Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM & Polyamorie
1157 Mitglieder
zum Thema
Der Partner als Pflegefall: Wie würdet ihr damit umgehen?510
Was würdet ihr machen, wenn euer Partner durch eine Krankheit zum…
zum Thema
Was tun, wenn der Partner die Wünsche nicht teilt?119
Partner anderer Meinung Hallo ihr lieben, Jeder fängt mal an...
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Polypartner finden und die "Versexualisierung"

Heute Nacht gegrübelt anstaat zu schlafen. Umpf

Die "Versexualisierung" ist aus meiner Sicht kein Polyproblem.
Das gibt es ebenso bei Monos.
Wieviele, und auch im Joy les ich es immer wieder, würden eine Beziehung erst dann aufbauen, wenn es im Bett stimmig ist.
Die Gefühle oder gar die Liebe einfach weg drücken, denn sie wollen sich nicht offenbaren, bevor sie sich in "Sicherheit " wiegen können.
Ist die Sexualität, denn wirklich ein so starkes Standbein einer Beziehung??

Für mich persönlich ist die Liebe zu den Menschen viel wichtiger.
Wir haben aus den verschiedensten Gründen, auch immer wieder Sexfreie Zeiten gelebt.
Dadurch ist meine Liebe zu meinem Mann nicht im geringsten gewichen.

Ich mag Sex, aber er ist für mich nicht der Grund warum ich in meiner Ehe lebe.

Mir ist jedoch auch bewust, daß ich meine zweiten Herzbewohner ziehen lasse, weil sie genau daß eben auch von mir erwarten.
Und zwar relativ Zeitnah, dazu bin ich jedoch nicht bereit.
Ich gebe mein Heiligstes und Intimstes erst dann "preis" wenn, ich fühle , daß es eben aus der Liebe zueinander geschieht, und nicht aus "geilheit". Und gerade in dieser frischen Phase , wo die Hormone spazieren gehen, ist das auch für mich schwer, damit zufriedenstellen umzugehen.

Ich fühg mir zwar erst heftige Seelenschmerzen zu, aber im nachhinein, weiß ich , daß ich mich nicht als "Trophäe" ansehen laße.
Und bin dann sogar stolz auf mich, denn ich war mir selber Treu.

Und ich frag mich wirklich warum Sex einen so hohen Stellenwert hat.
Gerade auch bei "Frisch Verleibten" egal ob Mono oder Poly, da tun wir uns wohl alle nichts.

LG YOYO
liebe kann verletzen und verletzt werden wünscht sich keiner. sex hat da eher etwas unverbindliches an sich.

Das mag bei vielen so sein, unangefochten!

Für mich stimmt das ganz und gar nicht.

Wenn ich Sex gebe oder nehme, dann ist das die Tiefste Verbindung die ich eingehen kann. Somit fällt für mich das "unverbindliche " raus.

Außerdem halte ich daß für einen Trugschluß auch bei den anderen.
Da gibt es Frauen die heimlich die Pille absetzen um ein Kind zu bekommen.
Da gibt es Frauen die Ihren Lover erpressen der Frau alles zu "beichten" wenn er nicht weiter Sex mit ihr lebt.
Da gibt es Männer und Frauen die nur nen Ons wollten, und anschließend vorm Standesbeamten stehen.
Das sind nur drei kleine Beispiele.
Sexualität kann sehr wohl auch sehr "verbindlich"sein. Um es mal mit dem oben erwähnten Wort aus zudrücken.

Ich sehe an Sexualität nichts unverbindliches.
Darum bin ich mit meiner Sexualität eben auch sehr zurückhaltend.

LG YOYO
*******erli Paar
4.372 Beiträge
Und ich frag mich wirklich warum Sex einen so hohen Stellenwert hat.

Weil sehr guter Sex, in der Kombination mit tiefer seelischer Nähe ... nicht zu toppen ist, erst die Kombination macht die Sache perfekt.

Man kann guten Sex haben ohne zu lieben.

Man kann lieben ohne zu begehren.

