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Coming-Out-Methoden und -Situationen

*******_sn Frau
36 Beiträge
Themenersteller 
Coming-Out-Methoden und -Situationen
Hallo ihr Lieben,

hab gerade einiges zu Coming-Outs gelesen und mich gefragt, was da wohl die besten Wege sind. Für mich ist das bisher nie ein Thema gewesen, weil das entweder sowieso klar war, oder sich praktisch ergeben hat oder einfach kurz die Frage: "He, was hältst Du eigentlich von Monoamorie / Polyamorie" - aber das auch nur gegenüber Menschen, die von Polyamorie dann auch immer ganz viel gehalten haben.

Aber kann ja mal passieren und anderen scheint das ja auch öfter mal so zu gehen, also: Was haltet ihr für einen guten Einstieg in ein Coming-Out-Gespräch als Poly mit einerEinem PartnerIn (die anderen Leute im Leben gehts ja eh nichts an, die haben nichts mitzureden und deswegen können wir sie ja ganz gut beiseite lassen, finde ich)?

• Liebste, was hältst Du von Polyamorie?
• Liebster, gefällt Dir Monogamie?
• Warten, bis es zur Verliebtheit kommt und mit der Tür ins Haus fallen?
• Dreier vorschlagen / swingen vorschlagen / PartnerIn versuchen mit wem anders zu verkuppeln?

Nicht, dass das jetzt meine Vorschläge sind oder ich davon was besonders toll oder blöd finde, nur ein paar Ideen. Und von Euch wüsste ich gerne, was ihr besonders gut fändet.

Und dann noch das "Coming-Out" als VerliebteR in einer Polybeziehung. Wie geht ihr das am besten / schonendsten / zartesten an? Nein, welche Herangehensweise findet ihr am besten, das ist die Frage.
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
****nen:
* Liebste, was hältst Du von Polyamorie?
• Liebster, gefällt Dir Monogamie?
• Warten, bis es zur Verliebtheit kommt und mit der Tür ins Haus fallen?
• Dreier vorschlagen / swingen vorschlagen / PartnerIn versuchen mit wem anders zu verkuppeln?

Hm, ich habe inzwischen dieses "ComingOut" vor jeder neuen Beziehung. Das gebietet einfach schon der Respekt jeder neuen Partnerin gegenüber.

Wenn es aber darum geht, eine bisher monoamore Beziehung zu öffnen, so gibt es dafür wohl kein Rezept. Das einzige, was ich hier immer empfehlen kann: Offen, ehrlich und authentisch sein und bleiben dabei. *ja*
*******_sn Frau
36 Beiträge
Themenersteller 
Das ist ja klar, ein vollkommenes Muss. Wer das nicht macht sollte hier lieber gar nichts sagen und sich schön verkriechen...nicht ehrlich sein...das wäre ja furchtbar und gemein.

Mir geht es aber um Rat für uns alle, die das mal haben werden (oder sogar gerade durchleben). Vor allem Erfahrungen, was gut funktioniert hat und damit meine ich, was die Partnerin / den Partner weder vor den Kopf gestoßen hat, noch übermäßig verletzt, noch zur Trennung geführt hat oder sonst welche schlimmen Konsequenzen hatte.
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
****nen:
Vor allem Erfahrungen, was gut funktioniert hat und damit meine ich, was die Partnerin / den Partner weder vor den Kopf gestoßen hat, noch übermäßig verletzt, noch zur Trennung geführt hat oder sonst welche schlimmen Konsequenzen hatte.
Was in der einen Beziehung funktioniert hat, kann in einer anderen völlig nach hinten losgehen. Und manchmal ist eine Trennung auch nötig, um selbstbestimmt weiterleben zu können. Es ist dann wohl die beste Lösung für beide.

Wichtig und häufig ein guter Einstieg ist wahrscheinlich, nicht den Partner zu fragen, was er von diesem oder jenem hält, sondern einfach die eigenen Wünsche und Vorstellungen ansprechen. Und das am besten, bevor eine konkrete Realisierung dieser noch gar nicht in absehbarer Zukunft ansteht (wenn man es denn schon vorher weiß).
Wenn der Partner einen liebt, wird er nicht einfach abblocken, sondern hinterfragen, sich auch selbst damit auseinander setzen und so kommt man über das Thema ins Gespräch, kann Argumente anbringen, mögliche Regeln ansprechen und so hoffentlich einen gemeinsamen Konsens finden - oder zumindest einen guten Kompromiss.

