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BDSM & Polyamorie
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Mit seinen Kindern über BDSM der Eltern reden ?57
Wir diskutieren nun schon eine Weile, ob wir mit unseren Kindern über…
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Polyfamilie mit Kindern

Polyfamilie mit Kindern
Aus gegebenem Anlasse eröffne ich mal ein neues Thema.

Nun ist in einem Thread ja bereits gesagt worden:

Polyamorie leben ist mit Kinder kaum möglich. Ich habe hingegen die Erfahrung gemacht dass es ganz leicht sein kann...

Ich würde mich freuen von Euch zu lesen wie ihr diese Form zu Leben Euren Kindern vermittelt und wie sie es - in den verschiedenen Altersklassen - aufgenommen haben.

Wie gehen die Kleinen (und großen Kleinen) ihren Freund gegenüber damit um.
Lebt ihr damit so offen, dass auch im Umfeld der Kinder klar ist, dass die Eltern - also ihr - poly lebt?

Gibt es dort Probleme? Bei Eltern von Freunden? Mit Lehrern? Oder im Kindergarten?

Einen lieben Gruß!

SinChiller
Meiner Meinung nach...
...ist es kein Problem!

So ganz in echt haben wir es zwar auch noch nicht gelebt, aber wir leben allgemein eine etwas alternativere Familienform. Unsere Kinder wachsen damit auf und kennen nichts anderes und können es so auch gut nach außen vertreten.

Ich schreibe später gern noch etwas mehr dazu! *zwinker*
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
Wir wussten vor 20 Jahren nix von Polyamory, aber wir hatten damals schon eine Art polyamore Struktur: 2 Ehepaare mit insgesamt 3 Kindern (alle so 2-3 Jahre auseinander, zum Schluss sogar ein drittes), die nicht nur gut befreundet waren, sondern auch über die Ehegrenzen hinaus in Liebe und mit Sex miteinander verbunden. Hervorgegangen ist es aus einer sexuellen Affaire, die sich dann dahin entwickelte. Und es funktionierte prima - bis wir uns dann durch Wegzug allmählich aus den Augen verloren.

Polyamory und Kinder schließen sich also in keiner Weise aus - ich denke, diese Grenze befindet sich hauptsächlich in den Köpfen der Erwachsenen. Unsere Kinder hatten eine enge Beziehung zu jedem Erwachsenen - und dennoch wussten sie immer genau, wer ihre Eltern waren *zwinker*
********1981 Frau
355 Beiträge
Bei polyamoren Familien mit Kindern finde ich es auch "einfacher".
Die Kinder sind befreundet, die Eltern sind befreundet und darüber hinaus eben noch mehr *zwinker*
Aber was ist bei Kindern in einer polyamoren Beziehung mit 2 Männern und einer Frau?

Ich habe in den letzten Wochen ab und an daran gedacht (auch wenn es wohl nie soweit käme), dass es schön wär, mit "meinen" Männern als kleine "Herde" zusammen zu leben. In einem Haus, einer Straße, wie auch immer. Separate Einheiten.
Allein und doch nicht allein.

Wie reagieren da die Kinder und vor allem irgendwann das Umfeld der Kinder?
*******_73 Mann
257 Beiträge
Kinder als Druckmittel
Ich glaube Kinder können damit gut umgehen, wenn man mit ihnen redet und sie keine Verlustänste aufbauen. Poly ist ja biologisch etc. nicht unnatürlich.

Allerdings fühle ich mich durch meinen Wunsch nach "heiler" Famile und dem Besten für meine Kinder manchmal regelrecht erpresst. Mein liebes Mono-Weibchen weiß das leider...
Possibilitäten
wir haben das überlegt weil das thema ja doch immer mal auf dem plan steht. wir sehen das rundweg vorteilhaftig. die eltern werden entlastet und man kann nach außen hin die sache gut kommunizieren. es ist einfach wie es ist. problematisch wird es erst, wenn es zum problem gequatscht wird. die kids, die so besuchsweise immer mal bei uns landen fanden die situation nie seltsam genug, dass sie irgendwas nachgefragt hätten.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Alle Kinder sind schon Erwachsen mittlerweile, daher sind alle Aussagen als so war es zusehen.

Lebt ihr damit so offen, dass auch im Umfeld der Kinder klar ist, dass die Eltern - also ihr - poly lebt?

Ja es war klar ersichtlich, da die Kinder mal von uns allen oder auch von Mann / Frau A oder B allein betreut wurden.
Abholen von der Schule.
Ausflüge Zoo usw.
Einkaufen u.v.m.

Gibt es dort Probleme?

Ja die gab es, mal einige Beispiele.

Als die Kids kleiner waren, war die Sachlage nicht besonders schwierig.
Doch mit Beginn der Pubertät kamen massive Angriffe, Probleme und viele Fragen auf einen als Eltern zu.

Beispiele :

Auf den Vater : Du bist kein Mann, wenn du erlaubst das andere Männer Mama lieben.

Wir wollen Mensch .... nicht, den mögen wir nicht.

Auf mich als Mutter : Wie kannst du nur Frauen lieben ?
Schick die weg.

Was deren Freunde cool fanden, fanden unsere Kids oft peinlich.
Sie haben oft versucht einen gegen den anderen auszuspielen.
Je größer die Kids werden, desto mehr Freiraum wollen sie und man als Eltern plus X muss sich sehr klein machen, um noch existieren zu können.

Ich/wir würden aber trotz aller Schwierigkeiten unser Leben nicht anders gestalten im Rückblick, da ich finde auch Eltern haben nur ein Leben.

Was sagen die Kids heute .... Ihr seid schon krass drauf, aber es war ok.
An manche Menschen erinnern Sie sich noch heute gern, andere mochten Sie einfach nicht, da sie nicht in Ihr konseratives Weltbild paßt.
Aus welchen Gründen auch immer, sind unsere Kinder so konserativ in Ihren Ansichten, das wir uns oft nicht erklären können warum das so ist.
Bei uns...
... ist es zur Zeit zum Glück noch recht einfach, da unsere Kinder noch kleiner sind (4 und 6 Jahre) und mein Mann und ich (noch) nicht poly bis in alle Konsequenzen leben, d.h. Freunde, Familie und die Öffentlichkeit wissen nichts davon. Dazu ist es noch zu neu für uns.

Aber natürlich ist es schon ein großes Thema, wie wir damit umgehen, wenn eins unserer Kinder fragt, wohin einer von uns abends geht. Wir sagen schon, dass Papa sind mit x trifft oder Mama mit y.

Ich denke, wir werden unsere Kinder langsam daran heranführen und je nach deren Neugier und Fragen versuchen, sie in das Thema zu involvieren.
Ich denke, das gibt es auch keinen generellen Fahrplan, da jedes Kind anders tickt und andere Schwerpunkte setzt. Das eine Kind interessiert es, das andere legt seinen Augenmerk vielleicht auf etwas anderes...
Bei uns
sind die Kinder auch recht klein aber wir hatten von Anfang an in der damaligen Viererliebe vereinbart dass die Kinder nichts davon merken sollen. Liegt auch daran weil bei uns nur einer sich als poly einstuft.
Die meisten Treffen waren nur mit Kindern und es wurde sich normal freundschaftlich begrüßt (Umarmung) und ansonsten kein körperlicher Kontakt. Nur in den Zeiten in denen die Kinder nicht dabei waren.
Für die Kinder waren wir Freunde und es war auch nicht der Fall dass sie einen anderen Status als jegliche andere Freunde für die Kinder hatten. In der Öffentlichkeit haben wir uns zu viert bewegt, jeder Part nur mit seinem Partner.

Wir wollten das alle so und auch heute ist nicht anders. Unsere Kinder sollen nicht wissen dass wir mit anderen Sex haben

LG
und
glaubt ihr, dass die Kinder davon nichts spüren?

