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vom Mono zum Poly

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ein schöner Abend, euch allen!

Ich möchte euch eine Geschichte erzählen, wie ich letztendlich hier ins Forum gekommen binund würde mich über eure Meinungen freuen.

Ich interessiere mich verlängerte das ThemaPolyamory, war mir aber nicht sicher, wie ich persönlich wirklich fühle. Bei der letzten Beziehung, in der ich war, war sie Poly (eigentlich meiner Meinung nach eher promiskuitiv). Außerdem gab es eine Freundinnen von mir, die auch Poly sind. So wurde ich auf das Thema aufmerksam. Das, was meine Exfreundin immer erzählt hat, würde sich sehr positiv und liebevoll an und die Werte, die sie vermittelte empfand ich schon immer als sehr warm und stimmig. Letzten Endes hat es bei uns aber nicht funktioniert, da ich ein einzelner Arm war (ich hatte keine weitere Freundinnen) und da ein gewisser Teil Ehrlichkeit, Offenheit gefehlt hat (sie hat mich oft über das, was ablief im unklaren gelassen). Ihre Begründung war und ist, dass ich so eifersüchtig war und sie mir deswegen nicht alles sagen konnte. Meiner Meinung nach beißt sich da die Katze in den Schwanz, denn genau die Heimlichtuerei verursachte ja bei mir erst diese Eifersucht -gepaart mit dem Gefühl, der Unterlegene zu sein.

Dennoch, vom Gefühl her empfinde ich und empfand ich Polyamory als richtig (siehe dazu vielleicht auch mein Vorstellung-Post).

Nach der Trennung geht es mit uns beiden besser und wir stehen uns auch als Freunde immer noch nahe.

in der Zwischenzeit hatte ich eine neue Frau kennen gelernt, mit der sich eine Beziehung ankündigte. Sie ist allerdings sehr monoamorös. Uns ging es gut, wir waren zärtlich zueinander, liebevoll, hat sich. Bis zu einem Punkt, an dem sie gemerkt hat, dass ich nicht in ihr Mono-Schema passe. Ihr Wunsch ist es, zu heiraten, Kinder zu kriegen, mit dem Partner zusammenzuleben. Ein Zusammenleben mit mir war ihr aber in Gedanken unmöglich (wegen der Assistenz, die ich aufgrund meiner Behinderung brauche). Ich merkte richtig, wie ich, nachdem sie diese Entscheidung getroffen hatte, in der Priorität sank, sie sich "entliebte". Was ich aber als sehr verletzend entbrannt, war die Frage, ob wir nicht einfach so weitermachen wollen wir gehabt, bis einer kommt, bei dem es besser passt (sprich,einer, der besser in ihr Mono-Schema passt). Ich kann mir bei dem Gedanken, einen Liebe mit Ablaufdatum zugekommen irgendwie sehr schlecht vor und das widerspricht auch absolut meine Einstellung zu Liebe. Dann, auch wenn es jemanden geben sollte, mit dem dieser Traum zu verwirklichen ist, dann wäre es für mich auf keinen Fall so, dass ich sie dann nicht mehr lieben würde. Für mich hat Liebe nichts mit Ausschließlichkeit zu tun. Ich habe gemerkt, wie diese serialisierte Monoarmorie mich als ersetzbar fühlen lässt.

Aber wahrscheinlich denken die meisten Mono-Menschen so. Entweder es passt, oder es passt nicht.das ist ja auch in diesem Gedankenmodell sehr wichtig, denn man darf ja nur eine Person lieben. Da will man dann schon, dass es perfekt ist. Ich bin aber nicht perfekt, will gar nicht perfekt sein. Und ich brauche auch keine perfekten Partnerinnen. Ich möchte leben und lieben, was mir das Leben bietet und nicht ständig auf der Suche nach "etwas besserem" sein.