Aber damit ist der Prozess nicht abgeschlossen. In unserer Ehe war das damals ein Weg über mehrere Jahre - auch, weil wir von Polyamory und davon, dass es anderen ähnlich geht wie uns, nichts wussten. Und wirklich abgeschlossen ist dieser Prozess wohl nie *g*
**********chhof Mann
31 Beiträge
Polyamorie als Lebensphilosophie
Da wie so oft im Leben kein Geheimrezept gibt, helfen Dir sicher nur Erfahrungen anderer und Dein Blick von außen auf deren Erlebtes.

Ich habe spät (erst vor zwei Jahren) erkannt, dass eine monogame Beziehung mit nur einer Frau (auch in häuslicher Gemeinschaft) mir am langen Ende wohl nie reichen wird und mir nur eine Beziehung mit zwei Frauen in FFM die Erfüllung bringt, die ich für ein dauerhaftes Zusammenleben mit allen Spannungen, Erlebnissen und Rückzugsmöglichkeiten für mich beanspruche. Ein nicht leichtes Unterfangen und auch mit viel Ablehnung von potentiellen Partnerinnen verbunden.

Ich habe letztes Jahr nach der Trennung meiner ersten großen Liebe entschieden, mich nach allen Seiten zu outen. So wissen heute meine Mum, meine Familie, meine Freunde, ja sogar einige meiner Geschäftsfreunde von meiner Lebensphilosophie. Das macht es mir auch leichter, damit tagtäglich umzugehen. Insofern ist es für mich jetzt selbstverständlich und ich überlege gar nicht mehr, wem ich es wie erkläre. Es ist so und es ist gut so.

Vielleicht hilft auch Dir eine allumfassende Offenheit weiter. Ich drück Dir auf jeden Fall beide Daumen und wünsch Dir alles Gute.
*******_sn Frau
36 Beiträge
Themenersteller 
Oh, scheint, als hättest Du mich falsch verstanden oder ich mich missverständlich ausgedrückt: Ich hab überhaupt kein Problem damit polyamor zu leben / zu lieben / zu sein oder das Leuten zu sagen. Wenn das wichtig ist erzähl ich das oder der Mensch weiß es sowieso / nimmt es an. Leuten mein Liebes- und Sexleben ins Gesicht zu schmieren finde ich allerdings auch blöd, weil egal was für eines das ist, geht nur die Leute was an, denen ich davon erzählen will und interessiert vor allem auch nicht alle.

Ich dachte nur, dass es ja mal vorkommen könnte und dass da Erfahrungen spannend wären.

Außerdem natürlich meinem Partner erzählen, dass ich mich in den und den verliebt habe, das könnte, je nachdem wer das so ist, vllt. auch schwierig sein. Glaub ich nicht. GLaubt er auch nicht. Kann ja trotzdem sein. Und einE zukünftigeR PartnerIn könnte das auch viel schwieriger aufnehmen.

Also: Erfahrungen bitte! Wie war / ist das denn nun bei Euch?
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Dann deckt sich diese Thema aber sehr mit dem hier: Polyamory: Wie war euer Anfang?

