Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM & Polyamorie
1159 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Beitrag in SWR2

Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Beitrag in SWR2
SWR2 Forum Untreue ohne Reue –

Sendung vom Mittwoch, 6.6.2012 | 17.05 Uhr | SWR2

Rechts oben auf der Seite der Audiomitschnitt zum Anhören oder auch Herunterladen *g*

SWR2 Forum: Untreue ohne Reue

Funktioniert Polyamorie wirklich?

Es diskutieren:
Ulrike Draesner, Schriftstellerin, Berlin
Michael Mary, Paar- und Individualberater, Hamburg
Annette Meisl, Schriftstellerin, Köln
Gesprächsleitung: Burkhard Müller-Ullrich

Während Marienkäfer alle zwei Tage einen neuen Partner haben, suchen wir Menschen stabilere Beziehungen. Aber auch bei uns ist die Liebe flüchtig und bedroht: Überall hängen verbotene Früchte, das Internet vermittelt Seitensprünge und Affären, und die Scheidungsraten steigen dramatisch an. Warum dann nicht das leidbringende Diktat der sexuellen und sozialen Treue abschaffen? Warum nicht zu mehreren glücklich sein? Ist Polyamorie ein holder Traum – lässt sich die Eifersucht betäuben?

danke promisc
für deinen hinweis,
das werde ich mir anschauen
und sehen,
ob was neues oder bedenkenwertes
zu erfahren ist.

lg reinhard
Was soll ich davon halten:
Die Autorin Annette Meisl berichtet im Beitrag von ihrem "Projekt zur Polyamory".... Sehr fraglich, wenn man mich fragt. Klingt für mich irgendwie sehr erzwungen. Wenn sie sich fünf Männer beschafft, um ein Projekt durchzuführen, frage ich mich doch, ob sie da so ernst bei der Sache ist.
Polyamores Leben sollte m.E. nach immer fakultativ angelegt sein.
Finde auch ihren Satz fragwürdig, wo sie sinngemäß sagt, dass sie sich fragte, ob ein Mann damit klar kommt, wenn sie noch mit anderen Männern ins Bett geht. Ähm, geht es darum? Ich dachte, wir diskutieren hier PolyAMORY... Also die Liebe zu mehreren Menschen, nicht vorrangig die sexuelle Beziehung zu mehreren.
Sie sagt, sie musste sich für ihre "Feldforschung" die Gefühlsverbundenheit beim Sex abtrainieren. WTF?? Außerdem redet sie im selben Atemzug davon, dass sie sich dreimal verliebt hätte, und einmal davon sehr heftig. Wie kann sie denn dann bitte von polyamoren Beziehungen zu fünf Männern sprechen??
Alleine schon ihr Buchtitel sagt doch einiges über ihr wahres Bedürfnis aus: "Fünf Männer für mich: Ein SEXperiment"
Was hat das bitte schön mit Polyamory zu tun?
Sie dachte sich am Anfang ihres Projektes: "Ich will fünf Männer parallel" Sie wollte es quasi erzwingen, innerhalb von zwei Jahren Beziehungen zu fünf Männern aufzubauen. "Liebe" kann meiner Meinung nach nicht erzwungen werden, genauso wie man sich nicht dazu zwingen kann, für einen Menschen keine Gefühle zu haben oder zu entwickeln. Deshalb ist für mich auch obiger Kommentar bezüglich des Abtrainierens der Gefühlsbezogengeit per se völliger Unsinn.