Was dazu kommt - ich habe jetzt mehrere Mono-Beziehungen hinter mir. In meiner ersten Beziehung waren wir beide Mono und ich habe mich mit dem Thema damals noch nicht auseinander gesetzt. In meiner zweiten Beziehung war sie Poly und ich (weil es sich nicht anders ergeben hatte) Mono. In meiner letzten Beziehung war sie wieder Mono und letzten Endes wäre es wahrscheinlich auch darauf hinauslaufen, wenn ich mich dafür entschieden hätte. Eine Trennung, so merke ich, tut mir aber in diesem Zusammenhang immer übermäßig weh. Und innerhalb einer Beziehung empfinde ich Verlustangst. In einem Netzwerk wäre das für mich anders, ich würde aufgefangen werden. Das ist ein weiterer Punkt, der für mich für Polyamory spricht.

das hört sich jetzt alles sehr egozentrisch und egoistisch an. Das ist aber definitiv nicht so. Dann ich weiß auch, dass ich gerne bereit bin, Freiheit zu schenken, wenn ich vertraue, ohne Eifersucht zu sein, wenn ich erfüllt bin. Und für mich ist Treue nicht durch Sex definiert. Ich habe auch genügend Energie und Ressourcen, um meinerseits Liebe an mehrere Personen zu geben und nicht die Prioritätsengpässe zu kommen. Und ich bin kommunikativ, was leider auch oft bei vielen Monos nicht der Fall ist.

Allerdings denke ich auch, dass es ein Prozess ist.ich weiß, dass ich noch ziemlich am Anfang stehe, in vielen meiner Einsichten unsicher binund noch viel lernen muss.

So, mich interessiert wie gesagt eure Meinung. Macht das, was ich geschrieben habe, in irgend einer Art und Weise Sinn?

Ich freue mich, von euch zu lesen!

Alles Liebe

Thalon
******_46 Frau
1.318 Beiträge
@thalon
Ich habe gemerkt, wie diese serialisierte Monoarmorie mich als ersetzbar fühlen lässt.

Eine interessante Formulierung, die mich nachdenklich gemacht hat!

Auch, wenn Du über ein "Netzwerk" im Zusammenhang von Polyamourie schreibst, komme ich ins Grübeln.

Da ich nicht oberflächlich darauf reagieren möchte, benötige ich noch etwas Zeit, meine Gedanken dazu zu schreiben.




Herzlich willkommen im Club!

Carmen
Danke, Carmen! Ich hab es nicht eilig und bin auch noch länger hier. Insofern freue ich mich, später ausführlicher von dir zu lesen:-)
****ab Mann
1.787 Beiträge
Und innerhalb einer Beziehung empfinde ich Verlustangst. In einem Netzwerk wäre das für mich anders, ich würde aufgefangen werden. Das ist ein weiterer Punkt, der für mich für Polyamory spricht.

Hier liegt eine große Gefahr drin, wenn man eigene Defizite durch andere Menschen kompensieren zu glauben möchte. In einem Netzwerk kann es passieren, dass man fühlt nicht einen, sondern gleich mehrere Menschen zu verlieren, die Verlustangst multipliziert sich damit dann gleich um ein vielfaches.

Ihr Wunsch ist es, zu heiraten, Kinder zu kriegen, mit dem Partner zusammenzuleben. Ein Zusammenleben mit mir war ihr aber in Gedanken unmöglich (wegen der Assistenz, die ich aufgrund meiner Behinderung brauche). Ich merkte richtig, wie ich, nachdem sie diese Entscheidung getroffen hatte, in der Priorität sank, sie sich "entliebte".

Ja klar, das kann ich gut nachvollziehen von beiden Seiten her, habe jahrelang als so ein Assistent gearbeitet und für sie ist es schon ziemlich strange daran zu denken, dass viele Aufgaben, die sie dem Vater zugedacht hat, dann von einem Assistenten ausgeführt werden.

Ich habe diese Situation damals aus Sicht des Assistenten erlebt, mein damaliger Klient ist Tetraplägiker. Irgendwie lustig fand ich, dass man als Assistent dann so bestimmte "Kämpfe" stellvertretend ausgeführt hat, .... wenn ich da z.B. an die Zahnpastatube denke.... *smile*
Letztendlich haben die zwei sich auch irgendwann getrennt, weil sie eben auch Kinder haben wollte und das hat dann nicht mehr gepasst.

