenseits meiner Lust...
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Missverständnisse
ich habe schon mehrfach festgestellt, dass es unglaublich schwierig ist , bei diesem Thema sich so auszudrücken, dass man wirklich verstanden wird - zu unterschiedlich fühlen da die Menschen und Ideal und Realität klaffen oft weit auseinander.
Ich bin nur von meinen eigenen Erfahrungen ausgegangen - der Hinweis auf Biologie und Sozialisation war nur eine Vermutung, mit der ich mir das, was ich erlebe zu erklären suchte.

Ich selbst fühlte schon immer polyamor, und hätte auch keine Probleme damit, wenn meine Partnerin andere Männer lieben würde.
Aber in meinem ganzen Umfeld stehe ich da ziemlich alleine da und besonders bei den Frauen habe ich den Eindruck, dass es sie ziemlich verletzt, wenn ihr Partner mit anderen Frauen etwas anfängt - egal ob offen, heimlich, promisk oder polyamor. Diese Verletzungen können bis zur Krankheit führen.
Ich sehe allerdings, dass auch Frauen das Bedürfnis nach anderweitigen intimen Kontakten haben und manchmal drängt sich mir der Eindruck auf, dass sie das nicht ausleben, weil sie befürchten dass dann ihr Partner dasselbe macht und sie das nicht aushalten würden.

Das alles gibt es auch umgekehrt, aber eben doch mit unterschiedlichen Ausprägungen bei Männern und Frauen.

Alle Missstände auf das Patriarchat zu schieben macht für mich so wenig Sinn wie alles mit der Biologie zu erklären. Außerdem sehe ich die Frauen nicht durchwegs als Opfer, sondern sie haben und hatten auch schon immer ihre Möglichkeiten Macht über die Männer auzuspielen.

Wirklich polyamore Menschen finde ich anscheinend nur hier im Joyclub - nicht im realen Leben. Männer übrigens auch, aber nicht so ausgeprägt.
Es geht mir vor allem darum, eine Antwort auf die Frage zu finden: Was macht ein Mensch, egal ob Mann oder Frau, wenn er von seinem Ideal her den Partner gerne freilassen würde, es aber nicht aushält, verletzt oder krank davon wird, wenn dieser das tut??
Und was macht ein Mensch, der sich zu anderen hingezogen fühlt, aber merkt, dass sein geliebter Partner oder seine geliebte Parnerin darunter extrem leiden würde - bis hin zur Krankheit??

Dabei geht es für mich immer um Sexualität, denn die ist es, die am meisten verletzt. Immer wieder kommt das Argument, dass Sexualität nicht zwingend zur Polyamorie gehört. Wenn dass so ist, dann kenne ich keinen Menschen der nicht polyamor ist. Jeder liebt doch mehrere Menschen - num eban nicht immer sexuell.
****ab Mann
1.787 Beiträge
Na ja, ich würde eher sagen, dass unsere Biologie in den meisten Fällen falsch oder nicht konsequent zu Ende gedacht wird. Denn genau die Dinge wie Verstand, Gefühl und so weiter gehören zu unserer Biologie, sie begründen unseren biologischen Unterschied zu anderen Tieren.

Die geschlechtliche Fortpflanzung ist nicht wirklich was besonderes, da gibt es auch verschiedene Modelle. Was aber signifikant für geschlechtliche Fortpflanzung ist, je unfruchtbarer die Spezies, desto höher die Bemühungen, den Nachwuchs auch durchzubringen.

Wir Menschen sind eigendlich relativ ungeeignet in der uns eigendlich zugedachten Natur zu überleben, so dass wir unseren Verstand benutzen müssen, um uns eine Welt, in der wir überleben können, zu schaffen.

Da wir nun von hause aus sehr unfruchtbar sind, muss es wohl so etwas wie Lust und Verlangen geben, damit wir uns immer wieder paaren, jedoch hängt der Umgang mit unserem Paarungsverhalten auch immer von der Umwelt, die wir um uns herum geschaffen haben ab. Das ist ganz normale Biologie und kann auch heute noch durch die Vielzahl der verschiedenen Kulturen erlebt werden.