Kinder habe so feine Antennen und wissen auch wann sie lieber nicht nachfragen sollten, so tun als ob alles in Ordnung wäre.

Das sie vielleicht eher verwirrt werden, durch die Widersprüchlichkeiten die sie wahrnehmen und nicht einordnen können?
Und was passiert wenn sie mal nachfragen und ihr sie offen "anlügen" müsst?

Welche insgeheimen Botschaften sendet ihr damit vielleicht?
Welche Einstellung zur Sexualität und Beziehungen könnten gelegt werden?
Heimlichkeit, Verschweigen, Lügen sind ok, damit ein Schein gewahrt bleibt über das was man im allgemeinen so tun darf, Doppelmoral ist in Ordnung?

Sorry....aber in diesem Forum schlagen sich so viele Menschen damit auf den verschiedensten Ebenen herum, haben mit sich und dem Außen einige Probleme und die Lösung heißt immer Offenheit, Wahrheit, zu sich stehen usw.. Wie soll sich etwas ändern, wie sollen sie lernen für sich ein
stehen zu dürfen, wenn wir unseren Kinder weiterhin diese Doppelmoral
vorleben?

Und egal wie man lebt, die Pubertät ist immer eine schwierige Zeit, denn sie müssen sich reiben um ihre Position finden zu können und sei es die, es ganz anders als ihre Eltern zu machen.

Animee
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Ich habe mal eine Umfrage erstellt .. bitte hier klicken:
Polyamory: Polyamorie und Kinder

Dabei geht erst mal nur um das Faktische, denn meiner Erfahrung nach ist leichter, Polys ohne Kinder zu finden.
@ animee
die Frage können wir Dir vielleicht in 10 Jahren und mehr beantworten.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Ich muss etwas hinzufügen.

Bei uns lebten die Partner mit uns allen ( Großfamilie 5 Kinder ) zusammen.
Wir haben auch alle zusammen im Bett gekuschelt ( kein Sex ! )
mit den Kids.
Zärtlichkeiten und auch Streit gab es mit allen Partnern.
An der Familienkonferenz nahmen alle teil.
BDSM, Homosexualität u.v.m. war ein kindgerecht ( je nach Alter ) offen diskutiertes Thema.
Bondageseile, Peitschen und einschlägige Bücher waren für Jedermann zu sehen.

Seit wir Poly leben, gab es nur alle zusammen, nicht plus X der wo anders wohnt oder nur mal zu Besuch kommt.

Doppelmoral ist in Ordnung?


Für die meisten leider *ja* animee

Daran hat sich auch im Jahr 2013 wenig bis garnichts verändert.
Nicht nur Kinder gegenüber ist das so, es betrifft oft auch den eigenen Partner.
... und die Kinder?
@ Animee, danke für deine Fragestellungen, die du ich hoffe offene Fragen formuliert hast, dass sie hier auch aufgegriffen werden können. Ich mach‘s einfach mal!

"... glaubt ihr, dass die Kinder davon nichts spüren?"

Wer das glaubt, kennt sich mit Kindern nicht aus und sollte noch etwas warten, bevor sich welche zugelegt werden.
Meiner Meinung nach spüren Kinder sehr wohl etwas.
Wenn sich die polyamore Beziehung eines oder beider Partner so auswirkt, wie sie sollte, nämlich als emotionale Bereicherung, dann erfahren die Kinder Ausgeglichenheit der Eltern. Das wiederum geht aber auch nur, wenn es auch beide Elternteile wollen. Wenn nur einer seinen Interessen nach geht und der andere darunter leidet, dann spüren die Kinder das auch sehr schnell. Polyamory ist nie die Entscheidung eines einzelnen Partners. Auch wenn der eine Partner es nicht machen möchte, sollte er offen darüber diskutieren und auch gemeinsam Grenzen festlegen, wie weit der andere gehen darf.

"Und was passiert wenn sie mal nachfragen und ihr sie offen "anlügen" müsst?"

