Blödes Volk?
Die meisten haben keine politischen, inhaltlichen Gründe, sondern das was die Presse vorwarf wie Stinkefinger, Pedophilie, Sympathie, Antipathie und alles was emotional ist nur mit einem selbst gar nichts zu tun hat
Ich hab mir ja auch solche "Volksstimmen" reingezogen und mir immer wieder gedacht: mit diesem Volk ist kein Staat zu machen.
Hab mich geschämt für meine Forderung nach mehr plebiszitären Elementen - wie soll das gehen mit einer Mehrheit von 90% politisch Vollblinden?
Dann erfahre ich, wie die Meinungsforscher um 18 Uhr, bevor auch nur die erste Stimme ausgezählt wurde, eine Prognose incl. Detailanalysen erstellt, die das Endergebnis wenige Stunden später nur um Haaresbreite verfehlt...
Da bin ich immer wieder baff, ziehe alle nicht vorhandenen Hüte vor statistischer Mathematik (wenn sie denn korrekt gehandhabt wird) und denke mir: wozu brauchen wir ein ganzes Stimm-Volk?
In der aktuellen repräsentativen Demokratie würde es vollkommen reichen, ein paar statistisch repräsentative Wahlmenschen zu installieren. Das könnte massig Kosten sparen... apropos: 600 Parlamentssitze sind wohl auch n bisschen üppig. Wir müssen doch den Gürtel enger schnallen, hat schon Merkels politischer Über-Ziehvater gemeint.
600 Abgeordnete - davon sind bei jedem Gesetz, das über die Komplexität eines Kaugummis hinausgeht, geschätzTe 90-95% der Abgeordneten Stimmvieh, die überhaupt keine Ahnung haben, was sie da beschließen.
Irgendwer hat dann folgerichtig auch mal festgestellt, dass es für die Richtigkeit einer politischen Entscheidung nicht von von Bedeutung ist, ob sie vom Pöbel oder von Politikern getroffen wird. Das liegt auch daran, weil ein Volk als Ganzes nicht konzeptuell denken kann. Volk ist mit differenzierten Fragestellungen und Konzepten hoffnungslos überfordert, geschweige denn, aus 10 zu gewichtenden Elementen selbst ein realistisches Konzept zu erstellen. Ein Volk als Ganzes kann nicken oder den Kopf schütteln, mehr geht nicht. Es ist einfach erschütternd, das von einer Nation sagen zu müssen, in der fast alle Menschen immerhin zur Schule gehen und so etwas wie "Bildung" genießen. Es braucht Entscheidungsalternativen, und in der Gestaltung dieser liegen bereits Manipulation und Machtausübung begründet.
Also werde ich so oder so vom Pöbel oder von pöbelnden Politikern, in jedem Fall von Ahnungslosigkeit und/oder egoistischen Interessen einer Minderheit regiert.
Wenn ich schon nix zu sagen habe, weil selber ahnungslos. dann
möchte ich von klugen, verständigen, geistig unabhängigen, erfahrenen Menschen mit ausgeprägtem Gemeinwohlsinn mit einem gesund ausgebildeten sozialen Gewissen regiert und von denen immer wieder wenigstens mal um meine Meinung gefragt werden. In gravierenden Fällen hätte ich "als Teil des Volkes" gerne die Möglichkeit zu einem Veto.
Regierungen sollen dem Gemeinwohl, der Vernunft und einem sozialen Gewissen verpflichtet sein. Dann braucht es auch keine Parteien - es reicht, hin und wieder die Kompetenzen im Team auf begrenzte oder unbegrenzte Zeit den Erfordernissen anzupassen.
Die Demokratie in ihrer jetzigen Form war mal ok, was Besseres kannte mensch damals nicht, aber heutzutage ist sie glatt für'n Arsch. Der ist aber so schwer und so fett, dass nicht mal eine seit fast 25 Jahren fehlende Verfassung ausreicht, dass auch nur klitztklitzekleine Gedankenansätze wachsen, wie es denn anders gehen könnte. Welche Wege zwischen Casinokapitalismus und Planwirtschaft denkbar sind. Was sinnvoll an Oligarchien, Räterepubliken, Gewaltenteilung und Basisdemokratie war und wie man verschiedene sinnvolle Elemente so zu einem System kombinieren kann, dass korrektur- und wandlungsfähig bleibt.
Echte Revolutionen sind bisher nur geschehen, wenn Ahnungslosigkeit und Armut sich umarmt haben.
Also muss die Schuldenblase erst platzen. Wir brauchen Umstände, die emotional tief, ganz tief wirken. Eine Zeit, in der es nix zu fressen, nix zu ficken und nix mehr zu spielen gibt.
Und dann? Die Entwicklungen und Entscheidungen, die aus solchen Situationen resultierten, waren 50 Jahre später kaum besser als das, was es vorher gab. Heute kommt hinzu, dass wir internationale, wenn nicht globale Lösungen brauchen.
Also brauchen wir nicht Revolution, sondern Evolution. Voraussetzung dafür ist Bewusstseinsveränderung. Auch das braucht ebenfalls emotional tief greifende Erlebnisse. Ein satter Arsch bewegt sich nicht. Wir können schon froh sein, wenn uns der Arsch nicht unter den Knochen weggeschossen wird. Gerecht wäre es allemal, denn dann wären wir auf Augenhöhe mit denen, die so wenig zu trinken und zu essen haben, dass sie auf ihren Knochen sitzen müssen.
Was mache ich als gesamtgesellschaftlich politisch hoffnungsloses Indviduum damit? Ich suche - auch das politische - Glück im Kleinen, im Privaten, streichle meine Schäfchen, solange ich sie trocken halten kann und hoffe, dass die Stürme nicht zu heftig werden. Neo-Biedermeier pur.
Da fallen mir gerade die alten Frauen und weisen Männer ein, die viel gesehen haben in ihrem Leben, aber nie eine "Bildungseinrichtung" besuchten. Die haben in Stämmen und Familien ohne all das gute Entscheidungen für ihre Leute gefunden.
Vielleicht fehlt es uns allen, und besonders den Mächtigen, einfach an angewandter Herzensbildung und überschaubaren Verhältnissen.
Habe hoffnungslos fertig...
T
M
Kleiner Trost und mein täglich Abendgebet: