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Illusionen ?????

Illusionen ?????
Gern würde ich einfach mal nach eurer Meinung dazu fragen.

Ist Polyamory ein illusionäres Konzept ?????

Als ich das lass, war es wie ein Stich in mein Herz.
Leb ich in meinem Traum ????
Will ich etwas erreichen was man nicht erreichen kann???

Halten die, die Poly fühlen oder gar leben, an etwas fest was es nicht gibt???

Dieser kleine Satz hat 100te Fragen gleichzeitig in mir hoch gerufen, und zugegebenermaßen auch wieder einige Zweifel.

LG YOYO
Ich denke mal, Polyamorie ist nicht mehr und nicht weniger eine "Illusion" wie jede andere Form von menschlicher Bindung, Beziehung, Freundschaft, Liebe, genauso wenig oder viel "greifbar", messbar, haltbar....nur eben etwas weniger "etabliert" als die anderen Formen menschlicher Zuneigungsbekundung, was sie aber alleine eben nicht illusorischer macht.

Kurz: Nein, für mich ist sie das definitiv nicht. *smile*
**********ucher Mann
4.945 Beiträge
Ja, ...
Polyamorie ist ein illusionäres Konzept, jedenfalls für diejenigen, die es nicht fühlen, es nicht leben und nicht leben wollen, weil sie sich verschließen und nicht offen sind für andere als ihre eigenen Lebensformen bzw. -konzepte.

Für uns ist es ein inneres Bedürfnis, das ebenso real ist, wie die Tatsache, dass sich die Erde um die Sonne dreht. lächel

Lieben Gruß am Morgen

Jens
*sonne*
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Ja, für alle, die damit überfordert sind und / oder deren Wünsche damit nicht erfüllbar sind.

Offensichtlich gibt es aber viele glückliche Poly's.
**********nchen Paar
61 Beiträge
Ganz ehrlich?.......
....die Frage habe ich mir auch schon ganz oft gestellt und ich muss mir eingestehen, dass ich sie (zumindest momentan) mit "Ja" beantworten müsste.
Nicht weil wir das so wollen oder gar, nicht (er)leben wollen sondern weil es einfach soooo schwer ist einen Gegenpart zu finden, der so deckungsgleich ist in seinem Denken.
Die fünf Jahre die wir mit unserem "zweiten Mann" erleben durften waren traumhaft, noch immer hinke ich hinterher um genau DA anzuknüpfen, wo es einst endete (es war mein Wunsch).
Funktioniert so einfach nicht!
In einschlägigen Foren in denen wir unsere Suche gestalten, bekomme ich Anfragen ohne Ende (soll nun NICHT arrogant rüberkommen) aber tatsächlich wissen viele so gar nichts mit dem Begriff "Poly" anzufangen. Erklärt man das (wozu ich langsam auch zu müde werde), stösst man auf Entsetzen......
......ins Bett jedoch kommt man schnell..........

Naja, ich will nicht gefrustet klingen oder so, ich will nur sagen: für mich ganz persönlich stellt sich das Thema Polyamorie derzeit mehr als nur illusionär dar, leider, und ich habe mir schon oft die Frage gestellt wie abwegig es sein muss.
Sind wir wirklich sooo unglaublich anders?

LG
Sternchen
***vy Frau
224 Beiträge
Reinwachsen
Polyamorsein ist wie eine Hose eine Nummer zu groß zu kaufen, in die ein Kind noch hineinwachsen muß.
Es ist ein Rahmen, den man allmählich zu füllen beginnt.
Ein Bild, das ich selbst male.
Ein Gestaltungsfreiraum.

Hätte man ein festes Bild einer idealen Poly-Welt vor Augen, das der Überprüfung am realen , dass dieses Bild nicht standhalten kann, könnte man von einer Illusion sprechen. Wenn man aber einfach losgeht und unbekanntes Terrain erobert, gibt es viel zu entdecken und über sich zu erfahren. Unrealistisch sind manche Ansprüche an sich und anderen, nicht aber die Liebesfähigkeit an sich. Um im Bild der Entdeckers zu bleiben: vielleicht tritt man mal danaben, holt sich ne Schramme, tritt sich was ein, verirrt sich u.s.w. aber die Reise an sich..........yes Sir!
*****nic Mann
670 Beiträge
@hamamelis
Ich weiß nicht, ob ich die Entscheidung gegen Poly so abwerten möchte wie Du.

Letztlich sind die meisten romantischen Beziehungen Illusionen; sie spielen sich "nur" in unserem Kopf ab (mit ein paar Monaten tatkräftiger Unterstützung der Hormone). Ob jetzt Poly oder Mono.

Das EP lässt in mir weniger Zweifel an Poly als Ganzes aufkommen sondern deutet mir eher offene Baustellen und Fragen bei Yoyo_Willy an.
***vy Frau
224 Beiträge
@Lover_Sternchen
5 Jahre hattet ihr einen Mann an eurer Seite----wow.
Liebe ist selten, es ist ein Glück einen, zwei, drei Menschen zu finden, die man von Herzen liebt. Also ein Geschenk.
Dass eine Liebe zuende geht, tut weh. Aber deshalb die ganze Poly-Liebe in Frage zu stellen, hmmm?
weil sie sich verschließen und nicht offen sind für andere als ihre eigenen Lebensformen bzw. -konzepte.

Das bin ich doch im Prinzip auch nicht, sobald ich erfahren habe, dass ich polyamor leben kann/möchte. Eine dichte eins-zu-eins-Beziehung (symbiotisch gar!) kann ich mir für mich nicht vorstellen - vermutlich öffne ich mich dafür auch nicht - im Gegenteil, ich verschließ mich und möcht bei der schieren Vorstellung am liebsten weglaufen.

Ich fühle zwar polyamor, das macht mich aber nicht per se zu einem Menschen, der sich für alle Lebensformen bzw. -konzepte öffnet. *zwinker*


Für uns ist es ein inneres Bedürfnis, das ebenso real ist, wie die Tatsache, dass sich die Erde um die Sonne dreht. *lächel*

... und für meine Nachbarin ist es ein inneres Bedürfnis, sich einzig um ihren Mann zu drehen, als sei er ihre Sonne ... *sonne*

Meine Art zu fühlen, zu leben und zu denken ist nicht besser oder schlechter als ihre
- nur anders. *ggg*

Liebe Grüße,
Charlotte
*blume*

_____________________________________________________

Illusion oder nicht?
Vermag ich nicht zu sagen.

Wenn man Illusion übersetzt mit Vorstellung - dann vielleicht ja.
Denn eine polyamore Lebensgemeinschaft ist ja zunächst bloß eine Vorstellung, wie das Leben aussehen könnte - genauso wie eine monogame Ehe eine Idee ist von einem Leben mit Partner.

Ob es in der Realität dann wirklich lebbar ist, hängt viel von den beteiligten Menschen ab und von der Kommunikation, der Zuneigung, dem Vertrauen untereinander - in einer polyamoren Beziehung ebenso wie in einer 'klassischen' Partnerschaft.
**********ucher Mann
4.945 Beiträge
Meinetwegen ...
... darf die Nachbarin sich so lange um ihren Mann drehen, bis ihr davon schwindelig wird. *zwinker*

Was mich ja "nur" stört ist, wenn diese Nachbarin von mir Ähnliches in Bezug auf meine Partnerin erwartet. Und mit "Offensein" meine ich auch weniger, sich einer polyamoren Lebensweise zu öffnen, als dieser offen und ohne Vorbehalte zu begegnen.

Lieben Gruß, Charlotte und die anderen, die mich da vielleicht ein bisschen missverstehen

Jens
*sonne*
OK.
Und mit "Offensein" meine ich auch weniger, sich einer polyamoren Lebensweise zu öffnen, als dieser offen und ohne Vorbehalte zu begegnen.

Jeep - da hatte ich Dich missverstanden...
*blumenschenk*

(Wobei ... wer ist schon ganz ohne Vorbehalte? Ich sicher nicht...)
eher Utopie
und Ideologie.
Eine Illusion ist doch etwas nicht vorhandenes, eine Einbildung.
Experimentell bleibt der Versuch immer, ein gewackel auf der Kante.

Aber was solls? Muss immer alles schmerzfreie Lust sein? Vielleicht ist es eine der letzten Grenzen an die wir gehen können, gesellschaftlich, persönlich und sexuell / emotional.

In der Szene finden sich ja auch jede Menge Grenzgänger und wenn ich mir die Äußerungen hier immer zu gemüte führe ist auch viel intellektueller Überbau dabei, Wunschdenken die Wirklichkeit nach seiner Facon zu gestalten.