Ich muss einräumen, dass die Dame aber auch etwas gesagt hat, worin ich mit ihr übereinstimme. Und zwar, dass man sich zuerst einmal um sich selbst kümmern und sich selbst lieben lernen muss. Und erst dann kann man sich eigentlich erst in eine Beziehung begeben.
Es sollten doch auch nicht vorrangig extrinsische Faktoren und Erwartungen sein, die eine Identität prägen. Es ist jeder Mensch für sich selbst verantwortlich, für sein persönliches Glück oder Unglück. Aber zu oft werden diese Erwartungen an und in andere Menschen gesetzt, in dem man zum Beispiel sagt: "Dieser Mensch kann mich glücklich machen." Aber dass das eher dem Eskapismus, respektive der Realitätsflucht zuzurechnen ist, um der Tatsache zu entgehen, dass JEDER SELBST sich in erster Linie um sich selbst kümmern müsste, das wird dabei doch oft übersehen. Und so kommt es auch dazu, dass sich Menschen mit anderen vergleichen und versuchen, sich "anzupassen". Doch woran überhaupt? Und wozu? Meiner Meinung nach überbewertet. Wozu gibt es doch den Individualismus? Nicht, damit ich mich doch wieder an eine sogenannte Norm anpasse. Da bin ich doch lieber nonkonformistisch veranlagt.



Eine andere Aussage, die mir gefällt, kam von dem Paar- und Individualberater Michael Mary aus Hamburg. Er sagte, dass man weniger Eifersucht verspürt, wenn man von dieser persönlichen Ebene herunter kommt und nicht denkt: "Was hat der andere Partner, was ICH nicht habe?". Sondern vielmehr muss man weiter gehen und an die Beziehungsstrukturen denken. Sich zu fragen, was hat der Partner von einer weiteren Beziehung, was er bei unserer nicht hat oder haben kann. Ich denke, damit hat er nicht Unrecht.

Ich persönlich finde den Beitrag im Allgemeinen nicht besonders gelungen. Da gefiel mir jener, der vor kurzem auf WDR5 lief, deutlich besser.

ObjectOfDesire
@ ObjectOfDesire
Ich habe den Beitrag ganz anders wahrgenommen.

Ich Plan war ein Experiment durchzuführen, ihr Sexperiment.
Da alle voneinander wussten, ist einer der wichtigsten zwei Punkte der Polyamorie beinhaltet.
Sie wollte aber etwas über ihren Sex erfahren, nicht über Polyamorie.
Ob sie Sex ohne Liebe haben kann.
Ob sie das geniessen kann.
Ob, wenn sie sich verlieben würde, sie trotzdem andere Männer geniessen kann.
Ihr Fragenkatalog geht noch ne Ecke weiter.
Um Liebe ging es ihr dabei garnicht, die hatte sie hinter sich und war satt, sie wollte sich einfach ausprobieren und ausbrechen aus ihren gedachten Normen, das war das Sexperiment.
Was mittlerweile dabei herausgekommen ist, hat viel mit Polyamoire zu tun. Mehrere Partner. Die voneinander wissen. Mir ist das Schnuppe, die Frau hat die Dinge nicht mehr so hingenommen wie bisher und hat die Initiative ergriffen. Und sie redet darüber öffentlich (was ich nie machen würde), da gehört ne Menge Mut zu und den hat sie.
Es ist so einfach immerwieder diese Frage zu stellen, was hat das mit Polyamorie zu tun? Nun, für jeden halt etwas anderes. Auf jeden Fall, daß jeder so sein darf wie er möchte.
Das Erzwungene hab ich nicht rausgehört, sie hat einfach das gemacht, worauf sie Bock hatte, und sie ist sehr bewusst damit umgegangen. So hab ich das alles wahrgenommen, ich hab gerne zugehört und werd ihn mir auch wieder zu Gemüte führen.
*********n_by Frau
827 Beiträge
.....
Wenn die Sendung im Unterrtitel heißt: funktioniert Polyamorie wirklich, es dann aber um ein Sexperiment geht, hat es eher mit Poly, denn mit Amorie zu tun, selbst wenn Fragmente des Verhaltens auch Inhalte von Polyamorie sind.
Sendung gehört?