Es macht z.B. aus Sicht der Evolution, sowohl für Mann als auch für Frau Sinn, dass der Samen weit gestreut wird, das macht die Gene widerstandsfähiger.

Was ich da eher bemerkenswerter finde ist, dass es scheinbar eine ausgeprägte monoaffinität gibt, wenn der Nachwuchs kommt und noch sehr unterstützungsbedürftig ist.

Somit kann man feststellen, dass Menschen die noch keine Kinder oder schon welche, die aussem Haus sind, haben, sehr offen für polyamoröse Strukturen sind.

Menschen die in einem Lebensabschnitt, der unmittelbar von einem Kinderwunsch geprägt ist, leben, wählen eher das Modell der Monoamorie bzw. fühlen sich in diesem Modell eher geborgen.

Es ist auch für die Kinder nicht unbedingt das Schlechteste, wenn sie durch monoamore Strukturen bei ihrer Identitätsfindung unterstützt werden.

Somit finde ich es auch nicht verwerflich, wenn polyamor denkende bzw. fühlende Menschen, zeitweilich das Bedürfnis nach monoamoren Strukturen haben.

Eine weitere Raffinesse unserer Biologie ist die der Gewohnheit, Dinge die wiederholt funktionieren, werden eher nicht als falsch eingestuft und werden eher als naturgegeben erfahren.

Polyamory steht noch vor dem Punkt, von dem Großteil der Gesellschafft als wiederholt funktionabel eingestuft zu werden und solange das so ist, wird auch keine Fernsehsendung sich zu weit aus dem Fenster lehnen.
Wenn Polyamory zu perfekt dargestellt wird, wird es unglaubwürdig und wenn der Großteil der Zuschauer denkt, dass das ja nur von den Männern ausgeht und die Frauen das aus Liebe zu ihm mitmacht, führt das unbewusst zu dem Verlangen, die Fortsetzung mitzubekommen.
Wir sind auf Soups konditioniert und erst wenn wir in einer Soup erleben, dass Polyamory funktioniert sind die meisten Menschen unserer nordwestlichen Weltviertelkugel auch bereit dazu es auszuprobieren.
****ab Mann
1.787 Beiträge
Dabei geht es für mich immer um Sexualität, denn die ist es, die am meisten verletzt. Immer wieder kommt das Argument, dass Sexualität nicht zwingend zur Polyamorie gehört. Wenn dass so ist, dann kenne ich keinen Menschen der nicht polyamor ist. Jeder liebt doch mehrere Menschen - num eban nicht immer sexuell.

Und ich wage einfach mal zu behaupten, dass man nicht wirklich den Menschen, sondern eher die mit diesem Menschen assozierten Gefühle liebt.
Und ich wage einfach mal zu behaupten, dass man nicht wirklich den Menschen, sondern eher die mit diesem Menschen assozierten Gefühle liebt.

da gebe ich dir teilweise recht, curieuse.
wenn ich mir das verlieben entwicklungspsychologisch anschaue, dann ist das wohl so, das ich nicht wirklich den menschen, der mein herz erobert, um seiner selbst willen liebe, sondern die gefühle und bilder, die ich mit diesem menschen verbinde.
dann verbinden sich meine biologie, meine chemie, meine erfahrungen und meine wünsche mit dem anderen und daraus wird verliebtheit. ist vielleicht ein bischen zu platt ausgedrückt, denn die mechanismen, warum wir uns verlieben und gerade in bestimmte menschen verlieben sind scheinbar sehr komplex und werden gerade erst erforscht.

die verliebtheitsphase, in der wir aber den anderen mit der illusion dessen sehen, was wir sehen wollen, endet jedoch recht schnell und unsere rosarote brille bekommt risse. wir entdecken im anderen dinge, die eben nicht mehr zu unseren illusionen zu passen scheinen, wir beginnen ihn mit anderen augen zu sehen. denn der andere zeigt uns plötzlich seiten an sich, die wir in der phase der verliebtheit nicht sehen konnten oder wollten. und wir müssen entscheiden, ob wir den anderen auch mit diesen seiten noch genauso leibenswert finden und ihn beginnen mit oder auch gerade wegen dieser seiten zu lieben.