Warum sollte man seine Kinder anlügen? Wer ehrlich zu sich selbst ist, wird ehrlich zu anderen sein. Je nach Alter der Kinder sollte man auf jeden Fall offen sein. Aber auch offen zu der Entwicklung. Ob wir nun hetero, homo, monogam, polyamor oder was auch immer geboren werden oder nicht ist, spielt keine Rolle, denke ich. Irgendwann erkennt man seine Vorlieben. Meist geschieht das in Pubertät. Es ist also eine Entwicklung und vielleicht auch nur eine Phase (ich hoffe nicht), die bei jedem unterschiedlich in Erscheinung tritt. Das ist es doch auch was uns ausmacht. Jeder ist anders und das ist gut so! Das bringt mich auch gleich zur nächsten Fragestellung.

"Welche insgeheimen Botschaften sendet ihr damit vielleicht?"
Ich will mich jetzt nicht im Ausformulieren von Sätzen üben und will es mit wenigen Stichpunkten auf zusammenfassen.
- Toleranz
- Offenheit im Umgang mit:
o sich selbst und
o anderen
- Respekt
- Wertschätzung

"Welche Einstellung zur Sexualität und Beziehungen könnten gelegt werden?"
Auch hierzu stichpunktartig meine Meinung.
- Sexualität darf kein Tabuthema sein
- jeder lebt Sexualität anders aus
- Sexualität ist etwas sehr intimes mit einem oder auch mehren Menschen (nicht, dass was man in Pornos sieht oder im Bordell kaufen kann)

Damit habe ich kurz mein Standpunkt zu diesem Thema bekannt gegeben und hoffe die Diskussion weiter anheizen zu können.

Baldr76

PS: @****ee, ich hoffe dir nicht auf den Schlips getreten zu sein!
Ja ahja
so ähnlich habe ich es mir auch immer gewünscht und versucht es zu gestalten.

Ich kann mir vorstellen, dass dein Posting bei einigen ein stocken der Atmung verursacht und unendlich viele ABER´S auslöst.

Für mich bedeutet gelebtes Lieben teilen, mitteilen, begleiten, verändern, lernen, annehmen und loslassen. Mein L(i)eben findet im Alltag statt und in dem gibt es Arbeit, Haushalt, Krankheit, Kinder, (nicht mehr aktuell) Hobby´s und weiteres.

Einige der Schwierigkeiten, die wir hier besprechen, Verlustangst, Neid, Vergleich, Konkurrenz, entstehen meiner Meinung nach daraus, dass Angst davor besteht den Rückhalt, den der alltägliche Umgang mit jemand geliebten bietet, zu verlieren oder erst gar nicht in Aussicht gestellt zu bekommen. Umso mehr wenn Kinder existieren oder noch auf der Wunschliste stehen.

Ein Argument gegen das Einbeziehen von weiteren Partnern in das Alltagsleben, ist die Sorge um die Entwicklung der Kinder, wenn es zu Trennungen kommt.
Dieses Argument zählt für mich, bei der bestehenden Scheidungsrate nicht.
Knapp die Hälfte aller Ehen werden geschieden, in der Hälfte davon sind Kinder unter 18 Jahren davon mit allen Konsequenzen, betroffen. Fazit, Kinder aus monogamen Beziehungen müssen damit zurechtkommen keine heile Welt geboten zu bekommen. Dazu fand ich interessant dies zu lesen
http://www.kindergartenpaedagogik.de/43.html

Gehe ich davon aus, dass in polyamor gelebten Haushalten, mehr Kommunikation und mehr Vielfalt im Ausleben der Wünsche bestehen können, wären die Chancen auf ein längeres zufriedeneres Zusammen sein gegeben und damit ein stabileres Umfeld für die Kinder.
In einem Umfeld in dem jeder mehr Möglichkeiten hat sich in seinen Wünschen wie Schwierigkeiten zu zeigen, offen kommuniziert werden kann, denke ich, dass Kinder mehr Authentizität erleben können und nicht so schnell in das Paradox von gefühlten und gelebten geraten. Ein schwieriger Prozess mit all unseren Prägungen und Ängsten, doch irgendwann könnte man mal damit beginnen auch zum Wohle zukünftiger Generationen. Aller Anfang ist schwer und ein Ideal wird man wohl nie erreichen, doch das Festhalten an gedachten Idealen, mit der Argumentation zum Wohle der Kinder, die sichtbar um uns herum scheitern, kann ich nicht nachvollziehen.