...ich bilde mir zumindest ein, dass das nichts mit mir zu tun hatte, trotz Zahnpastatube oder die differente Art, wie ich ein Pfanne spüle..., man denke da einfach mal an Loriot und seine Dialoge und stelle sich vor, in welchen Part man dann so als Assitent gedrängt werden kann.... *smile*

Von der Theorie her stimme ich Dir aber vollständig zu, der Gedanke daran, dass man als behinderter Mensch in einer Liebesgemeinschaft mit mehreren Menschen lebt und unter Umständen die Assistenz wegfällt, weil viele Menschen aus Liebe ihre Unterstützung zur Verfügung stellen, hat extremen Charm. Auch wäre die Kindererziehung ein leichtes, da sich Defizite durch die Gemeinschaft leichter ausgleichen.

Zumindest ist das in der Theorie so.

Ich habe gemerkt, wie diese serialisierte Monoarmorie mich als ersetzbar fühlen lässt.

Man kann nicht versprechen, dass dieses Gefühl in der Polyamory nicht existieren wird.

Allerdings denke ich auch, dass es ein Prozess ist.ich weiß, dass ich noch ziemlich am Anfang stehe, in vielen meiner Einsichten unsicher binund noch viel lernen muss.

Willkommen im Club, hier gibt es niemanden der nichts mehr lernen muss, auch wenn es manchmal den Anschein hat. *zwinker*

Schön, dass Du da bist.
******_46 Frau
1.318 Beiträge
Vielen Dank,
curieuse, Du hast mir viele Worte in den Mund gelegt.
Ich finde es sehr schön, wie Du so schnell so komplexe Situationen ordnen und formulieren kannst!
Hut ab!

Ähnliche Gedanken habe ich dazu auch, allerdings nicht aus der Sicht eines Assistenten.


Eine angenehme Nacht!
Carmen
Huhu curiouse,

danke für dein sehr netten Beitrag, ich kann einiges, von dem, was du scheinst sehr gut nachvollziehen und deine Bedenken teile ich auch (von wenigen, dass man diese Gefühle nicht auch unter Poly-Bedingungen haben kann)

Was wieder Zahnpastatube fand ich im übrigen sehr amüsant;-)


Von der Theorie her stimme ich Dir aber vollständig zu, der Gedanke daran, dass man als behinderter Mensch in einer Liebesgemeinschaft mit mehreren Menschen lebt und unter Umständen die Assistenz wegfällt, weil viele Menschen aus Liebe ihre Unterstützung zur Verfügung stellen, hat extremen Charm. Auch wäre die Kindererziehung ein leichtes, da sich Defizite durch die Gemeinschaft leichter ausgleichen.

Oh, das war aber wahrscheinlich überhaupt nicht gemeint.Ich würde auf meine Assistenz im Arbeitnehmermodell nicht verzichten wollen und könnte sie auch nicht durch Partnerinnen ersetzen; ich glaube, das geht auf Dauer nicht gut, weil sich da zu viel vermischt.

Natürlich nehme ich auch gerne die Hilfe von Freunde an und es ist auch etwas ganz anderes. Desweiteren will man ja auch mal allein sein, ohne Assistenz, und in diesen Situationen bin ich natürlich auf "Assistent" der Partnerin angewiesen.

Darum ging es aber nicht.

Das Problem war, dass sie sich nicht vorstellen konnte, mit mir zusammenzuziehen, weil ihre Intimsphäre durch die Assistenzverletzt worden wäre. Das kann ich auch sehr gut verstehen! Es ist nachvollziehbar, dass das nicht für jeden eine Situation ist, die man sich vorstellen kann. Ich lebe seit Geburt an mit Hilfe von anderen Menschen (erst meine Eltern, jetzt Assistenz), viele könnten aber nicht zum Beispiel in der Intimsphäre/Privatsphäre mit "fremden" teilen.

Für mich ist es aber überhaupt nicht tragisch, wenn eine Beziehung nicht so aussieht, dass man zusammenzieht. Liebe hat für mich eine andere Bedeutung, nämlich Wertschätzung, Achtung, Respekt, Zuneigung... und nicht unbedingt ein ständiges Zusammensein. Viele (gerade Monos) sehen das aber als großes Ziel, als Idylle, in trauter Zweisamkeit zu leben. Ich habe ja auch keine Probleme damit, wenn das jemand möchte. Nur habe ich durch diese Situation festgestellt, wie unwichtig es für mich ist.