Macht es da Sinn, noch ein neues aufzumachen?
**********chhof Mann
31 Beiträge
Ich habe Dir deshalb diese Zeilen geschrieben, um Dir zu sagen, dass es, wenn Polyamorie in Fleisch und Blut und damit in den Alltag übergeht, es normal ist. Und, es ist normal, zu Dritt statt zu zweit aufzutauchen, ins Kino oder zum Essen zu gehen, in den Urlaub zu fahren und bei Oma zum Kaffee vorbei zu kommen. Das macht vieles leichter und wirkt sich aus positiv auf die polyamore Beziehung aus.
*******_sn Frau
36 Beiträge
Themenersteller 
Ich weiß. Das war ne schöne Zeit. Hoffe, das gibt es (bald) mal wieder in meinem Leben. Gerade gibt es bei mir nur einen Partner und das fühlt sich nach zu wenig an. Vor allem weil nicht jedeR Mensch auf alles Lust hat und es manchmal aber schöner ist mit einem ganz engbefreundeten Menschen was zu machen als mit irgendwem.
**********chhof Mann
31 Beiträge
Ja, ich verstehe Dich gut. Alles Gute auf Deinem Weg. Folge Deinem Herzen und bleib Dir selbst immer treu, da kannst Du nie was falsch machen.
*********hriss Paar
99 Beiträge
Coming Out Methoden
also ich (Chris, der männliche Teil des Teams) bevorzuge, die Situation zu beschreiben, anstatt sie mit einem Etikett zu bekleben. Ich sag also gerne "du, Karl wird mir von Treffen zu Treffen wichtiger" oder "du, mit Irene könnte ich mir auch eine heisse Nacht vorstellen" oder "Roswitha hat uns zu weihnachten eingeladen, wir sollen zu dritt feiern, wie findest du das?"
Die Aussage "ich bin übrigens Poly" sagt ja erstmal gar nichts, für jeden heisst Poly was anderes und vermutlich kommt umgehend die Rückfrage "und was heisst das?".
Bei einer Partnerschaft finde ich es wichtig, dem Partner/den Partnern klar zu machen, dass man bereit ist, die gemeinsame Zukunft zu gestalten. Also sag ich nicht "ich bin jetzt poly" sondern "ich kann mir vorstellen in Zukunft poly zu leben" oder sogar "das wär schon schön, in Zukunft zu fünft unter einem Dach und in einem Bett zu leben".


alles Liebe

Chris (und Marion)
*****ran Frau
98 Beiträge
Bei meinem jetzigen zweiten Partner (mit dem ich auch ein Profil hier teile) war das ziemlich einfach. Wir haben uns auf einer BDSM Party kennen gelernt und ich habe ihn ziemlich am Anfang gefragt ob die Frau in seiner Begleitung eine Partnerin wäre. Er hat mit nein geantwortet und ich habe dann gesagt dass der Mann mit dem ich da war auch nicht ein Partner wäre sondern ein Lover, dass ich aber einen anderen Partner hätte.

Ihn hat das nicht gestört und wir haben uns weiter unterhalten.

Mit meinem längeren Partner hatten wir am Anfang eine offenen Beziehung und dann eine monogame phase. Schlussendlich habe ich das offenen Beziehung Thema wieder angesprochen und kurz danach habe ich mich in jemanden kurzweilig verliebt. Seit dem Zeitpunkt kenne ich auch das Wort Poly und habe es als Lifestyle angenommen.

Das wäre mal meine Erfahrung soweit *g*
Folgender Satz oder Frage hat mich angesprochen:

"Und dann noch das "Coming-Out" als VerliebteR in einer Polybeziehung. Wie geht ihr das am besten / schonendsten / zartesten an? Nein, welche Herangehensweise findet ihr am besten, das ist die Frage."

Für mich steht absolute Ehrlichkeit und Offenheit an erster Stelle. Alles darf an- und ausgesprochen werden, jegliche Gefühle von Unsicherheit bis Eifersucht, von mich verliebt fühlen oder mich vom Herzen her tief liebend verbunden zu fühlen in einen anderen Menschen, dürfen sein und werden offen kommuniziert...

Dies gilt für mich in jeder Beziehung zu meinen Mitmenschen. Wenn ich etwas versteckt halten, verbergen muss, mich verstellen, zurücknehmen oder etwas nicht aussprechen getraue - ist das dann eine wahrhaftige Verbindung? Für mich nicht.

Das gilt im Bezug auf meinen unwörterbar geliebten Sternenmann, auf meine Tochter und alle Menschen die meinen Strand des Lebens bewölkern und meinem Herzen nahe sind.
Coming outs...
...im allgemeinen sind doch eher was, über das man sich erheben sollte.
für mich drückt das eine art "bringschuld" aus.
ich meine damit, dass der begriff an sich zumindest so konnotiert ist, als ob der mensch, der sich "outet" danach der ganzen welt rede und antwort stehen müsste. irgendwie impliziert dieses wort, dass dieses zu-seiner-sicht-/lebensweise-öffentlich-stehen (was ein "coming out" ja eigentlich ist), für andere menschen problematisch sein könnte und dass der sich outende das problem sei.
dabei sind doch eher jene schmalspurigen menschen das problem, die uns zu solchen debatten, wie man soetwas am geschicktesten anstellt, bringen.
klar muss ich meine(n) partner darüber aufklären, wie ich mein leben gestalten will, aber das gilt für so viele dinge und eben nicht nur für jene, die polyamory im weitesten sinne betreffen.
es geht doch genau darum, sich mit menschen zu umgeben, die die eigene sichtweise teilen oder zumindest akzeptieren können. den menschen, die das nicht können bin ich nichts schuldig, schon gar kein coming out!
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Wie man damit in einer langjährig besehenden Beziehung mit einem monogamen Konsens mit solchen Wünschen umgeht, dazu kann ich leider wenig sagen.