Ich hab jetzt nicht mehr in Erinnerung wie viele Personen im Studio an der Sendung teil genommen haben, vier waren es auf jeden Fall. Jeder hat eine andere Position gehabt, von einem anderen Standpunkt (und Erfahrungen) aus berichtet. Das Experiment ist nur ein Part der Sendung, der darüber berichten wollte, das und wie andere Möglichkeiten der Monosexualität für jemanden bestimmten existieren. Der Part ist Jahre her, was heute dadurch heraus gekommen ist, ist etwas gaanz anderes als die Ursprungsidee und hat viel mit dem Thema Liebe zu tun. Nicht´s ist leichter als etwas kritisch runter zu rechnen....
Ich hab vor 20 Jahren mit anderen Gedanken und Anlässen trotzdem ähnliche Ideen und Ziele gehabt. Was spielt es für eine Rolle, was das damals mit Poly zu tun hatte? Und was spielt es für eine Rolle ob das heute Poly ist? Ich lebe...
****nLo Mann
3.564 Beiträge
Re: [Polyamory] Beitrag auf SWR2
Ich hätte ja gerne Beiträge mit Titeln wie "Funktioniert Ehe wirklich?" bzw. "Sind konventionelle Familien- und Beziehungsformen überhaupt erstrebenswert?".
Tendenziös wird eigentlich nur bei "bedrohlichem" getitelt - womit man wiederum selbst "Politik" machen kann, wie Soziologen und Demographen wissen.

Die durch ihr Buch bekannte Schriftstellerin formuliert stellt fast überall den Wunsch nach Vergleich zwischen Mann und Frau in den Raum: Für Männer sei Promiskuität Jahrhunderte lang alltäglich, jetzt will Frau wissen, wie das ist und ob "das geht". Daher auch der, für manche nur scheinbare, Gegensatz "Liebe - Sex".
Wird im Dialog auch mehr oder minder bis Minute 8/9 diskutiert: Frauen als "Solisten".
Wobei ich persönlich den Punkt nicht nachfühlen und teilen kann.
Für mich galt schon immer, man möge eine persönliche Lebensidee im Rahmen von Recht und Gesetz formulieren und leben.
Streng genommen gilt dies auch für angebliche "Betrüger" und "Seitenspringer" - woher nehme ich das Recht, da jemanden zu verurteilen?

Daher müssen Frauen in meinen Augen nichts "beweisen" - sie können lieben und/oder ficken, wen sie wollen. Oder es lassen. Whatever.
Mir missfällt gewisser missionarischer Eifer zunehmend.

"Es klappt genauso gut oder schlecht wie bei anderen auch"?
Ähm?
Normen?
Definitionen?
Sich besser fühlen durch Repression Anderer?

"Wir sind ja alle Experten für Eifersucht, in jedem Menschenleben spielt das eine Rolle".
Wieder tendenziös, wie bei dem Thema fast immer: Eifersucht sei "normal", es gab Zeiten, als sie sogar als "gesund" verstanden, jedenfalls nicht angegriffen wurde.
Eifersucht gehöre zu jedem "gut gebundenen" Menschen und müsse daher auch akzeptiert werden.
Verstellte bis vor Jahren auch die Sicht auf das Thema Gewalt und Stalking.
Und erneut werden hauptsächlich Gründe für das jeweilige Auftreten gesucht, weshalb sie bei jemandem auftritt, extern induziert - mittels "Sprengstoff-Bild": Zunächst nicht bedrohlich, nichts gewusst und dann geht es los.

Dabei halte ich es für grundlegender, wie ich in meinen Beiträgen oft formuliere: Jeder kann jeden verarschen, hintergehen, fremdgehen, etc.pp.
Ich muss damit umgehen, dass wir weiterhin in einer egoistischen Welt Leben, die Menschen genau für diese Egoismen struktell systematisch belohnt.

