Ist hier jemand nicht Eifersüchtig?

Also ich würde meinen, dass ich nicht eifersüchtig bin bzw. wäre. Ist nur sehr schwer zu überprüfen, weil meine Frau mir so gar keinen Grund gibt, eifersüchtig zu sein. Die interessiert sich partout nicht für andere Männer.

In meiner Vorstellung ist es kein Problem. Aber wer weiß, was die Praxis ergeben würde ...

Nein, ich glaube, Eifersucht liegt mir fern. Ich weiß, dass ich mich jederzeit über jede Freude meiner Partnerin mitfreuen kann, auch im zwischenmenschlichen Bereich. Jemandem die absolut freie Entfaltungsmöglichkeit zuzugestehen ist für mich ein selbstverständlicher Bestandteil der Liebe, davon bin ich zutiefst überzeugt und fühle es auch genau so. Da hat Eifersucht dann wenig Chancen.

Was mich stören und verletzen würde, wäre ein Weniger an Zuneigung in Bezug auf mich zu Gunsten einer anderen Person. Wenn ich mich vernachlässigt und weniger oder nicht mehr geliebt fühlen würde, das wäre für mich eine Art Eifersuchtsfall, auf den ich reagieren würde, jedoch nicht mit Wut oder Aggression, sondern wohl eher mit Trauer und dann auch Abkehr. Doch auch dieser Fall ist mir bisher zum Glück noch nie vorgekommen.

Soviel mal von mir zum Thema.

Lieben Gruß

Jens

ich kenn eifersucht, neid oder missgunst an mir nicht
auch als kind hatte ich dies nicht

mehr dazu von mir, nachzulesen unter:
Homepage "eifersuchtsfrei" von anaid_1958

Eifersucht setzt laut Definition einen "Besitzanspruch" voraus. Anaid_1958 hat das gut angeschnitten finde ich... es ist somit Verwandt mit Neid und Missgunst.

Da ich finde, dass meine Freundin nicht mein Eigentum ist bin ich auch nicht Eifersüchtig im landläufigen Sinne. Wenn ich aber z.B. eine Arbeitsstelle unbedingt wollte auf die ich mich am geeignetsten sehe und sie dann ein aus meiner Sicht ungeeigneter bekommt, oder wenn ich heute mit meiner Freundin ins Kino gehen wollte und sie dann mit jemand anderes in den selben Film geht und ich allein dastehe obwohl es anders ausgemacht war (ich also unwichtiger oder veraten erscheine)... dann kann ich auf solche "Situationen" schon mal Eifersucht/Neid verspühren.

Ich kann mich aber nicht erinnern, wann dies das Letzte mal war. Denn wenn man schon vorher gute terminliche Absprachen hält, kann das garnicht erst passieren.

Eifersucht kenne ich. Allerdings habe ich auch sehr ausgeprägt den Wunsch, dass es meinen geliebten Menschen gut geht. Das dämmt aufkommende Eifersucht ein. Meist bleibt dann nur das Gefühl des ausgeschlossen seins.

Als ich jünger war, da kannte ich noch das Gefühl der Eifersucht, wobei das im Teenageralter sicher auch noch viel mit Neid und ähnlichen verwandten Gefühlen einhergeht, doch ich kann mit Fug und Recht behaupten dass ich in den vielen Jahren in denen meine Frau und ich schon zusammen sind nie auf sie eifersüchtig gewesen bin, auch nicht als sie lange vor mir ihren Poly-Partner gefunden hatte.

Ich tue mich nur schwer damit zu bestimmen ob das mit der nicht vorhandenen Eifersucht nun an unserem unglaublich starken inneren Band liegt, das mich nie daran zweifeln lässt das unsere Beziehung/Familie das Grundgerüst in unserer beider Leben ist, oder ob ich einfach von Natur aus keinen Impuls zur Eifersucht verspüre.

Also ich meine von mir auch, nicht eifersüchtig zu sein. Zumindest hat es mir bisher nichts ausgemacht, wenn sich meine Frau oder meien Freundin mit anderen "getroffen" hat usw. Auch im Allgemeinen kenne ich keinen Neid, ich gönne anderen gern das, was sie haben, bin aber auch nicht so verrückt, das auch alles haben zu müssen.

Neid und Verlustangst, aber keine Eifersucht? PARADOX! Diese Gefühl sind untrennbar miteinander verbunden!

Ich würde zwei Arten von Eifersucht unterscheiden, ich nenne sie mal die spontane und die permanente.