Doch erst beides zusammen ergibt ein Ganzes.
*******958 Frau
9.897 Beiträge
Und ich frag mich wirklich warum Sex einen so hohen Stellenwert hat.
das ist sicher von mensch zu mensch unterschiedlich
die einen sind sexualisierter wie andere

ich koppel sex nicht an liebe (oder umgekehrt)
für mich heisst jemanden zu lieben nicht unweigerlich, das ich mit dem jenigen auch sex habe, umgekehrt kann ich auch sex geniessen ohne denjenigen zu lieben
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Das Bedürfnis nach Sex liegt tiefer, ist eine reine Stammhirnfunktion (als das Areal des Gehirns, das unsere elementaren Funktionen steuert),
wohingegen das Bedürfnis nach Liebe eine komplexe Großhirnfunktion ist. Somit sind wir primär sexuelle, sekundär soziale Wesen.
Spirituelle Menschen bezeichnen Sex gern als "Lebensenergie pur".

Allerdings - beim Sex ist es so, dass der Weg zwischen Impuls und Handlung durch eine mehr oder weniger große Zahl vom Großhirnfiltern führt. Und da mischen sich Moral, Gewissen, Konzepte in unser Verhalten.
Temperament und Charakter kommen hinzu. Und der persönliche Maßstab: Was brauche ich, damit es mir gut geht (und zusätzlich:
Wie bewusst verhalte ich mich und wie ernst nehme ich meine eigenen Maßstäbe.)

Dazu kommt eine Relativierung starrer Moralkonzepte in der Gegenwart: Fast alles scheint möglich. Das wiederum begünstigt
Strategien, die hier als "Versexualisierung" beschrieben werden - denn wo wenig Widerstand ist, wird die Lust auf Sex eben zur entscheidenden Kraft.

Aus dieser Mischung heraus entstehen Verhaltensweisen, die schneller oder langsamer auf Sex hin steuern. Das hat erst mal nichts mit Poly oder Mono zu tun. Aber es geht in fast allen Fällen immer auch um Sex. Stimmt die sexuelle Anziehung nicht, wird eine Weiterentwicklung in Richtung "Liebesbeziehung" in der Regel gar nicht erst in Erwägung gezogen. Egal an welcher Stelle des Kennenlernens der Sex dann stattfindet. Nur selten passiert es, dass man sich "rein platonisch" kennenlernt, um dann irgendwann erstaunt festzusellen, ach eigentlich läuft da doch mehr ...

Polyamore Menschen stehen nun allerdings in dem Ruf, sexuell auch liberaler zu sein, was zu dem (oft eben falschen) Schluss führen kann:

"Mit der (oder dem) ist es unkomplizierter, man kann schneller Sex haben und das andere entwickelt sich dann vielleicht auch irgendwie" - oder auch nicht, aber dann hatte mensch wenigstens Sex miteinander...
*****s42 Mann
11.869 Beiträge
Mal abgesehen von der neuro-psychologischen Erklärung (Danke, Felix):

Ist die Sexualität, denn wirklich ein so starkes Standbein einer Beziehung??

Das schein ein wichtiger Aspekt zu sein.
Ja, ich exclusiven Zweierbeziehungen ist das sicherlich der Regelfall. Denn was hilft die größte emotionale Bindung, wenn man keinen (befriedigenden) Sex mehr hat. Es muss ja alles innerhalb dieser Beziehung Erfüllung finden.

Und Sex kann ein sehr starkes Bedürfnis sein, wird es doch aus einem Trieb heraus erzeugt.
***at Mann
2.889 Beiträge
"Versexung"
Wie wär's mit Erotik?

Möglich, dass manche Männer sich etwas plump nähern. Sie täten's nicht, wenn sie keinen Erfolg hätten!

Ich bin nicht plump und wie mitlesende Einzeldamen bestätigen können mache ich auch niemand an. Mein Lohn: nur eine direkte Zuschrift in 4 in Worten: VIER Jahren! -die hatte es allerdings in sich!-

Ich kann Einzelfrauen, die ja selbst bei spartanischem Profil regelmäßig Zuschriften erhalten nur ganz offiziell beneiden. Es fragt sich, wer von den beiden Geschlechtern in Deutschland seine Hausaufgaben im Fach Beziehungsanbahnung besser macht, die zwar plump aber immerhin doch anbietenden Männer oder die naserümpfenden Frauen?

Ausserdem: Was soll eine Polyamore Beziehung ohne Sex?