Interessant dann übrigens auch in Minute 35, als die Diskutantin den Mann, der sich über den ersten Orgasmus seiner Frau mit einem anderen Mann nicht beschwert, als "defizitär" bezeichnet.
und dabei die vorherige Diskussion um angebliche oder tatsächliche Trennung von "Liebe", als etwas metaphysisch-psyischem, und "Sex", als physiologischem, nivelliert bzw. negiert.
Nur, weil eine Frau von einem anderen Mann "besser" gefickt wird, als von mir, ist das noch kein Persönlichkeitsdefizit meinerseits.
Wenn ich das realisiere - weshalb sollte ich mich dann darüber, über sie oder den anderen Mann aufregen?

Und als hätte das dann noch nicht gereicht, behauptet sie, es sei richtig und gut, einen Menschen "in die eigene Identität" mit aufzunehmen.
Unabhängig von der Frage möglicher Realisierung: Ist soetwas wirklich positiv?
Geht das überhaupt?
Macht man den anderen Menschen dann nicht stückweit zum Objekt, weil man selbst ja immer Subjekt bleibt, bleiben muss und sich und die Welt IMMER unabänderlich aus der eigenen Subjektbezogenheit betrachtet?
Ich habe keinen Wunsch nach "Symbiose" - das machte Menschen nur mir gegenüber viel zu ähnlich. Damit langweilig und zu nah.

Weshalb sollte ich im Privatleben "Ehrlichkeit" verlangen, wenn man überall genötigt, manchmal gezwungen, wird zu lügen?
Der Lebenslauf in der Bewerbung, im Vorstellungsgespräch muss de facto gelogen werden, Lebensmittelproduzenten lügen über Inhaltsstoffe, marktliche Informationsasymmetrien ausnutzen, etc.

"Arbeit, ich hab ein Kind und jetzt noch fünf Männer organisieren".
Weil nicht sein kann, was nicht sein darf und die eigene Gedankenwelt durch Sozialisation, Erziehung und Prägung bereits definiert, was wir überhaupt sehen wollen und können.

Schade, dass die Diskutantin in Minute 19 in eine richtige, wichtige Richtung geht, dies meiner Ansicht nach aber nicht konsequent denkt. Arbeitsmodelle vs. Liebeskonzepte und deren Einbindung.
Sie kritisiert aber letztlich nur Polyamorie für höhere Zeiterfordernisse.
Stimmt, wenn vermutlich nur bedingt.
Mein Petitum ist, das kann man dann eben entgegen halten, dass die arbeitsteilige Gesellschaft und das Lernen in und aus dieser im Vergleich zum romantischen Liebes- und Familienideal seit jeher ambivalent und diametral gegensätzlich ist/war.
Jedenfalls mit Beginn der fordistisch-arbeitsteiligen Gesellschaft: Man kauft Brötchen beim Bäcker, weil der so gut backen kann, Schweinslenden aber eben nicht.
Spezialisierung und Arbeitsteilung nennt sich das.
Erhöhte die Produktivität und den Wohlstand.
Allein in Beziehungen soll und darf das nicht gelten - gerade wenn man obigen Punkt geringerer Lebenszeitverfügbarkeit hernimmt, dürfte das eher Zukunft, denn Vergangenheit sein.

Am Minute 28 trägt Mary erleuchtendes zum Thema bei.
Er ist überhaupt interessant und kompetent.

Als Qualität zeichnet sich das ganze schon mal durch Trennschärfe des Moderators aus: Definition Polyamory vs. Polygamie. Sehr gut und notwendig.
Letzteres ist verboten und hat mit "Liebe", wie man das im ersten Drittel hören konnte, gemäß "Ehe als Vertrag" auch so gut wie nichts zu tun.
Ehen können nicht "aus" oder "durch" Liebe, sondern nur mit dem (Begleit-)Motiv "Liebe" geschlossen werden.



@http://www.joyclub.de/my/2392073.objectofdesire.html Polyamory: Beitrag in SWR2
Polyamores Leben sollte m.E. nach immer fakultativ angelegt sein.
Wieso?
Man kann doch auch mit dem Ziel "suchen", mehrere Menschen zu finden, die man dauerhaft "lieben" und mit denen man zusammensein kann?
Sollte jeder selbst entscheiden, ob obligatorisch oder fakultativ.