lg
Animee
Im weitesten Sinne
lesenswert dazu, finde ich Arno Gruen "der Wahnsinn der Normalität"
Es wird beschrieben was dieses Verschweigen und die damit einhergehenden Irritationen, auslösen können.

Wir können nicht nicht kommunizieren.
Paul Watzlawick
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Ich kann mir vorstellen, dass dein Posting bei einigen ein stocken der Atmung verursacht und unendlich viele ABER´S auslöst.


Das mag sein .... doch meistens kommt das nicht durch meine Beiträge, sondern eher durch die eigenen Fantasien, die oft mit Kopfkino/ Sex zutun haben.

Kinder spüren sehr genau, wer in der Partnerschaft das Sagen hat. Den Kids die vielen W-Fragen zu erklären ist wesentlich sinnvoller, als wenn es Menschen tun, die gar nicht Wissen oder verstehen, um was es genau geht.

Beispiel:
Transsexualität : niemand erklärt das so gut, wie der-/diejenige selbst.
Das gilt für viele Dinge.
Meine Dominanz haben die Kids sowieso bemerkt, aber ich kann Ihnen am besten erklären das Liebe, Zärtlichkeit u.v.m. kein Fremdwort für mich ist.

Nur man selber muss auch 100% zu sich selbst und den Dingen, die man mag, stehen.
Wären meine Partner unsichere Menschen gewesen, die mit sich selbst und Ihren Taten hadern, dann wäre das sehr negativ gewesen.

So war die Aussage ... Du bist kein Mann .... Eine der leichtesten Übungen um sie zu widerlegen.
Jetzt möchte ich mich auch nochmal kurz zu Wort melden. ;-)
Neben unserem recht neuen und noch nicht wirklich ausgelebten Poly-Dasein waren wir schon vor und auch nach der Geburt unserer Kinder aktiv in der "schwarzen" Szene unterwegs. Das heißt, wir tragen zu 98% schwarze Kleidung, mal mehr/mal weniger auffällig gestylt und aber regelmäßig auch mit den Kindern bei diversen Festivals (WGT) und auf Mittelaltermärkten unterwegs.

Diese (Lebens)Einstellung wird auch von vielen "verpönt" und mit Kindern als unmachbar verschrien... doch unsere Kinder wurden damit groß und sahen es als selbstverständlich und normal an, mal mehr/mal weniger begeistert... mittlerweile auch so, dass sie sich davon ausschließen dürfen! *gg* Wir haben immer offen mit ihnen darüber geredet, warum man sich so kleidet, warum wir dort hin fahren und wie man damit umgeht, wenn andere all zu doofe Fragen stellen. Diese Erfahrungen und Vorgehensweisen möchte ich auch gern in das Poly-Leben übernehmen.

Meine Kinder wissen, dass ich mich mit anderen Männern treffe, dass es da hin und wieder auch jemanden gibt, den ich sehr mag und dass ich eben auch mal auswärts übernachte. Für sie ist es völlig normal, dass Mama abends ausgeht, sei es zum tanzen oder um Freunde zu besuchen. Sie lernen meine Freunde ggf. auch kennen und nehmen sie dann als "den Freund von Mama" wahr und an.