für mich beginnt da erst die eigentliche liebe, wenn ich mich dafür entscheide, dass das objekt meiner verliebtheit eben weiterhin das objekt meiner begierden ist und ich in ihm das finde, was für mich persönlich wichtig ist. dabei ist auch wichtig, wie liebesfähig ich bin, ob ich diese schritte, die nach dem verliebtsein entstehen, auch gehen will und gehen kann, mit diesem menschen, weil sich meine wünsche mit denen des anderen weitestgehend decken.

und dann sind es aus meiner sicht eben nicht mehr nur die asoziierten gefühle, die den anderen für mich attraktiv machen, dann entsteht, ein mehr das für mich erstrebenswert ist. liebe.
und diese liebe kann ich auch mehr als einem menschen entgegenbringen.

sind für mich jedoch nur die schönen gefühle der verliebtheit wichtig, dann wird eine solche "liebesbeziehung" eben auch nicht lange währen und ich gehe weiter zum nächsten objekt meiner begierde.

das könnte man jetzt menschen, die poly leben unterstellen, aber ich denke, das ist generell ein problem unserer gesellschaft, ob ich mich auf eine längerfristige beziehung einlasse und die phasen der liebe (die erich from sehr schön beschrieben hat) gehe. egal ob poly oder mono. denn es gibt ja auch die sirielle monogamie, die für mich eigentlich nichts anders ist, als die ewige suche nach dem verliebtsein, kurz gesagt.
Und so stellen sich für mich viele Beziehungen - ob mono oder poly - so dar, dass der Mann seine Poly-Tendenz zurückstellt, heimlich oder offen lebt bzw. einen Kompromiss sucht und die Frau sich eigentlich einen "treuen" Partner wünscht, der immer für sie da ist, die Poly-Tendenzen des Partners mehr oder weniger toleriert, weil sie ihn liebt und nicht verlieren will und selbst nur nach anderen Männern schaut, wenn der Partner das auch tut oder ihr zu wenig Aufmerksamkeit gibt.


Sei dahingestellt ob Mann oder Frau ... aber Deine Einschätzung, Polyamorie zur Kompensation von Verlustangst, bzw. als das kleinere Übel, erscheint mir nicht abwegig.

Die Gründe zur Proklamation "ich bin polyamor" sind vielfältig.

Und ich wage einfach mal zu behaupten, dass man nicht wirklich den Menschen, sondern eher die mit diesem Menschen assozierten Gefühle liebt.

und ich behaupte man kann ergänzen:
Das größte Problem in der Polyamorie ist die Erwartungshaltung / das Anspruchsdenken, von jetzt bis in die Ewigkeit diese assoziierten Gefühle vom "deshalb" geliebten Menschen erfüllt zu bekommen.

Keine Dynamik oder Veränderung, lediglich die Aufrechterhaltung des status quo ... kein Frei- oder Loslassen, statt dessen krampfhaftes Festklammern am gestern und den Funktionen, die der "geliebte" Mensch erfüllt hat.
****ab Mann
1.787 Beiträge
und dann sind es aus meiner sicht eben nicht mehr nur die asoziierten gefühle, die den anderen für mich attraktiv machen, dann entsteht, ein mehr das für mich erstrebenswert ist. liebe.

Ist Liebe zu einem Menschen für Dich nicht auch ein "Sammelsurium" an Gefühlen, das mit diesem Menschen verbunden ist?