Aber wieso sollte dieses Reality Bending nicht möglich sein?
@ Lover_Sternchen

Ja wir durften auch eine ganze weile eine wirkliche Beziehung mit einem zweiten Herzbewohner führen.

Und es hat gepaßt.
Solang, bis jemand anders ihn, in die von vielen gelebte Realität zurück führte.


Darum sind aber diese Jahre bei mir nicht, keine Realität, gewesen, sondern erlebtes, gefühltes, immer noch schmerzendes, und so voller schöner Erinnerungen.
Die mich zum Teil zugegebenermassen, immer mal wieder "entführen" zu mindestens in meinem Kopf, dorthin, wo ich sein konnte wie ich wirklich bin.

Nur die Erinnerung an diese Zeit sehe ich als heute Unreal an, wobei sie ja Real gewessen sind.
ich kann meine Vergangenheit nicht auslöschen, sie ist und bleibt Teil von dem was ich erlebt habe, solange ich leben darf.

@ JayCynic

Zeig mir bitte einen Menschen der keine Baustelle hat.
Ich persönlich keinen nicht einen Einzigen.

Was das Polyfühlen angeht, haben wir jedoch ganz bestimmt keine.
Evtl. andere Vorstellungen in dem wie wir es auszuleben wünschen, jedoch nicht im Grundsatz, das es lebbar währe oder für einige sogar ist.

LG YOYO
*****s42 Mann
11.872 Beiträge
Polyamory ist weder eine Utopie noch eine Illusion.

Sie wird real gelebt, und sie existiert, seit dem es Menschen gibt, die Liebe füreinander empfinden - auch wenn der Begriff dafür noch recht jung ist.

Insofern ist es auch keine Ideologie, denn nach meinem Dafürhalten entspricht sie der Natur des Menschen. Sie ist vielmehr die Ablehnung von Ideologien - nämlich der Ideologie von der patriarialisch geprägten Versorgerehe zwischen genau einem Mann und genau einer Frau genau so wie der zwischen einem Mann und mehreren Frauen (Harem) und der Ideologie der romatisch verklärten Liebe (eigentlich der Zustand der totalen Verliebtheit) als möglicher und erstrebenswerter Dauerzustand für eine lebenslange glückliche Liebesbeziehung. Gerade diese letzte Ideologie widerspiegelt auch eine Illusion, wie viele Menschen, die sich zu sehr daran klammern, immer wieder leidvoll erfahren müssen.

Und diesen Ideologien, die gesellschaftlich tief integriert sind, ist es zu "verdanken", dass ein freier, ungezwungener Umgang mit der Liebe so schwer fällt.

Polyamore Lebensweise ist ein mögliches Resultat so eines freien Umgangs mit der Liebe, mit dem offenen Ausleben seiner eigenen Gefühle. Durch die o.g. ideologischen Barrieren wird dies leider stark unterbunden und ein selbstbestimmtes Liebesleben weitgehend unterdrückt (das betrifft nicht nur Polyamory, sondern auch homo- oder bisexuelle Lieben oder oft auch das Bekenntnis zur Liebe über die eigene soziale oder auch nationale Herkunft hinaus).

Polyamory ist nichts besseres oder höheres als monoamore Lebensweise, aber sie ist ein Ausdruck der Überwindung der ideologischen Schranken einer konservativen, auf Machtstrukturen und deren Erhalt ausgerichteten Gesellschaft.
Wir hatten die Tage von einer ganz anderen Warte aus diskutiert.

By the way, eine Illusion ist, nach meiner Ansicht, nicht damit widerlegt, nur weil sie gelebt wird. Das ganze Geldsystem ist eine reine Illusion, genauso wie die klerikalen Werte, wie Schuld/Unschuld, Gut/Böse usw.

Für mich ist eine Illusion eine im Geiste erschaffene und mit Energie versorgte Gegebenheit, welche sofort verpufft, wenn der Schleier gelüftet wird.

Zurück zu unserer Diskussion ...

Wir hatten es aus der Sicht beleuchtet, wie es wohl bei syst. Aufstellungen aussehen würde, wenn man polyamor lebende Gefährten mit den Gesetzmäßigkeiten der großen Ordnung konfrontiert.

Es heißt ja, dass die Ordnung schon dann Veränderung resultiert, wenn einer eines Paares Sex mit einem anderen Menschen hat. Auf Grund des "Risikos" einer Schwangerschaft (Verhütungsillusion einmal ausgeblendet) muss nach B. Hellinger die vormalige Partnerschaft dem Ende geweiht sein.