Sex zuzulassen bedeutet doch nicht, dass bei jeder Begegnung gleich gevögelt werden muß!

Welchen Stellenwert hat eigentlich die Erotik?
Schminken sich polyamore Frauen?
schreiben sie gerne erotisierende Texte (neudeutsch: dörrtüh)?
hören sie selbst gerne Komplimente?
und wenn es wirklich zum Sex kommt, ist dann das das Ergebnis einer tief schürfenden Psychoanalyse?
Welchen Stellenwert haben ganz normale, altmodische Freundschaften ohne Austausch von Körperflüssigkeiten?




BFlat
lebensfroh, und das gerne mit mehreren Menschen
*****s42 Mann
11.869 Beiträge
Ausserdem: Was soll eine Polyamore Beziehung ohne Sex?
Gegenfrage:
Was ist so außergewöhnlich an einer platonischen Liebesbeziehung? Und warum ist sie für manche so schwer vorstellbar?

Ja, auch ich habe gern Sex - es ist ein triebgesteuertes Grundbedürfnis. Und mal mag ich mehr, mal weniger, mal härter, mal softer - wie wohl so ziemlich jeder.

Aber um mit jemanden erfüllenden Sex haben zu können, muss es für mich auf beiden Seiten passen, müssen beide es wollen. Ich glaube, da bin ich auch keine Ausnahme *zwinker*

Und daher kommt es bei mir durchaus vor, dass ich mehr Frauen liebe, als ich Sexpartnerinnen habe. Und ich habe auch kein Problem damit, einen Mann zu lieben - mit ihm Sex zu haben ist für mich schwerer vorstellbar *ja*.
Huhu ihr,

Ich meine seit gestern Mittag nicht mehr online und muss erstmal mit dem Lesen nachholen:-) in diesem Thread sind mir aber drei Punkte direkt ins Auge geschossen, zu denen ich etwas sagen möchte.

von zerbinetta27:
mir kommt grade der gedanke, das könnte auch ein bißchen daran liegen, daß wir uns in unserer gesellschaft zwar mittlerweile leicht tun, über sex zu reden, aber nicht über liebe.
Ja, das empfinde ich (leider)absolut genauso. Manchmal traue ich mich schon gar nicht mehr zu sagen "ich liebe dich", obwohl ich genauso empfinde.ich behelfe mich dann mit einem ersatzweisen "ich hab dich lieb"aber obwohl ich weiß, dass es nicht trifft. Aber ist das nicht schade?

von Nomi28
" ja, das ist schön, dass ihr das für Euch gefunden habt, ich persönlich bin aber grade so glücklich mit meinem Schatz dass ich mir das garnicht vorstellen könnte.."
Auch dieser Haltung begegnet mir leider nur zu oft. Ich meine, ist ja vollkommen o.k... aber darin eingebaut ist ja auch die Vorhaltung, man könne nur Poly sein, wenn einem ansonsten etwas fehlt. Und da kann ich nur sagen: Thema verfehlt...

von Sorbas42:
Und ich habe auch kein Problem damit, einen Mann zu lieben - mit ihm Sex zu haben ist für mich schwerer vorstellbar *ja*.
Geht mir genauso und ich habe das gestern Abend in einem Gespräch in ähnlicher Weise zu meinem Gesprächspartner gesagt, als wir auf das Thema Polyamorie kamen: das, was ich für meinen besten Freund fühle, ist im Prinzip Liebe. Aber sexuelle Anziehung empfinde ich überhaupt nicht, dafür bin ich einfach viel zu hetero *g*
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Zwei Beiträge auf Wunsch gelöscht.
*****Joe Mann
227 Beiträge
Velleicht irre ich mich, aber es scheint mir eine "kleine" Spaltung zu geben.

Eine Seite sagt "zu einer Beziehung gehört nun mal auch Sex" und die andere "Man kann auch Lieben ohne Sex zu haben". Vom Prinzip her geht doch beides. Es ist, wie so oft, die persönliche Einstellung.

Meinereiner ist nun schon seit längerem, leider vergeblich, auf der Suche nach einer weiteren Partnerin. Meine Lebensgefährtin ist da sehr verständnisvoll und unterstützt mich dahingehend, das sie, wenn ich von den Damen erzähle oder sie diese persönlich kennt, ihre Einschätzung abgibt wie diese ticken.