Das gewisse "Mehr", von dem Du sprichst nenne ich Beziehung bzw. Liebesbeziehung, aber Liebe ist keine direkte Interaktion sondern ein Gefühl, dass durch Interaktion mit anderen Menschen entsteht.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Eifersucht
es wäre natürlich interessant, jetzt weiter über das Wesen der Liebe zu philosophieren und der Hinweis von fly_for_elle auf Erich Fromm ist da guter Ansatz.
Mir geht es aber um etwas anderes, nämlich dier Frage: Wie kann Polyamorie praktisch gelebt werden, ohne dass es zu Verletzungen, Verlustangst und Eifersuchtsdramen kommt.
Ich glaube wir sind uns einig, dass ein Mensch der lieben kann, in welcher Form auch immer, diese Liebe nicht auf einen einzigen Menschen begrenzen kann.

Das Wesentliche dabei ist meiner Meinung nach das Selbstwertgefühl. Ein Mensch mit einem gesunden, aber nicht übersteigerten Selbstwertgefühl kann vermutlich Polyamorie besser leben als jemand, der mit seinem Selbstwert Probleme hat. Er strahlt etwas aus, das ihn attraktiv macht und ist weniger anhängig von der Liebe anderer, sodass er auch den Partner eher frei lassen kann.

Mangelndes Selbswertgefühl ist deshalb vermutlich die Hauptursache von Eifersucht. Interessant wäre noch die Frage, ob sie auch biologische Ursachen hat. Ein Hund kann sehr eifersüchtig sein, aber das kann auch vom Umgang mit Menschen stammen.

Fakt ist doch, dass Eifersucht ein weit verbreitetes Phänomen ist, das von vielen Menschen als normal, ja sogar unabdingbar zur Liebe gehörig angesehen wird. Es gibt vermutlich auch Unterschiede zwischen der Eifersucht der Frauen und der Männer. Bei Frauen ist es wohl eher seelischer Schmerz, Verlustangst und das Gefühl des Verlassenwerdens. Bei Männern ist das mehr eine Frage der Ehre, was besonders in traditionellen Gesellschaften sehr ausgeprägt ist.

Ich habe aber den Eindruck, dass sich in unserer Gesellschaft dieser männliche Ehrbegriff eher abbaut als der weibliche Schmerz - dehalb meine These, dass Frauen in polyamoren Strukturen mehr leiden als Männer.
********er98 Frau
99 Beiträge
Vorsicht mit Generalisierungen
Hm, also in meiner Partnerschaft ist das eher umgekehrt. Die polyamoren Gedanken und Tendenzen gehen eher von mir als Frau aus, und mein Mann versucht damit warm zu werden. Und zwar nicht, weil ich mich vernachlässigt fühle! Ich denke, das kann man nicht so pauschal nach dem Geschlecht generalisieren. Vielleicht ist das eher eine genetische Veranlagung, die bei Mann und Frau unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Außerdem gibt es ja noch so etwas wie eine Bandbreite zwischen monogam und polyamor. Zumindest ganz verschiedene Formen der Beziehungsgestaltung- und das ist doch eine sehr individuelle Angelegenheit.

Lg, Wildflower
*******sten Mann
5 Beiträge
@ mwalimu
Gerade, als ich mir Gedanken gemacht habe, ob und was ich zu diesem Thread beitragen kann, kam Dein letztes Posting... *zwinker*

In der Tat sehe auch ich das Selbstwertgefühl als den Schlüssel für ganz viele Probleme und Missverständnisse in Sachen Beziehungen. Bei genauer Betrachtung sind mir bislang nur sehr, sehr wenige Menschen mit "gesundem" Selbstwertgefühl (mir fällt auch kein besseres Adjektiv ein) begegnet. Und der oft diskutierte Einfluss der Gesellschaft liegt in meinen Augen genau darin, dieses Selbst-Wert-Gefühl an allen möglichen Stellen und mit verschiedenen Mechanismen (und natürlich bei Männlein und Weiblein auf unterschiedliche Art!) zu zerstören. Es gehört viel Kraft und Intelligenz dazu, sich von diesen Einflüssen wenigstens teilweise zu befreien und zu sich selbst zu finden.

Wie schwierig das ist, erfahre ich auch bei der Erziehung meiner Kinder (von 2 bis 5), wenn ich mich frage, welche Werte ich vermitteln möchte und wie es tatsächlich bei den Kleinen ankommt und ihr späteres Leben bestimmt...
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