Ich hatte immer die Gelegenheit es gleich zu Beginn einer Beziehung zu erwähnen. Zumindest meine Definition von Treue und was ich von Monogamie halte. Mehr will ich dazu dann auch gar nicht sagen - Dinge sollen sich entwicklen können.

Mit Männern als Beziehungspartner ist das, zu Beginn, meist unproblematisch. Und jemand der dann wirklich krampft und sofort zu Ängsten neigt, sich unflexibel zeigt, wäre dann auch nicht mehr spannend für mich.

Die alten, erlernten Muster kommen ja doch früh genug noch durch..
@ Mr never-look-back

Worter haben einige verschiedene Bedeutungen, ich denke bei coming out nicht an Bringschuld oder "ich müsste was tun", sondern ich denke dabei an "ich möchte was tun, hab da richtig Bock drauf". Nur wie mache ich das dann, das ist die Frage vor der ich auch schon stand.

Ich lernte eine Frau kennen und es war klar das was passiert, mir war wichtig daß ich vorher damit raus rücke. Ich hab keine Lust mich dahinter zu verstecken, das wenn etwas nicht gesagt oder gefragt wurde, daß ich dann dort nicht verantwortlich bin für die unausgesprochen Wirklichkeit.

Letztendlich ist das doch die geläufigere Nummer für die sehr viele Menschen sogar Verständnis haben, in meinen Kopf geht das nicht rein, und es beinhaltet eine ungewisse Missachtung.

Also war es schon so das ich mich unter Druck fühlte, weil das der Killer sein könnte. Es war dann aber nicht sofort der Killer, sondern erst als mehr Gefühle entstanden, sie kannte ihre Grenzen recht gut und das machte es auch nicht kompliziert sondern ehrlich und nah, aber erst hinterher.

Ich fühlte mich auch noch einmal mit ihr unter Druck mich also noch mal zu outen, als mein Gefühl war, das Thema wird tot geschwiegen.

Ich kam morgens von meiner Freundin und besuchte sie abends, und fühlte mich als würde ich sie belügen (weil sie´s nicht wissen wollte), und damit wie ein Betrüger. Also kam ich wieder damit auf den Tisch, und so ganz leicht war das auch nicht, es fiehl mir schwer. Weil das der Killer sein könnte, und in dem Moment war er es dann auch.

Auch wenn das schwer fällt, ich mich unter Druck fühlte, würde ich das nicht als eine Bringschuld bezeichnen, eine Nehmeschuld mir gegenüber dann aber schon, ich musste mir das nehmen. Und ich hab gemerkt, das mir das letztendlich gut tut.

@ Pixy
Die alten, erlernten Muster kommen ja doch früh genug noch durch...

Ja, aber es werden immer weniger mit jedem durchlebten Konflikt *zwinker*
*****gra Frau
5.036 Beiträge
bei mir
war es vor vielen Jahren so, dass ich jemandem begegnet bin und sofort war da ein glühender Draht zwischen uns.
Ich habe lange für mich überlegt und geforscht, wie ich damit umgehen will. Auch ich wurde ja in diese Situation hineingeschmissen und musste sie für mich klären.
Aber als ich merkte, dass es was Wichtiges und reiches und Ernstes ist, da habe ich offen mit meinem mann gesprochen.
Ich sagte, dass ich mir einen Freiraum für meine Gefühle wünsche und dem anderen mann auch sexuell begegnen möchte.
Mein Mann hatte zuerst große Angst, dass ich weg will.
Aber dann fanden wir einen Weg des Lassens und des Vertrauens - unser Weg.
Bei vielen klappt das so aber nicht - da ist dann Offenheit der Killer, vielleicht auch, weil es schon andere Bruchstellen gibt.
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