Öhm, ich glaube ich schweife ab...

Sicher findet bei Menschen denen Sex wichtig ist, auch erstmal ein Prozess im Kopf statt bei dem diese sich Frage "klappt das mit der Person auch im Bett?". Denn wenn jemand Sex wichtig ist, möchte er ja auch bei einem Partner darauf verzichten. Aber um Himmels willen, man sollte nicht mit der Tür ins Haus fallen. Meistens tut es auch die Katzenklappe.

Bei den anderen die Lieben wollen um des Liebens willen und denen Sex gar nicht wichtig ist, bei jenen läuft ein anderer Prozess ab. Nichts desto Trotz sollten sie sich jedoch nicht wundern wenn jemand mit der Tür ins Haus gefallen kommt.


Was ich damit eigentlich sagen will ist, dass wenn man jemand im Auge hat sich auch ein wenig auf diesen Einstellen sollte. Nur weil die Einstellung nicht 100% konform mit der eigenen ist bedeutet das nicht das man nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen kann.

Möglicherweise habe ich nun etwas wiederholt was schon genannt wurde, aber ich bitte dem nachzusehen.
*******erli Paar
4.372 Beiträge
Was ich damit eigentlich sagen will ist, dass wenn man jemand im Auge hat sich auch ein wenig auf diesen Einstellen sollte. Nur weil die Einstellung nicht 100% konform mit der eigenen ist bedeutet das nicht das man nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen kann.

Jedoch nur so weit, wie es den eigenen Bedürfnissen entspricht, ansonsten ist das scheitern schon vorprogrammiert.

Es ist schon von Vorteil sich selbst und seine Bedürfnisse gut zu kennen und auch ernst zu nehmen.
Aus Zuneigung oder Liebe sich selbst zu verleugnen geht nicht gut auf Dauer.
*****Joe Mann
227 Beiträge
Ok, Touche.

Da ich so etwas voraussetze habe ich vergessen es explizit zu erwähnen.
***at Mann
2.889 Beiträge
"Liebe" @ Nice Joe
Hallo Joe,
für mich ist ein Leben ohne liebevolle Beziehung nicht vorstellbar!

All meine Beziehungen, mit einer einzigen Ausnahme, sind zwar liebevoll aber asexuell, um das 'mal so drastisch auszudrücken.

Für mich ist diese Erkenntnis eine der Kernaussagen, die das Christentum vor allen anderen Religionen auszeichnet: Ein Herrgott, der seine Geschöpfe liebt, Menschen, die einander lieben wie auch sich selbst, auch dann wenn sie sich gegenseitig Böses angetan haben (die Feindesliebe), Menschen, die benachteiligte Mitmenschen lieben (Barmherzigkeit) und nichtgleichgültig schulterzuckend wegsehen.

Ja, auch in meinem beruflichen Alltag liebe ich die mir anvertrauten Menschen...

Selbstverständlichkeiten, über wohl jeder den Kopf schütteln mag.

Ich liebe meine Familienangehörige.

Ich liebe auch Frauen, deren sexuelle Anziehungskraft ich geniesse, ohne dass ich sie gleich bespringen will. Deswegen ist jede islamistisch schleierverhüllte Frau eine Beleidigung für mich, weil sie auch mir unterstellt, dass ich genau das versuche, was ihr in manchen islamischen Gegenden auch tatsächlich passieren könnte wenn sie sich nicht vom Scheitel bis zur Sohle verhüllt.

Ich bin mit einem Paar befreundet, bei welchem ich den Flirt mit IHR geniesse. Ich werde aber wohl nie intim werden mit ihr.

Ohne genau zu wissen, was die wissenschaftlich exakte Definition von "Polyamorie" ist, ruft dieser Begriff in mir eine andere Vorstellung hervor: die Erweiterung einer streng monogamen Beziehung in einen Kreis gleichberechtigter Menschen die untereinander Sex haben können und mich gelegentlich mit einschliessen.

Es dreht sich also nicht um einen Art verpflichtungsfreien Harem in dem ich mich beliebig bedienen könnte. Bei jeder Partnerin gehe ich davon aus, dass auch sie mehrere Partner haben könnte.