Das hat zwar jetzt nicht direkt etwas mit Polyamory zu tun, aber mit andersartigen Lebensplänen und Ansichten über Liebe und deren Bedeutung.
********itch Frau
79 Beiträge
ich muss da in einigen punkten widersprechen.....

vor allem was den eingangsthread betrifft....

andererseits ist das hier nicht der richtige ort an dem wir das diskutieren sollten....

was ich aber sagen kann ist, denke ich, dass man durch polyamory keinen trennungsschmerz vermeiden kann, den hast du trotzdem, wenn du denjenigen liebst....du wirst anders aufgefangen, aber das ist auch alles....

was meinst du denn wie es mit deiner eifersucht in den griff bekommen willst?
wenn du jemanden liebst und seien es auch zwei oder mehr personen wird es auch mal den tag geben an dem sich beide bzw alle mit anderen treffen und du dann evtl "allein" da stehst (bzw sitzt)

mein rat ist einfach, dass du nicht versuchen solltest irgendetwas durch polyamory zu kompensieren
sei es trennungsschmerz oder vorher einsamkeit....
ich denke, dass du in vielem recht und mein Gedanke war auch nicht, das vollständig kompensieren zu können. Das geht nicht, den Schmerz hat man immer. Das ist mir schon bewusst...

Aber ein anderes Beispiel: ich habe einige sehr gute Freunde. Will ich die nicht hätte, dann wäre der Verlust/Schmerz noch um ein wesentliches größer. Ich denke da zum Beispiel an meinen besten Freund. Insofern ist das schon vergleichbar. Der Trennungsschmerz wäre trotzdem da - Und Trauer ist im Grunde ja auch gut und berechtigt, denn nur so kann man verarbeiten.aber (genau wie beim guten Freunden auch) werde ich damit aufgefangen.
****ab Mann
1.787 Beiträge
Das Problem war, dass sie sich nicht vorstellen konnte, mit mir zusammenzuziehen, weil ihre Intimsphäre durch die Assistenzverletzt worden wäre.

Ja, so ein Assistent bringt schon ein striktes Regelwerk mit sich, ich erinnere mich nur einmal daran, wie ich morgens zur falschen Zeit geduscht hatte und sie deswegen zu spät zur Arbeit gekommen ist.

Ich meine, sie hätte ja auch einfach sagen können, "Rutsch rüber ich will auch unter die Dusche", aber so intim kann man mit einem Assistenten eben nicht werden.
Ich habe damals sehr viel darüber nachgedacht, was ich mir wünschen würde, wenn ich der Assistenznehmer wäre und ich hätte mir genau wie ich es beschrieben hatte die Gemeinschaft gewünscht.

Auch aus der Sicht der Assistenz ist die Partnerin des Klienten, immer ein Faktor mehr, den man beachten muss. Für mich war es nachdem sie ausgezogen war (aus der Wohnung, nicht aus den Klamotten), auch ein leichteres Arbeiten gewesen. Ich denke, dass das nicht gemeinsam Wohnen ein gute Lösung ist einige Effekte zu minimieren.
Ich denke, dass das nicht gemeinsam Wohnen ein gute Lösung ist einige Effekte zu minimieren.

Das denke ich auf jeden Fall auch. Ich habe das im übrigen genauso erlebt, wie Du. Auch in meiner ersten Beziehung (die im übrigen sehr lange hielt) lebte ich mit meiner damaligen Partnerin zusammen und es ging einigermaßen gut, aber reibungslos war es nie und am Ende war es einer der Gründe, die dazu geführt haben, dass sie sich von mir getrennt hat.

Leider sind nur wenige offen gegenüber dem Gedanken, nicht zusammenziehen zu müssen und sich trotzdem lieben und annehmen zu können.
****ab Mann
1.787 Beiträge
Leider sind nur wenige offen gegenüber dem Gedanken, nicht zusammenziehen zu müssen und sich trotzdem lieben und annehmen zu können.

Ja, Koblenz ist diesbezüglich ein hartes Pflaster, in Berlin hättest Du damit wohl weniger Probleme.
********itch Frau
79 Beiträge
"Rutsch rüber ich will auch unter die Dusche"

das würd ich machen *sfg

kein thema..... *lol*

wobei beziehung und assistenz da noch mal ne andere sache sind als polyamory

und da ist es eben auch sache des assistenznehmers klare absprachen zu treffen oder eben teamsitzungen zu machen zu denen alle da sind und eben auch die partnerin(nen)

und wenn assitenz benötigt wird find ich eben auch net ok zu erwarten, dass irgendwer den job aus nächstenliebe macht....
****ab Mann
1.787 Beiträge
das würd ich machen *sfg

kein thema..... *lol*

wobei beziehung und assistenz da noch mal ne andere sache sind als polyamory

Merkste was? ...bald wirst Du ständig wechselnde Assistenten haben, weil Deine Poly-Frauen, die immer "bedrängen". *smile*
hihi, ich weiß schon, warum ich hauptsächlich Frauen beschäftige;-) *g*
und, ach, @********itch: Du wärst tatsächlich mit Steve unter die Dusche? Der Gedanke törnt mich irgendwie gerade ab sfg
********itch Frau
79 Beiträge
nee aber mit v......

wobei steve mich auch nicht gestört hätte wenn ichs eilig hätte ich muss den ja nicht anschauen....und ich greif auch ganz sicher nicht daneben wenn ich den duschschlauch brauche....
******_46 Frau
1.318 Beiträge
soorry!
könnt ihr eure privaten dialoge auch via cm regeln?
Sorry...
********itch Frau
79 Beiträge
@Carmen_46
sorry wenn das jetzt ein wenig falsch rüber gekommen ist.....

ich habe da anscheinend andere grenzen als du (das wäre eben auch das letzte gewesen was ich dazu gesagt hätte)
und wir kommunizieren schon auch noch auf anderen wegen als über öffentliche postings.....

vom prinzip her und um auf das thema zurück zu kommen ist das sicher auch eine sache die man mit allen beteiligten besprechen muss (das hatte ich schon mal gesagt)

die problematik entsteht ja dadurch das man als arbeitnehmer ein anderes verhältnis zu seinem chef hat als in anderen berufen

und als partnerin hat man auch ein anderes verhältnis zu den angestellten des freundes

und da müssen eben klare verhältnisse geschaffen werden in denen jeder offen sagen kann wo genau eben die grenzen sind....dann passieren eben so sachen wie die mit der dusche etc nicht

thalon hatte ja auch gesagt es gab eine partnerin die sich das zusammenleben mit assistenten im sinne von fremdem personen in der eigenen wohnung nicht vorstellen kann und da kann ich dann eben auch nur zustimmen das eine gemeinsame wohnung zum einen kein muss ist und zum anderen kann es auch in so einer wohnung bereiche geben die für die assistenten tabu sind....

naja funktionierende kommunikation und offenheit sind eben keine selbstverständlichkeiten.....
****ab Mann
1.787 Beiträge
das hört sich jetzt alles sehr egozentrisch und egoistisch an. Das ist aber definitiv nicht so. Dann ich weiß auch, dass ich gerne bereit bin, Freiheit zu schenken, wenn ich vertraue, ohne Eifersucht zu sein, wenn ich erfüllt bin.

Da sind jetzt eine ganze Menge wenns drin, wann finden denn diese wenns ihre Erfüllung oder anders gefragt, wann fühlst Du Dich erfüllt?

Ich habe für mich festgestellt, dass wenn ich unabhängig von meiner/meinen Beziehung(en) erfüllt bin, kann ich diese Erfüllung auch in die Beziehung(en) tragen und bekomme auch entsprechendes Feedback.
Bin ich mal fern ab vom Erfülltsein, bekomme ich dieses Feedback (nicht erfüllt zu sein) ebenfalls aus meiner/ meinen Beziehung(en) zurück.

Vertrauen, Freiheit und keine Eifersucht, sind nach meiner Auffassung persönliche innere Haltungen, die man benötigt, um überhaupt von Glück gesegnete Beziehungen führen zu können. Es klingt bei Dir ein wenig wie eine Erwartungshaltung, die sich in Mehrfachbeziehungen erfüllen soll, weil es in Einfachbeziehungen nicht geklappt hat.

Ist das so?
Nein, das ist nicht so und es wäre auch schlimm, wenn es so wäre! Du hast natürlich Recht, diese ganzen wenns klingen so, als würde ich die Situation einschränken. Aber im Grunde genommen wollte ich nur ähnliches Schreiben wie du: wenn es mir gut geht, dann kann ich auch eher vertrauen. Allerdings muss natürlich das Vertrauen von innen heraus kommen.