Meine Meinung dazu war, dass es einiger Aufstellungen von tatsächlich polyamor lebenden Gefährten bedarf, um heraus zu finden, ob tatsächlich die große Ordnung damit im Einklang steht oder nicht.

Eine Illusion kann es sein, wenn es sich irgendwann einmal zeigen wird, dass jene "neue" Geisteshaltung gegen die Gesetze der Natur/des Kosmos steht. Ob das so ist, weiß man ja erst, wenn das Bewusstsein dafür erweitert ist. Bis dahin, kann ich nur vermuten.

Denn was wir garantiert wissen ist, dass alles heute behauptete irgendwann ganz anders gesehen wird.

Und bis dahin, tue ich für mich das, was sich am stimmigsten anfühlt.

*zwinker*

hg

D.
*******959 Mann
739 Beiträge
für mich
ist klar polyamorie gehört zu meinem leben real ohne illusion,sonst würde ich es gar nicht leben.
*****s42 Mann
11.872 Beiträge
By the way, eine Illusion ist, nach meiner Ansicht, nicht damit widerlegt, nur weil sie gelebt wird. Das ganze Geldsystem ist eine reine Illusion, genauso wie die klerikalen Werte, wie Schuld/Unschuld, Gut/Böse usw.
Eine Illusion ist eine von der Realität abweichende Wahrnehmung (ggf. sogar die Wahrnehmung von etwas, was in der Realität gar nicht existiert). Wenn man nach einer Illusion sein Leben ausrichtet, wir man über kurz oder lang mit der Realität konfrontiert. Entweder gibt es Kräfte, die die Illusion immer wieder anpassen und/oder die Realität als "Fehler" deklarieren (z.B. Religionen) - oder man wird desillusioniert.

Meine praktischen Erfahrungen bei Liebesbeziehungen sind, dass diese Desillusionierung wohl hauptsächlich die Anhänger der romatisch verklärten, lebenslangen Liebe zwischen einem Mann und einer Frau ereilt. Meist wird aber auch hier die Realität geleugnet und die Illusion als Non-Plus-Ultra immer wieder als höchstes Ziel angestrebt. Nun, warum nicht. Problematisch wird es nur dann, wenn man andere zwingt, der gleichen Illusion nachzulaufen *oh*.

Das Konzept der polyamoren Lebens- und Beziehungsgestaltung erscheint mir da wesentlich realistischer lebbar - wenn man sich von anerzogenen, illusorischen Wertvorstellungen lösen kann.

Wir hatten es aus der Sicht beleuchtet, wie es wohl bei syst. Aufstellungen aussehen würde, wenn man polyamor lebende Gefährten mit den Gesetzmäßigkeiten der großen Ordnung konfrontiert.

Es heißt ja, dass die Ordnung schon dann Veränderung resultiert, wenn einer eines Paares Sex mit einem anderen Menschen hat. Auf Grund des "Risikos" einer Schwangerschaft (Verhütungsillusion einmal ausgeblendet) muss nach B. Hellinger die vormalige Partnerschaft dem Ende geweiht sein.
Das verstehe ich nicht.
Wo ist das Problem? Resultiert das nicht nur aus Macht- und Vermögensstreben heraus? Vererbbarer Status?

Letztlich ist eine freie, ungezwungene Gestaltung von Liebesbeziehungen, die rein vom eigenen Gefühl (und dem des potentiellen Partners) geprägt wird - unabhängig von materiellen und/oder sozialen Gegebenheiten - die natürlichste Form der Liebe. Dann bedarf es keiner Besitzansprüche, keiner Verlustängste - einzig das freie Gefühl füreinander (oder gegeneinander) bestimmt das Zusammensein (oder die Trennung). Und wenn daraus mehrere parallele Liebesbeziehungen resultieren - so what? *ja*
*****s42 Mann
11.872 Beiträge
Bert Hellinger
OK, mal ein wenig schlau gemacht über diesen erzkatholischen Exmissionar *zwinker*

Und ich kann mich nur dem hier anschließen:
„Mit einer Mischung aus theologischen Phrasen und mystischen Geschichten, einfachen Wahrheiten und absoluten Werturteilen behauptet Hellinger umfassende Hilfe für alles und jeden bieten zu können. Respekt und Demut gegenüber Eltern und Familienangehörigen fordernd, behandelt er seine Patienten anmaßend und unverschämt in der Attitüde des Allwissenden.“ - Psychoanalytiker Michael Hilgers