Deshalb ist Sex für mich ein so wichtiges Kriterium in der Beschreibung eines Freundeskreises, dem ich gerne angehören würde, und der -falls wissenschaftlich zulässig- das Adjektiv "polyamor" tragen könnte.

Eine Lebensform die ich für die Zeit nach Ehe und Kindererziehung für angebracht halte.




BFlat
*****s42 Mann
11.869 Beiträge
Sicher findet bei Menschen denen Sex wichtig ist, auch erstmal ein Prozess im Kopf statt bei dem diese sich Frage "klappt das mit der Person auch im Bett?". Denn wenn jemand Sex wichtig ist, möchte er ja auch bei einem Partner darauf verzichten.
Wenn du in deinem letzten Satz das "einen" vor Partner betonst, stimme ich dir zu. *g*

Erklärung:
Mir ist Sex durchaus wichtig, ich habe gern Sex, auch gern oft und lange ;). Da ich aber polyamor lebe, stelle ich mir bei der Partnerwahl nicht (mehr) die Frage: "Klappt das mit der Person auch im Bett?" - weil das nebensächlich ist. Ich muss ja nicht mit jedem Partner Sex haben, um ein für mich befriedigendes Sexleben zu haben. Und so kann ich mich ganz meinen Emotionen hingeben, ohne solche "zweckorientierten Abwägungen" mit einzubeziehen *ja*
*****s42 Mann
11.869 Beiträge
All meine Beziehungen, mit einer einzigen Ausnahme, sind zwar liebevoll aber asexuell, um das 'mal so drastisch auszudrücken.

Für mich ist diese Erkenntnis eine der Kernaussagen, die das Christentum vor allen anderen Religionen auszeichnet: Ein Herrgott, der seine Geschöpfe liebt, Menschen, die einander lieben wie auch sich selbst, auch dann wenn sie sich gegenseitig Böses angetan haben (die Feindesliebe), Menschen, die benachteiligte Mitmenschen lieben (Barmherzigkeit) und nichtgleichgültig schulterzuckend wegsehen.
Und das gibt es in den anderen Religionen nicht? *oh* *gruebel*
Ich würde dich gerne noch mal in einen übergreifenden Religionsunterricht schicken *ggg*

Ich finde in der Beziehung "Liebe" sogar alle monotheistischen Religionen etwas zwiegespalten: Untereinander soll jeder Mensch jedem anderen möglichst mit (Nächsten-)Liebe begegnen, aber als Gottheit dürfen sie nur den EINEN lieben und ehren und keinen anderen neben IHM. Sonst wird er wütend und eifersüchtig? Oh, wie großmütig ... *snief*

Ja, auch in meinem beruflichen Alltag liebe ich die mir anvertrauten Menschen...
Selbstverständlichkeiten, über wohl jeder den Kopf schütteln mag.
Nö, kann ich nachvollziehen.
Aber ob das wirklich Liebe ist oder nicht doch eher ein "Mögen", ein "sich (Mit-)Verantwortlichfühlen, eine "einfache" Zuneigung?
Liebe würde längere Zeit nachwirken, wenn du mit diesen Menschen nicht mehr zu tun hast, würde dich schmerzen, wenn sie von dir getrennt werden.
Umgangssprachlich nennt man es vielleicht so (Liebe), aber wenn ich Liebe als höchste Form der Zuneigung betrachte, dann betrifft das nur wenige Menschen, auf die das zutrifft (im Vergleich zu denen, zu denen ich eine Zuneigung empfinde).

Deswegen ist jede islamistisch schleierverhüllte Frau eine Beleidigung für mich, weil sie auch mir unterstellt, dass ich genau das versuche, was ihr in manchen islamischen Gegenden auch tatsächlich passieren könnte wenn sie sich nicht vom Scheitel bis zur Sohle verhüllt.
Darf ich dich da ein wenig beruhigen. Die Verschleierung hat nicht unbedingt das Ziel, die Schönheit der Frau zu verstecken, um sie vor männlichen Übergriffen zu schützen. Denn der Schleier weckt auf der anderen Seite die Neugier, was sich wohl dahinter verbergen mag. Er ist eher (ursprünglich) ein Merkmal des sozialen Standes und Status - und das auch früher im Christentum.
Fühle dich also nicht unbedingt gleich beleidigt *g*

... Deshalb ist Sex für mich ein so wichtiges Kriterium in der Beschreibung eines Freundeskreises, dem ich gerne angehören würde, und der -falls wissenschaftlich zulässig- das Adjektiv "polyamor" tragen könnte.
Das bleibt dir unbenommen. *ja*
*********under Frau
4.373 Beiträge
Ob Sex oder kein Sex. Wo fängt Sex an und wo auf?