Bisher gab es erst eine intensivere Geschichte, die sich in Richtung einer Poly-Beziehung entwickelt hatte. Darüber habe ich mit meiner großen Tochter (damals 10) sehr offen geredet, weil sie eben sehr sensibel für die großen Gefühle, die da eine Rolle spielten, reagierte und konkret nachfragte. Wir haben auch gemeinsame Unternehmungen durchgeführt, um die zwei Familien miteinander bekannt zu machen und genauso stelle ich mir Polyamorie auch vor - das L(i)eben miteinander teilen, offene Kommunikation mit ALLEN Beteiligten und eben keine Versteckspiele und keine Doppelmoral! ;o)
*******lin Mann
27 Beiträge
The polyamorists next door
Hallo,

ich habe jetzt erst diesen Thread entdeckt und freue mich, dass das, was ich mir wünsche, eine Polyfamilie, nicht nur in den USA, sondern auch hier nun von einigen gelebt und offen kommuniziert wird. Über Polyamory und Polyfamilien in den USA ist gerade ein spannendes, auf 15 Jahren Forschung beruhendes Buch (siehe Betreff) erschienen, das ich jetzt lese.

Meine beiden Lieben (K, 53) in Berlin und (C, 50) bei Göttingen haben schon erwachsene Kinder und sind über das Alter zum Kinderkriegen hinaus. K hätte noch gerne ein Kind von mir bekommen. Sie versteht meinen Kinderwunsch sehr gut, würde sich über ein Kind in meinem Leben freuen und konnte es zuletzt auch mittragen, als ich endlich eine Frau (N, 43) gefunden hatte, die mich mit meinen Lieben akzeptiert und ein Kind mit mir wollte. Und wir hatten auch Liebesgefühle füreinander. Es hätte schön passen können.

N konnte es gar nicht schnell genug gehen, dass wir mit dem Zeugen anfangen. Sie hatte sowieso Sorge, dass es schon zu spät sein könnte. Sie hätte auch eigentlich am liebsten einen monoamoren Partner gehabt, obwohl sie K mochte und auch gerne "dabei haben" wollte, wenn wir ein Kind haben. Als es nicht gleich im ersten Zyklus geklappt hat, kamen bei ihr alle Zweifel wieder nach oben, und sie hat die Reißleine gezogen. Es war schwer für mich zu fassen, dass sie noch einen Tag vorher sich über eine Schwangerschaft riesig gefreut und mit mir zusammen für mindestens die nächsten 20 Jahre für das Kind da sei gewollt hätte - und dann von einem Tag auf den anderen alles abgebrochen hat.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich mein Polyfamilienwunsch bald erfüllen wird und bin gespannt, was das Leben bringen wird. Von Euren Erfahrungen und das o.g. Buch zu lesen stärkt meine Zuversicht.

Liebe Grüße,
Pete
*****tes Mann
186 Beiträge
so geht mir es auch
Danke Pete, für deine Offenheit in deinem sehr interessanten Beitrag.

Es ist sicherlich ohnehin schon schwierig genug, jemanden zu finden mit dem man genügend Übereinstimmungen hat. So daß eine gemeinsame Elternschaft für die Jahre der Zukunft überwiegend Freude, und nur zum geringeren Teil Dissens, Leid und Bürde bedeutet.

Zudem sind wohl die meisten Frauen mit aktuellem Kinderwunsch nicht unbedingt willens, sich ausgerechnet jetzt mit dem Thema Polyamorie zu befassen. Der Wunsch "Einerfürallesfürimmer" ist in dieser Situation wahrscheinlich meistens sehr viel naheliegender. Das macht es nochmal schwieriger.

Was derzeitige Beziehungen und Kinderwunsch betrifft befinde ich mich in exakt derselben Situation wie du. Der kleine Funken der Hoffnung ist aber noch nicht erloschen...
Kann das gehen?
Ich kann mir Kinder in einer "Polyfamilie" eigentlich nur vorstellen, wenn ich dort mit dem oder den Partnern, mit denen ich diese Kinder habe, auch zusammenwohne. Eine häusliche Einheit soll das schon irgendwie sein.

Derzeit grübele ich aber sehr viel darüber, wie das funktionieren soll, wenn man einen "gleichberechtigten" oder anarchistischen Poly-Stil lebt, so wie ich das derzeit größtenteils tue.