Im übrigen kann ich aber nicht erkennen, wieso nach Hillinger die erste Beziehung zum scheitern verurteilt ist, wenn in einer zweiten, parallelen Beziehung ein Kind dazu kommt. Das wäre es höchstens, wenn man seine "Familienaufstellung" auf die konservative Vater-Mutter-Kind(er)-Konstellation beschränkt. Aber eine Familie kann auch größer sein *zwinker*
@*********Kunz

unabhängig davon, das ich von hellinger wenig halte, weil mir jedweger dogmatischer unterbau und daraus resultierende festschreibungen suspekt sind, was ist die große ordnung?

kannst du das mal erklären? wie du das meinst in bezug auf polyamorie?
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Anmerkung zu Hellinger:

Was immer man von ihm halten will, entscheidend ist, dass die von ihm begründete Familienaufstellung, weiter entwickelt zur systemischen Aufstellung nicht nur von Familien, sondern auch von Teams oder (polyamoren) Gemeinschaften als Hilfe bei emotionalen Verwicklungen funktioniert
(und insofern konservativer Schulspychologie, die gern viele Stunden abrechnet, ein Dorn im Augen ist).

Und nun wieder zum Thema, ja?
******45w Frau
212 Beiträge
Tja - und ich frage mich: Was ist das Thema?

Ob nun Polyamory Illusion oder Realität ist - kommt doch auf jeden selbst an. Und letztendlich entscheidet jeder selbst wie er leben möchte. Allein die Tatsache für sich selbst "entschieden" zu haben, dass man mehrere Menschen lieben kann, kann auch schon wieder zur Monogamie in der (Haupt)beziehung führen. Aber das Bewusstsein, dass für beide die Möglichkeit besteht, läßt gelassen den Weg gehen, auf dem man dann auf Menschen trifft, die man gerne in sein Leben läßt (und nicht nur in sein Bett.... *zwinker* )

Den Vergleich mit der zu großen Hose fand ich ganz gut - in die man wächst. Quasi zu wissen dass es möglich ist - und dann nicht zwangsweise danach "sucht" sondern entstehen läßt - denn auch die Vorstellungen (Illusionen?) der weiteren Beteiligten spielen mindestens die gleiche Rolle wie die eigenen....

Oje - kommt rüber was ich meine....

Fazit: Polyamory ist dann Illusion wenn ich sie nicht in meiner ureigenen Realität lebe - egal was irgendwelche anderen Menschen dazu sagen, darüber denken usw.

Sunday
****esC Mann
75 Beiträge
Ist das Leben eine Illusion?
Das wäre die Gegenfrage, die mir kommt zu der Frage, ob polyamory eine Illusion ist.
Denn woher weiß ich denn Dinge in meinem Leben?
Und woher weiß ich welche real oder irreal sind?

Grundsätzlich muss ich im Leben zwischen Dingen und Gesprächen unterscheiden.
Beides exisitert, aber nur eines davon kann ich verändern. Ein Stuhl zum Beispiel ist ein Ding, egal wie ich über ihn denke, er bleibt gleich. Quantenphysiker würden mir jetzt vielleicht widersprechen, aber ich sags hier mal der Einfachheit halber so.
Liebe an sich ist ein Gespräch. Ein Diskurs, eine Idee, alle diese Begriffe meinen letztendlich dasselbe. Es ist nicht möglich objektive Aussagen über sie zu treffen. Daher könnte man mit Fug und Recht behaupten, sie sei eine Illusion.
Nicht nur die freie Liebe, polyamory, sondern die Liebe überhaupt.
Die Charakteristik eines Gesprächs ist, dass man es verändern kann je nachdem wie man damit umgeht. Wenn ich also glaube, die polyamory sei eine Illusion, dann beeinflusse ich das entsprechende Gespräch, vor allem in mir, aber auch in der Welt, in die entsprechende Richtung.
Hier wird wiederum berühren wir die Idee der großen Ordnung von Hellinger. Ich will mich nicht soweit vorwagen zu sagen, dass wir diese selbst schaffen, aber ich halte es für ganz wertvoll darüber nachzudenken.