. Ähm, geht es darum? Ich dachte, wir diskutieren hier PolyAMORY... Also die Liebe zu mehreren Menschen, nicht vorrangig die sexuelle Beziehung zu mehreren.
Sie fragte, ob es für sie ein Problem wäre/ist, mit weiteren Männern zu vögeln, während sie mindestens einen "liebt".

Was hat das bitte schön mit Polyamory zu tun?
Der Buchtitel könnte ja auch nur auflagesteigernd gewählt sein.
Man kann doch auch mit dem Ziel "suchen", mehrere Menschen zu finden, die man dauerhaft "lieben" und mit denen man zusammensein kann?
Sollte jeder selbst entscheiden, ob obligatorisch oder fakultativ.

Deshalb sagte ich auch "m.E.". Natürlich darf und soll da jeder selbst entscheiden. Und ich habe so entschieden. Da ich der Meinung bin, dass ich "Liebe" (wie auch immer man diese definieren möchte, wenn überhaupt) nicht erzwingen kann. Sie ist meiner Meinung nach etwas metaphysisches, das ich nicht (be)greifen kann, somit auch nicht anstreben.

Am Minute 28 trägt Mary erleuchtendes zum Thema bei.
Er ist überhaupt interessant und kompetent.

Da stimme ich zu. Interessante Ansichten und erscheint wirklich kompetent auf seinem Gebiet.

Sie fragte, ob es für sie ein Problem wäre/ist, mit weiteren Männern zu vögeln, während sie mindestens einen "liebt".

Nein, an besagter Stelle ging es nicht darum.
****ma Paar
44 Beiträge
@*******lony

Bei diesen Worten:

Es ist so einfach immerwieder diese Frage zu stellen, was hat das mit Polyamorie zu tun? Nun, für jeden halt etwas anderes. Auf jeden Fall, daß jeder so sein darf wie er möchte.

... kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Diese Auffassung höre ich auch nur von Männern.

In polyamoren Beziehungen sind Achtsamkeit, Offenheit und Verbindlichkeit drei wichtige Eckpfeiler. Das hat nichts mit "...jeder so sein darf wie er möchte" zu tun. Mit den Regeln der Polyamorie klappt eigentlich auch eine monogame Beziehung, wenn man wirklich nicht meint, der andere gehört einem. Oder andersherum: Wer für eine monogame Beziehung untauglich ist, ist auch für polyamore Beziehungen untauglich.

Alles andere ist freie Liebe, Swingern, etc .... , was natürlich jeder monogame oder polyamore Mensch auch tun darf.

Justus
Lieber Justus,

was hat das, was Du in Deinem Beitrag geschrieben hast, mit Polyamorie zu tun?

****ma:
In polyamoren Beziehungen sind Achtsamkeit, Offenheit und Verbindlichkeit drei wichtige Eckpfeiler. Das hat nichts mit "...jeder so sein darf wie er möchte" zu tun. Mit den Regeln der Polyamorie...

Für mich sind es menschliche bzw. ethische Werte, die jedweden Beziehungsformen übergeordnet sind. Es sind für mich keineswegs "Regeln der Polyamorie" ... als hätten die Polys z.B. die Achtsamkeit "erfunden" *g*.

Wir sollten uns mal nicht all zu wichtig nehmen und lieber in Bescheidenheit üben. Das damit einhergehende "wir sind besser/weiter als die anderen nichtpolyamoren Menschen", hat für mich einen seltsamen Beigeschmack.

Winterliche Grüße
*blume*
Falcon
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Ich stimme da http://www.joyclub.de/my/1775454.falcon_fly.html zu:

Zuerst einmal ist Polyamorie schlicht und nur ein Zustand ohne Regeln: Ein Mensch ist in romantischer und/oder sexueller Liebe mit mehr als einem Menschen.