Geht es nicht um die Befriedigung von Bedürfnissen in allen Lebensbereichen?
*****s42 Mann
11.869 Beiträge
Geht es nicht um die Befriedigung von Bedürfnissen in allen Lebensbereichen?
Ja.

Aber muss jede Liebe, jede Beziehung alle Lebensbereiche abdecken? Kann sie das überhaupt? Und müssen nicht die Bedürfnisse auf beiden Seiten berücksichtigt werden?

Wenn ich das Bedürfnis habe, mit einer Frau, die ich liebe (zu der ich also eine sehr starke, selbstlose Zuneigung empfinde), lieber keinen Sex haben zu wollen, so wäre der kleinste gemeinsame Nenner, keinen Sex zu haben. Warum sollte ich mich zwingen, hier gegen meinen Willen, mein Bedürfnis etwas zu tun? Ich würde es ja von einer Partnerin auch nicht verlangen wollen, mit mir Sex zu haben. *oh* *ja*
***at Mann
2.889 Beiträge
gründlich, gründlich @sorbas42
gehst Du auf die Beiträge ein, und dieses Mal habe ich die Ehre..

Leider liege ich nun etwas neben dem Topic und beuge mich schon 'mal vorab der Ermahnung eines aufmersamen Moderators.

Liebe in der Religion..

gerade komme ich aus Algerien und ich habe immer wieder in anderen islamischen Ländern zu tun, z.B. auch in Saudi Arabien (meist in solchen Ländern wo schweißtreibend gearbeitet und nicht urlaubsrelaxt geshoppt wird). Fünfmal werde ich da an jeden Tag ermahnt dass Gott allmächtig ist, und das ist jedes Mal ganz deutlich zu hören: "Allahu akbar!" und alle Rechtgläubigen haben sich auf den Boden zu werfen und zu sich beugen, um die Stirne in den Staub zu drücken. Fünf Mal an jedem Tag!
Eine Aufforderung, sich gegenseitig umarmen und küssen -wie zunächst in der orthodoxen Welt praktiziert und jetzt von uns Katholiken übernommen- ist mir nicht bekannt.

In den anderen großen Modereligionen rund um den Buddhismus geht es wohl eher um das Aufgehen in etwas größerem Ganzem.

Das judentum kündet von einem zumeist zornigen aber ebenfalls sehr mächtigen Gott, der zuweilen schier am Menschengeschlecht verzweifelt.

Die Religionen der ursprünglichen Prairiebewohner Amerikas befassen sich damit, dass der Mensch Teil der umgebenden Natur ist.

Nur das Christentum befasst sich so explizit mit der Liebe, die ganz uneigennützig zu sein hat. Es sei Dir nun unbenommen Zweitausendsechshunderteinunddreißig Beispiele zu nennen, in denen weithin anerkannte und hochdekorierte Christenmenschen gegen dieses Gebot der Liebe verstoßen haben, jedoch markiert dieser "Verstoß" gerade das Postulat der Liebe. Denn wer könnte gegen etwas verstoßen, was nicht Gesetz ist? Wenn ein Hindu (dessen Weltanschauung wir das Kamasutra verdanken) an einem Aussätzigen vorbeigeht, so wird er schulterzuckend an dessen Karma denken, im nächsten Leben könnte dieser ein Maharadscha sein. Ein Christenmensch würde sich schämen, weil er dieser erbärmlichen Kreatur keine Nächstenliebe angedeihen lassen hat.

Eine Sonderform der Liebe ist die Zuneigung, die zwischen Menschen aus Anlass eines in Aussicht stehenden oder bereits vollzogenen Geschlechtskontaktes entsteht. Diese Liebe ist streng restriktiv auf zwei Menschen beschränkt und ist durch vollmündige Schwüre ("bis dass der Tod uns scheidet") zu besiegeln.

Schleier:
Die schönen exotischen Geschichten von den sieben Schleiern.. wenn überhaupt, dann habe ich sie andeutungsweise in Maroko erlebt: Dort sind die Schleier aus Spitze geklöppelt und wölben sich aus kostbaren Tüchern, die einen dezent duftenden Frauenleib in glühender Mittagshitze umfächeln. Mit intensiv geschminkten Augen blitzten sie mich an, damals vor über dreissig Jahren, als ich noch ein attraktiver Jungmann war und sie brachen dann in kicherndes Gelächter aus, beim Anblick meines verdutzten Gesichtsausdrucks.

Heute sehe ich die unansehlichen Lappen, in die sich Frauen in islamischen Ländern hüllen müssen, um Übergriffen von Glaubenspolizei und eines sexistischen männlichen Pöbels zu entgehen.


Liebe im beruflichen Alltag:
als Kind deutscher Eltern wurde ich erzogen, meine Pflicht zu erfüllen und später als Vorgesetzter Pflicht abzuverlangen.
Liebe? Keine Spur!

Als ich an die Schalthebeln der Gesellschaft gelangte brachte Digital Equipment und Hewlett Packard ganz andere Führungsprinzipien und ich wendt sie in meinem Wirkungsbereich an: Motivierung und auch Liebe dem zu führenden Mensch gegenüber. Bald schon strahlten diese Methoden auf die Mitarbeiter der ganzen Firma aus: jeder wollte in meiner Abteilung mitmachen dürfen! Ausserdem wirkte die liebevolle Zuneigung auf mich zurück: ich tat meinen Job wirklich gerne.
Kaum zu glauben.

Heute ist Mainstream, nicht Individualismus angesagt. Liebe ist die Schwäche von unfähigen Softies. Liebe ist nur als abspritzender Sex einer Generation Porno zuläsig. Gefragt ist der stromlinienförmige Karrieremacher.
Liebe? Keine Spur!

Versexualisierung einer möglichen Liebesbeziehung? na klar!




BFlat
***at Mann
2.889 Beiträge
Zorn @fly-for-elle
Hallo Fly-for-elle,
ich antworte auf diesen Beitrag von Dir:
Polyamory: Polypartner finden und die "Versexualisierung"

Wie gerecht ist doch Dein Zorn gegen die Ungleichbehandlung gleicher Begierlichkeiten bei ungleichem Geschlecht.

Dabei fasziniert mich immer wenn ich lesen muß, wie Frauen andere Frauen aburteilen, die offen zu polygamen Fantasien stehen. Bei Männern hingegend kann das sogar karrierefördernd wirken.

Nun war meine Erwartung die, dass in einer Gemeinschaft, die mit etwas mysteriösem liebäugelt, welches sie Polyamorie nennt, Deine Wut gegenstandslos sein sollte. So dass Deine Wut nur ein Echo von "da draussen" wäre.

Gratulation zu Deinem Mut, zu Dir selbst zu stehen!



BFlat
Meinereiner ist nun schon seit längerem, leider vergeblich, auf der Suche nach einer weiteren Partnerin.

Nur mal nebenbei:
Ich glaube, es ist der falsche Weg, zu sagen: "Ich bin polyamor, also suche ich mir eine weitere Partnerin." Meiner Meinung nach sind gesuchte Beziehungen oft sehr wackelige Angelegenheiten.

Ich meine dagegen: Wer polyamor fühlt, wird sich ganz automatisch in andere Menschen verlieben (können). Erst nach dem Verlieben käme dann die Frage, ob eine Beziehung mit diesem Menschen möglich ist.

Meine Erfahrung ist übrigens, dass es sehr viele Menschen gibt, die sich auf einen polyamoren Partner einlassen würden. Vielleicht hängt das aber auch mit dem Auftreten von uns Polys (oder vereinzelter Polys) zusammen. Mich wundert jedenfalls, dass das Finden geeigneter Menschen ein allgemeines Problem sein soll. Ich finde nämlich, dass es das nicht ist.