Spontane Eifersucht

Wenn ich mit einem Menschen zusammen bin, mich intensiv mit ihm beschäftige und plötzlich kommt ein ander, "schnappt" ihn mir weg und ich stehe für den Moment alleine da, dann entsteht ein schmerzliches Gefühl, das sich auch gegen den Partner oder den Konkurrenten richten kann. Das halte ich für eine natürliche, instinktive Reaktion, die auch durch ein mangelndes Feingefühl der beiden anderen Beteiligten mitverursacht werden kann.

Diese spontane Emotion gibt es auch bei mir und ich vermute, dass es kaum Menschen gibt, die davon vollständig frei sind. Man kann sich da nun reinsteigern, oder diese "Eifersucht" erkennen und überwinden - entweder indem man sich auf sich selbst besinnt oder sich anderen interessanten Menschen oder Dingen zuwendet.


Permanente Eifersucht

Damit bezeichne ich die Eifersucht, die entsteht, wenn der geliebte Mensch abwesend ist und ich vermute oder weiss, dass er intensiv mit einem anderen zusammen ist. Diese Eifersucht ist mir absolut fremd, aber ähnlich wie @*****e15 habe ich das Gefühl, dass ich da eine Ausnahme bin. Viele glauben mir das nicht oder sagen, wer nicht eifersüchtig ist, der liebt auch nicht richtig. Ich weiss aber, dass das für viele Menschen ein riesiges Problem ist und habe ein bisschen gelernt, damit achtsam und ohne Urteil umzugehen.
Das klingt jetzt etwas idealistisch aber für mich bedeutet Liebe auch, dass ich mich mitfreue, wenn meine Partnerin etwas Schönes erlebt, egal wo und mit wem.

Eine gute Portion Egoismus ist da allerdings auch dabei. Ich selbst habe einen großen Freiheitsdrang und mich trägt die Hoffnung, dass mich meine Partnerin besser freilassen kann, wenn ich sie volkommen freilasse.

Ich kenne Eifersucht, aber in einer normalen Beziehung habe ich keine. (normal = offener, ehrlicher Umgang miteinander).

Natürlich kenne ich Neid (so wie den auf den Kollegen, der gerade in Urlaub geht, aus dem man selbst vielleicht vor ein paar Wochen erst gekommen bin, auch nicht weiter schlimm - ich gönne ihm den Urlaub ja trotzdem). Also nur schwachen Neid, so in der Art: "Schön für den Anderen, hätte ich auch gern mal wieder". Und ich bin momentan neidisch auf die, die freihändig durch die Gegend gehen können - ist für mich der nötige Ansporn, alles zu tun, meine Krücken auch bald wieder in die Ecke stellen zu können

Missgunst kenne ich so nicht - selbst dann nicht, wenn jemand nach meinem Dafürhalten zu Unrecht zu seinem "Glück" gekommen ist. Klar ist da ein Ärger über die Ungerechtigkeit, aber dann eher das Mitgefühl für den, der es nicht bekommen hat.

Und Verlustangst? Na klar habe ich die - z.B. wenn meine Freundin sich längere Zeit nicht meldet und auch nicht erreichbar ist. Die ist dann verbunden mit der Angst, ihr könnte was passiert sein.

Leider falsch - Neid, Missgunst und Verlustangst sind die möglichen Auslöser für Eifersucht, aber sie müssen nicht zwangsweise dazu führen.

Ich kannte das Gefühl der Eifersucht nicht bis ich frei polyamor lebte

Allerdings ist es keine Eifersucht die ich auf andere Partner münze, sondern es war mehr die zeit die ich nun nicht mit der einen oder anderen verbringen konnte.

Mit den Jahren wurde das immer wieder und seit langer Zeit bin ich auch gerne alleine mit mir.

Jeder Mensch hat seine Macken. Der eine hats mit der Eifersucht, der andere mit der Pünktlichkeit, der ander mit der Arroganz. Die Liste könnte man beliebig verlängern.

Selbst wenn ein Verhalten ganz aus der Norm fällt und pathologisch wird, ist das kein Grund, zu sagen, der "tickt nicht richtig".

@****imu
Der von Dir zitierte Satz scheint Dich ja mächtig zu triggern

Setze den Satz mal wieder in den Zusammenhang wie es stand und Du wirst feststellen das es weder ein Angriff noch eine Verunglimpfung war, sondern ein inneres Gefühl was uns damit Bronze beschreiben will.

Wenn Eifersucht zum Kontrollwahn wird oder andere zu schaden kommen, das nennen ich gravierend und würde auch die Frage stellen ob es noch geht, Du nicht?

Eifersucht steht für mich in Opposition zur Liebe.