Nur - zum Beispiel fühle ich mich alleine immer sehr unwohl. Jetzt kann man natürlich sagen, ich muss irgendwie lernen damit umzugehen, alleine zu sein. Und das hat natürlich auch etwas Richtiges... auf der anderen Seite: warum? Wenn ich weiß, dass ich gerne unter Menschen bin,, gerne viel Kontakt zu Menschen habe, dann ist das doch gut, wenn ich das einfach auslebe und versuchen, mir zu organisieren. Der Kontakt zu Menschen gibt mir Erfüllung, würde ich sagen. Daneben spielen natürlich noch weitere Dinge eine Rolle, zum Beispiel das Gefühl gebraucht zu werden, Teil von etwas Bedeutungsvollem zu sein etc.

Deiner Vermutung (die du wahrscheinlich auch nicht so gemeint hast), dass ich eventuell in die Poly-Rechnung leer, weil Mono nicht geklappt hat, möchte ich widersprechen. Wie gesagt, ich hatte durchaus auch eine relativ stabile, glückliche, langfristige Mono-Beziehung. Aber ich merke, dass das nicht alles ist. Das Liebe eben mehr bedeutet als es Zusammensein mit einem einzelnen Menschen. Dass sich auch innerhalb dieser Beziehung immer wieder Außenstehenden meine Zuneigung gezeigt habe, auch über Maß hinaus, zu normale Freundschaft gehören, macht es nochmal mehr deutlich.In diesen Situationen ging es mir dann auch immer mehr um das "geben können".

Und ja, vielleicht klingt es vermessen. Momentan bin ich Single, habe also nicht mal eine Beziehung. Wie komme ich denn dann darauf, überhauptvon Polyamory zu sprechen? Man könnte ja auch sagen, ich solle froh sein, wenn ich überhaupt eine "bekomme" (gerade in Anbetracht der Schwierigkeit mit meiner Behinderung etc.). Aber das ist nicht meine Perspektive. Polyamory ist nicht einfach eine Frage des Abzählens: hast du keine, bist Du Single, hast Du eine, bist Du Mono, hast du viele, bist Du Poly... ich glaube, so einfach ist das nicht...
********itch Frau
79 Beiträge
Nur - zum Beispiel fühle ich mich alleine immer sehr unwohl.

letztendlich bist du aber aufgrund deiner situation eigentlich nie alleine, wenn du immer assistenten um dich herum hast und deine verhältnisse zu deinen assistenten ist auch gut genug das du dich da nicht allein gelassen fühlen musst.....

Jetzt kann man natürlich sagen, ich muss irgendwie lernen damit umzugehen, alleine zu sein.

ja denke ich auf jeden fall und da spricht mir curieuse auch aus der seele wenn er sagt:
Vertrauen, Freiheit und keine Eifersucht, sind nach meiner Auffassung persönliche innere Haltungen, die man benötigt, um überhaupt von Glück gesegnete Beziehungen führen zu können. Es klingt bei Dir ein wenig wie eine Erwartungshaltung, die sich in Mehrfachbeziehungen erfüllen soll, weil es in Einfachbeziehungen nicht geklappt hat.

das ist so in etwa das selbe, wie wenn ich den spruch einsamkeit ist die chance mit sich selbst freundschaft zu schließen zitiere

das ist nicht bös gemeint, denn du hast viele fähigkeiten und eigenschaften die dich erfüllen könnten

und letztendlich kann ich dir aus meinem eindruck sagen, das partner mit deinem anspruch dich zu erfüllen überfordert sind (und meiner meinung eben auch nicht dafür da)
****ab Mann
1.787 Beiträge
Nur - zum Beispiel fühle ich mich alleine immer sehr unwohl.

Das ist sehr verständlich, da Du Dein ganzes Leben nie alleine warst und wahrscheinlich für den Großteil der Dinge, die andere in 10min. erledigen mehrere Stunden benötigen könntest, in wie fern spiegelt sich das in dem Gefühl "alleine" im Sinne von, "Keine Liebesbeziehung" wieder?

wenn es mir gut geht, dann kann ich auch eher vertrauen.