Ich persönlich möchte lieber in einer Welt leben, die von Freiheit gegeben ist und setze meine Gedanken und Glaubensenergie da rein.
Und wenn ich den Diskurs über freie Liebe und Polyamory verfolge, gibt es eine immer breitere Überzeugung, dass diese Art zu leben real exisitiert, genauso wie die Gefühle, die dahinter stehen.

Ich würde lieber von freier Liebe reden als von polyamory, weil man sonst meint es müssten immer viele sein. Es kann auch mal nur eine Person sein und dann ist es auch freie Liebe, wenn ich mit dieser Person aus freiem Entschluss bin und mit anderen nicht, weil ich nicht will.

Aber in diesem Sinne ist die Liebe entweder frei oder sie ist gar nicht.

Daher denke ich, die in eine Schablone gepresste Liebe, sei es eine Poly oder eine Mono Schablone, ist eine Illusion. Die Liebe ist einfach und schert sich nicht darum und sie fließt dahin wo sie will.
*****s42 Mann
11.872 Beiträge
Und woher weiß ich welche real oder irreal sind?
Mal abgesehen von esoterischen Kreisen, die das ganze Leben als irrationale (Wahn-)Vorstellung ansehen, kann der psychisch gesunde Mensch ganz gut zwischen Realität und Fantasie unterscheiden *ja*. Warum? Erfahrungen *zwinker*
Liebe an sich ist ein Gespräch. Ein Diskurs, eine Idee, alle diese Begriffe meinen letztendlich dasselbe. Es ist nicht möglich objektive Aussagen über sie zu treffen. Daher könnte man mit Fug und Recht behaupten, sie sei eine Illusion.
Nicht nur die freie Liebe, polyamory, sondern die Liebe überhaupt.
Nun, der Zustand der Liebe lässt sich neuro-biologisch ganz gut als ein realer Zustand erfassen. Da kann man sehr wohl auch objektive Aussagen treffen. Auch wenn der Auslöser für diese bio-chemischen Prozesse nicht so richtig geklärt ist, sind zumindest die Ergebnisse sehr klar feststellbar. Und dieser Zustand lässt sich sogar künstlich herbeiführen *zwinker*

Aber wahrscheinlich prallen hier massiv weltanschauliche Vorstellungen und Werte aufeinander - und so ein bisschen "Magie" darf ruhig in der Liebe verbleiben *ggg*
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Mal abgesehen von esoterischen Kreisen, die das ganze Leben als irrationale (Wahn-)Vorstellung ansehen, kann der psychisch gesunde Mensch ganz gut zwischen Realität und Fantasie unterscheiden *ja*. Warum? Erfahrungen *zwinker*

Erfahrungen sind Reflexionen, wovon genau?
Ich kann auch Erfahrungen machen, indem ich ganz fest an Illusionen glaube und die Welt durch deren Brille sehe... und weil ich glaube, dass die Dinge so sind, wie ich sie deute (ohne mir des Vorgangs der Deutung wirklich bewusst zu sein) und sich das auch immer wieder bestätigt, weil andere das auch so sehen usw.

Nee lieber Sorbas, das ist mir etwas zu kurz geschossen.

Die Welt (nicht die Erde als Planet, die Welt als Kulturkonstrukt) findet eigentlich zuerst in unseren Köpfen statt. Und genau so ist es mit allen daraus folgenden Produkten wie Liebe, Religion, Wissenschaft, Ästhetik usw. Und all dies bedarf der Sprache, sonst kann es nicht vermittelt werden. Sprache ist zuerst eine Gehirnaktivität, gekoppelt mit Emotionen bilden sich natürlich neuronale Muster, bei allem was wir wiederholt und intensiv tun. Das besagt aber nichts über den Illusionsgehalt dessen, was wir da treiben.
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Solange derjenige in der Situation (und sei es polyamor zu leben oder es zu versuchen) daran glaubt, ist es für diese Person doch Realität - und kann damit in diesem Moment für diese Person keine Illusion sein. Egal was Aussenstehende sagen.
Und was im Nachhinein (!) als Illusion betrachtet wird, ist doch schlichtweg aus einer Veränderung der Person entstanden, also verändert sich auch die Realität dieser Person.

Sprich: Die Katze beißt sich in den Schwanz, real ist, was wir glauben, bis wir aufhören, daran zu glauben. Nur dann sind wir auch andere ...

War doch schön, oder? *baeh*
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