Liebe begründet sich auf gegenseitigem Vertrauen, auf Ehrlichkeit und Offenheit im Umgang miteinander, auf tiefe Zuneigung und "gegenseitige gemeinsame" Freiheit.

Eifersucht beruht auf Misstrauen und Verlustangst, ggf. sogar auf Missgunst und Neid gegenüber dem Partner. Sie wirkt einengend und die Freiheit beschränkend.

Den Spruch: "Wenn du mich wirklich lieben würdest, dann wärst du auch eifersüchtig." kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

... auch meiner Meinung nach. Besitz ist was anderes als Liebe und Vertrauen.
Mir gefällt ein Satz sehr gern, den ich mal gelesen habe...
Sinngemäß: Wenn du mich liebst, dann freust du dich, wenn es mir gut geht!

@*******lume

ich habe keine Komplimente mehr übrig *gg

Ja genau das ist es. Liebe ist wenn ich will das es mein gegenüber geht geht und nicht nur mir oder meine Partner einschränke weil ich mit irgend etwas nicht klar komme. Jede Partnerin akzeptiere wie Sie ist und keine Angst habe etwas zu verlieren.

Für den einen mag das so aussehen - für mich haben diese Dinge ihre eigene Bedeutung und nichts miteinander zu tun...auch wenn sie mitunter gemeinsam auftreten.

Ich habe keine Eifersucht, sie widerspricht meiner Lebenslogig vollständig. Denn wenn es erst einen Grund für sie gäbe, dann wäre es eh zu spät...und so ist sie wieder ohne Sinn...

Verlustangst ist mir bekannt - aber sie hat bisher keine Macht über mich gehabt, weil ich einen Verlust als unabwendbar ansehe. Der Verlust liegt nicht in dem Bereich, über den ich entscheiden kann. Wenn ein Partner gehen will, dann kann ich ihn nicht hindern.

Neid kenne ich auch. Aber das sehe ich immer als etwas an, was mit mir zu tun hat und nicht mit anderen. Wenn mir nicht reicht, was ich bekomme, dann liegt das an mir und nicht an anderen. Und ich muß eben sehen, wie ich damit umgehe, damit es mir gut geht.

Niemand gehört mir und ich kann und will niemanden zu Nähe zwingen. Für mich hat nur das Wert, was ich geschenkt bekomme.

Moxy

Huhu,

Ich finde das, wasmwalimu in Bezug auf "zwei Arten von Eifersucht" schreibt sehr gut und für mich nachvollziehbar. Mir geht es da ähnlich.

Ich will nicht behaupten, dass ich eifersuchtfrei bin. Wobei es auch immer schwierig ist, das komplette Gefühl zu beschreiben. Bei mir ist das dann eher Verlustangst, würde ich behaupten. Oder das Gefühl "ungerecht behandelt" zu werden.

Liebe Grüße

Chris

Diesen Satz finde ich mehr als treffend und er könnte von mir stammen!
Ich bin da schon mehrmals wegen einer fehlenden Eifersucht (in Normalo-Beziehungen) in Diskussionen geraten und musste mich dann in gewisser Weise verteidigen. Da fragt man(n) sich dann doch, ob vielleicht doch etwas nicht stimmen könnte, da ich der Meinung bin ich bin eifersuchtsfrei ...
... und so stimmt es mich dann doch recht froh, dass es anderen genauso geht und sie keine Eifersucht verspüren.

Es ist doch etwas sehr schönes, wenn man(n) sich daran freuen kann, dass es dem Partner (oder eben in meinem Fall bei meiner Partnerin) richtig gut geht (und sie vieles was sie an Träumen hat ausleben kann).
Warum wird einem bei (und mit) solch einer Einstellung unterstellt, dass man dann vielleicht gar nicht lieben würde ...?

LG R.

... oder benennen? Ich weiss nicht, ob ich vollkommen frei bin.
Traurig sein, Verlust fühlen, wütend sein oder auch einfach auf einem anderen Weg sich gehend wiederfinden... sind das nicht auch Teile, die andere zur Eifersucht zusammen fügen?

Ich bin dafür, dass jeder sein eigenes Wort für das Gefühl finden dürfte, was ihn bewegt.

ich würde auch sagen, dass ich nicht eifersüchtig bin....

ich denke wenn ich jemanden mag oder liebe möchte ich, dass derjenige glücklich ist und ich kann mich meinen vorrednern da nur anschließen...

aus trauer, wut und verlust wird bei mir nix anderes....das ist dann da und geht auch wieder

ich hab jetzt mal bei wikipedia nachgelesen


ich habe auch keinen besitzanspruch....vielleicht liegt es ja daran...