Was wir da dann an verschiedenen Regeln, Achtsamkeiten, "das muss man tun oder lassen damit das auch mittel-+langfristig funktioniert"s oder auch Schubladengrenzen (wo fängt Liebe an? Muss diese "gleichberechtigt" sein? Hat die Polamorie besondere Ansprüche die es in eine Monoamorie nicht gibt?) hineinpacken ist eine rein individuelle Angelegenheit.

Es gibt keine Doktrin für die Liebe mit mehr als einem Menschen.

Sie ist erst einmal einfach nur da.

Es gibt schlicht nur eine individuelle Ausgestaltung im Rahmen dessen, wie die sich liebenden Menschen diese Lieben ausgestalten im Rahmen dessen was sie sind - und können, wollen, bedürfen.

Und auf keinen Fall: sollen oder gar müssen.
****ma Paar
44 Beiträge
@*******Fly
@****isc

Hier mal etwas aus wikipedia zu Polyamorie:

die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben. Dies geschieht mit vollem Wissen und Einverständnis aller beteiligten Partner.
Die angestrebten Beziehungen sind langfristig und vertrauensvoll angelegt und schließen normalerweise (aber nicht notwendigerweise) Verliebtheit, Zärtlichkeit und Sexualität mit ein.


Wie Promisc schreibt:

Ein Mensch ist in romantischer und/oder sexueller Liebe mit mehr als einem Menschen.

ist zu wenig für Polyamorie.

Die Punkte "volles Wissen, Einverständnis, langfristig und vertrauensvoll" aus Wikipedia habe ich mit "Achtsamkeit, Offenheit und Verbindlichkeit" beschrieben.

Das Wort "Regeln" ist von mir falsch benutzt worden, es sind Fakten. Ein Mensch der Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit hat und das mit vollem Wissen und Einverständnis aller beteiligten Partner und eine langfristig und vertrauensvolle Beziehung anstrebt, lebt polyamor.

Ein Mensch der zu mehreren Menschen einfach nur Sex hat, ist nicht polyamor, was doch nicht schlimm ist.

Es gehr nicht um
sollen oder gar müssen


Es geht nicht um:
Es gibt keine Doktrin für die Liebe mit mehr als einem Menschen.

Wenn ein Mensch gewisse Fakten erfüllt, lebt er mono, polyamor, lebt die freie Liebe, ist ein Swinger, ist ein Fremdgeher, mag Gruppensex etc etc

Jeder Mensch hat alle Freiheiten, was ihm gut tut, ist richtig.

Für mich ist Polyamorie kein Sammelbegriff für alle "Zustände" von mehr als zwei Personen, die irgendwie Liebe und/oder Sex austauschen/teilen.

Mit dieser Einstellung haben wir auch unsere Fernsehauftritte gut bewältigt und diese Einstellung ist auch für unsere tantrische und polyamore Gemeinschaft für Ältere (siehe tantra-agil.de) eine Grundlage.

Justus
Danke Justus, für Deine Klarstellung:

Ein Mensch der Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit hat und das mit vollem Wissen und Einverständnis aller beteiligten Partner und eine langfristig und vertrauensvolle Beziehung anstrebt, lebt polyamor.

Dann habe ich wohl lange Zeit nicht polyamor gelebt, denn einverstanden war eine weitere Partnerin meiner Exbeziehung über weite Strecken nicht.

Sorry, ich denke mit einem Regelwerk á la Wikipedia tun wir uns keinen Gefallen. Jeder hat selbst einen Kopf zum Denken und weiß, ob er liebt oder nicht, und in welcher Umgebung er das tut. Das reicht für meine Ansprüche völlig.

Ich möchte Dir und Deiner Frau ausdrücklich (nochmals) meine Hochachtung aussprechen in Bezug auf Eure Öffnung in Richtung Medien.

Dennoch empfinde ich Dich in diesen Beiträgen als enger, als es mir entspricht.