Ch.
*********under Frau
4.373 Beiträge
Meine jetzt und morgen Partnerin ist nicht polyamor und hat kein Problem damit das ich es bin und weitere Beziehungen pflege. Sie hat mich so kennen gelernt.

Es liegt schon mit an uns selbst wie wir zu uns selbst stehen.
Eine Seite sagt "zu einer Beziehung gehört nun mal auch Sex" und die andere "Man kann auch Lieben ohne Sex zu haben". Vom Prinzip her geht doch beides. Es ist, wie so oft, die persönliche Einstellung.
ich vereine sogar beide Meinungen in einer Person;-)

Ein Leben ohne Sex wäre traurig, für mich nicht vorstellbar.

Trotzdem spielt es in einer Partnerschaft sicherlich nicht die wichtigste Rolle. Und ich gebe Sorbas42 recht, der sagt,dass es umso unwichtiger wird, wenn man mit mehreren Menschen in einer Liebe lebt.

Und noch:

Es liegt schon mit an uns selbst wie wir zu uns selbst stehen.
Daumen hoch! Wir sollten immer zu uns stehen und authentisch sein. Damit ist man auch am Ende viele glücklicher!
*****Joe Mann
227 Beiträge
Nur mal nebenbei:
Ich glaube, es ist der falsche Weg, zu sagen: "Ich bin polyamor, also suche ich mir eine weitere Partnerin." Meiner Meinung nach sind gesuchte Beziehungen oft sehr wackelige Angelegenheiten.

Ich meine dagegen: Wer polyamor fühlt, wird sich ganz automatisch in andere Menschen verlieben (können). Erst nach dem Verlieben käme dann die Frage, ob eine Beziehung mit diesem Menschen möglich ist.

Gut, aber beinhaltet das offen sein nicht auch eine gewisse Offenheit gegenüber Chancen? Ich meine so Augen offenhalten -> Interesse zeigen/wecken -> Flirten -> was auch immer kommen mag. Der eine nennt es suchen, der andere Augen offenhalten, der nächste krampfhaftes Stalken.

Daumen hoch! Wir sollten immer zu uns stehen und authentisch sein. Damit ist man auch am Ende viele glücklicher!

Kann aber auch nach hinten losgehen. Aber velleicht verwechsel ich das auch mit zu großer Offenheit.


Aber beim Lesen und darüber Nachdenken der Beiträge habe ich nun auch eines gemerkt. Sex muss nicht zwangsläufig sein, aber wenn mich eine Frau anzieht ist das natürlich auch nicht schlecht. Es kommt auf den Einzelfall an.
also das "Versexualisierungs" dings
habe ich nicht ganz verstanden von dir Nomi, sorry.

Was meinst du damit genau? Felix hat das finde ich sehr gut beschrieben, sowohl aus pyhsiologischer, wie auch gesellschaftlicher Sincht.
Poly geht doch auch und stark um Sexualität in offener Form? Sicher wollen sich hier auch viele austoben und haben nur ihr Stammhirn aktiv wenn sie das hören. Da ist nun mal eine klare Override Funktion programmiert.
Aber die allermeisten, zumindest die mit denen es sich umzugehen lohnt, lassen sich doch sehr schnell auf eine viel schichtigere Kommunikation bringen? Zumindest das sollte doch mit "aufgeklärten" Menschen möglich sein, alle Themen gleichberechtigt zu behandeln, ohne diesen Tabu Stachel bei der Ansprache zu spüren.

Mal so eine Anregung, könnten wir mal diese ewige L. Wort definiererei lassen? Natürlich liebe ich auch vom Grundsatz her alle Menschen die mir so begegnen, aber brauchts da immer wieder diesen Rumdefiniererei wie jemand das einzel und das P.L. Wort versteht?

Es geht um in Liebe verbundene Sexualität jenseits der einfachen Stammhirnfunktionen. Und wenn mich jemand rein auf diese fest nageln will kann ich immer sagen "du das ist mir zu wenig, wenn du nicht mehr anzubieten hast oder kein über die Funktion der Schamgegend hinausgehendes Interesse an Frauen hast dann lassen wir es besser"

Meiner Feststellung nach ist eine direkte Ansprache des Themas sowieso der falsche Weg in ein gemeinsames Bettchen zu kommen und sich dabei wechselseitig gut zu tun.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.