Ich bin mir sicher, dass Du auch vertrauen kannst, wenn es Dir schlecht geht.

Vertrauen, wares Vertrauen hab ich von Menschen gelernt, die wie Du auf Assitenz angewiesen sind. In Beziehungen ist das Vertrauen nicht viel anders.
Huhu. Eigentlich hat das Thema Alleinesein mit Beziehung im engeren Sinne nur marginal etwas zutun, eher mit dem Thema Freundschaft. Allerdings ist die Grenze zwischen Freundschaft und Beziehung für mich eher fließend und nicht fest definiert. Wenn ich mich einsam fühle, suche ich gerne Kontakt zu meinen Freunden und suche die Nähe zu mir vertrauter Menschen. Einsamkeit ist aber auch eher ein Gefühl, als ein Zustand, den man objektiv definieren könnte.

Mit dem Vertrauen hast du natürlich recht, dass man das auch kann, wenns einem schlecht geht. Das war irgendwie Rolf von mir formuliert. Gerade wenn es einem schlecht geht tut es einem verdankt gut Vertrauen zu haben und Vertrauen zu können. Auf der anderen Seite verliere ich selten, aber manchmal in diesen Zeiten das allgemeine Vertrauen in mein "Schicksal". Ich denke, das kennt jeder. Und um es nochmal zu unterstreichen, das passiert sehr selten. Eigentlich bin ich ein sehr optimistischer Mensch - für manche Geschmäcker oft zu optimistisch :-).

Mein Optimismus und meine Lebensfreude sind es aber auch, die mir Resourcen geben und die Kraft so viel Liebe geben zu können.

Was mich aber noch interessiert: inwiefern haben Menschen mit Assistenzbedarf es dir ermöglicht Vertrauen zu gewinnen? Das klingt sehr spannend.

Ich wünsche euch einen schönen Samstag, alles Liebe, Thalon
****ab Mann
1.787 Beiträge
Was mich aber noch interessiert: inwiefern haben Menschen mit Assistenzbedarf es dir ermöglicht Vertrauen zu gewinnen?

Sie haben mir sehr starkes Vertrauen entgegengebracht, mir ihr Leben anvertraut, sie hatten im Prinzip keine andere Wahl oder ihr Leben hätte sich nur in einem sehr kleinen Rahmen abgespielt.

Eine Liebesbeziehung ist eine ähnliche Situation, um mein Leben mit dem Erlebnis, Beziehung, bereichern zu können, muss ich Vertrauen, andernfalls kann ich es gleich sein lassen.

Gegenseitiges Vetrauen multipliziert sich durch gegenseitige Spiegelung.

Wenn ich mir Jetzt vorstelle, mit einem Menschen zusammen zu sein, der, wenn er allein oder mal nicht gut drauf ist, auch nicht Vertrauen kann, dann würde dieses gegenseitige Vertrauen bzw. die Wechselwirkung des gegenseitigen Vertrauens, einen Bruch bekommen.

Folglich müsste jemand diesen Bruch wieder Kitten.

Einmal, Zweimal oder auch dreimal kann man sowas leisten, wenn man allerdings permanent in diese Rolle gedrängt wird, die Brüche zu Kitten, dann geht das definitiv an die Substanz.

In Monobeziehungen vertraue ich darauf, dass mir der Partner treu ist und sich nicht mit anderen einläßt. In Polybeziehungen vertraue ich darauf, nicht wegen eines anderen Menschen sitzengelassen zu werden. Genau das ist der größte Motivationsgrund und auch die größte Angst zur Polyamory.

Wenn jetzt jemand nicht mehr vertraut, weil er nicht gut drauf oder temporär allein ist, was eigendlich sehr häufig passieren kann, entsteht jedes mal ein Bruch der gekittet werden muss......

So kann weder eine Mono-, noch eine Polybeziehung auf Dauer funktionieren.

Wie lange würdest Du einen Assistenten beschäftigen, dem Du nicht vertrauen kannst, weil er gerade mal einen schlechten Tag hat?

Und genau das ist auch die Frage, wie lange wärst Du mit einem Menschen zusammen, der ständig eifersüchtig wär, Dir im Prinzip nicht vertraut, wenn Du Dich mit Deiner Zweitbeziehung triffst?
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