Herzlich
*blume*
Falcon
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Magama

****ma:
...von mehr als zwei Personen, die irgendwie Liebe und/oder Sex austauschen/teilen.

ist etwas anderes als

****ma:
Ein Mensch ist in romantischer und/oder sexueller Liebe mit mehr als einem Menschen.

Zumal gerade dieser Wiki-Polyamorie-Artikel heftigst umstritten ist - da er von in meinen Augen (und nicht nur in den meinen) Verbands-Funktionären der puristischsten Art verfasst wurde denen nichts wichtiger ist als die Verteidigung genau ihres "Modells" nach aussen - aus welcher Panik heraus auch immer. Das Ansichreißen von Definitionshoheit nennt man das wohl *zwinker*

Aber bei aller Liebe: mit Liebe hat das nichts mehr zu tun - sondern lediglich etwas mit zwanghaft-deutscher Schubladisierung ("Gründen wir einen Verein - mit Statut! Und wir suchen uns die Mitglieder raus!") und der Überzeugung, etwas besseres, 'höheres' zu sein als all die anderen die man zum Mit-, Um- und Weiterdefinieren erst gar nicht reinlässt...

Mit dem Verweis auf diesen Wiki-Artikel tut ihr Euch also selbst nichts gutes *zwinker*
****ma Paar
44 Beiträge
@****isc

Mit dem Verweis auf diesen Wiki-Artikel tut ihr Euch also selbst nichts gutes


Als erstes finde ich das das Wort POLYAMORIE überhaupt nicht schön !!! Ich lebe seit 1991 in Mehrfachbeziehungen und damals gab es dieses scheußliche Wort noch garnicht. Diese Wortprägung aus den USA hat die Bedeutung wie bei Wiki beschrieben. Für einige meiner Beziehungen paßt diese Definition, für meine anderen sexuellen Kontakte paßt diese Definition nicht. Damit wird doch nichts bewertet oder als besser oder schlechter definiert.

@*******Fly :
Dann habe ich wohl lange Zeit nicht polyamor gelebt, denn einverstanden war eine weitere Partnerin meiner Exbeziehung über weite Strecken nicht.

Ist das schlimm? Wenn ich sage, ich bin Autofahrer, darf ich doch auch mit dem Rad fahren.

@*******Fly :
Dennoch empfinde ich Dich in diesen Beiträgen als enger, als es mir entspricht.

Nicht ich bin "eng", sondern der Begriff "Polyamorie" ist "eng" definiert. Und wenn ich mit nicht-poly-Menschen (z.B. in einer Talkshow) rede, halte ich mich an diese Definition, denn sonst werde ich auseinandergenommen und als unglaubwürdig eingestuft. So ist es in anderen Talkshows passiert, wenn versucht wurde mit nach allen Seiten offen, mit nichts festgelegt, ja das kann auch, wichtig ist nur Freiheit etc argumentiert wurde. Ebenso bestehe ich doch nicht darauf, wenn ich mich mit anderen Bewohnern unseres Dorfes über meine polyamore Lebensweise rede (was tatsächlich passiert), das sie auch wissen müssen, dass ich Gruppensex mag.

Gut, wir können ja versuchen, ein allumfassendes, integrales Wort, das alle Liebes- und Sexmöglichkeiten zwischen mehr als zwei Menschen beschreibt, zu definieren. Solange es das noch nicht gibt, halte ich mich an die zur Zeit allgemein akzeptierte (nur von manchen Poly`s nicht) Definition von Polyamorie

... und fühle mich nicht eingeengt
... und tue mir dabei wohl gutes an

... und werde auch weiterhin meinen nichtpolyamoren Neigungen nachgehen.

Justus
Mein Eindruck zum Thema
"Offene Beziehung" hat halt ein etwas unseriöses Gschmäckle, da klingt doch "Polyamori" gleich viel besser...

Moxy *zwinker*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.