Denn irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl, dass ein Paar, das Kinder hat, eben in ganz besonderer Weise durch so Kinder zusammengeschweißt wird. Und da auch alleine durch die Verantwortung, die man fortan für 20+ Jahre gemeinsam trägt, stark aneinander gebunden ist. Wird dann nicht automatisch eine Art "Primärbeziehung" daraus? Und wo haben andere Partner dann noch Platz?

Und was passiert, wenn ich als Tripel oder Quadrupel in einem Haushalt lebe? Die Wahrscheinlichkeit für Streit steigt da doch eher. Was, wenn ich mit meinen Metamours nicht mehr klar komme, aber durch Kinder ein Zwang oder immerhin starker Drang besteht, zusammen zu leben? Was wenn ich Kinder mit zwei Partnern habe, und sich diese Partner dann irgendwann nicht mehr riechen können? Zerreißt es einen da nicht? 20 Jahre sind doch eine verdammt lange Zeit, und Poly bedeutet für mich bislang mehr Mut zu Fluktuation - aber brauchen Kinder nicht gerade eine gewisse Stabilität?

Ich glaube, gerade viele Menschen, die älter sind als ich, haben sowieso eher so eine Primärbeziehung und dann eben neue Beziehungen daneben, aber vorher eben ihren festen und sicheren Stand im Leben mit nur einem Partner gefunden. Das ist bei mir nicht der Fall; ich komme schon mit meinen Metamours nicht allzu gut klar (und umgekehrt) und es ist wohl ausgeschlossen, dass ich mit diesen je zusammenleben würde. Vielleicht mache ich mir darum so große Sorgen.

Ich fühle mich in letzter Zeit oft ziemlich nachdenklich und bisweilen schlecht wegen dem Thema. Ich bin noch jung und Kinder drängen nicht, aber gleichzeitig sagt mein Bauchgefühl momentan dauernd: du wirst dich irgendwann zwischen Poly und Kindern entscheiden müssen.

Ich will aber beides...
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Kinder sind ein Thema, das in allen Beziehungsformen für Stress und Streit sorgt, einfach aus der Tatsache heraus ... Die eigenen Bedürfnisse stehen ganz weit hinten an.
Jeder Mensch hat seine eigenen Ansichten und Vorstellung über Kindererziehung.

aber brauchen Kinder nicht gerade eine gewisse Stabilität?

Ja ..... und wenn diese Stabilität und Beständigkeit über einen langen Zeitraum
( 20 Jahre genügen oft nicht ) nur von einem Menschen gegeben werden soll dann überfordert das den Einzelnen schnell.
Im Zweifelsfall steht der Vater oder die Mutter allein da mit all der Verantwortung für das Kind und er/sie muss dann ohne Partner schauen, wie der Alltag zu bewältigen ist.

Und wo haben andere Partner dann noch Platz?

Platz ist genug da, es gibt viel zutun und das über einen langen Zeitraum.

Die Frage ist eher, wie verbunden und beständig möchte sich der Partner einbringen?
Wie stark ist das Gefühl zu den Kindern?
*****eva Mann
15 Beiträge
Make-love-not-war works....
Vor ca. 20 Jahren habe ich mit polyamourösen Affären angefangen. Am Anfang habe ich NICHT dazu stehen können. Denn ich hatte wohl Angst davor, von der "monogam-monotonen Mehrheitsgesellschaft" verurteilt zu werden.

Ausserdem wollte ich am Anfang meine damalige "feste Freundin" + spätere "erste Frau" nur sehr eingeschränkt teilen.
Denn ich kannte durchaus Eifersuchtsgefühle zu anderen Männern, die ich z.T. selber zu uns für gemeinsame "erotische Liebesspiele" eingeladen hatte.

Mit der Zeit erkannte ich aber, dass die Hausfreunde "meiner ersten Frau" unsere Beziehung fast immer nur bereicherten. Ausserdem gibt es einen Spruch, der wohl eine Beziehungs-Wahrheit kurz ausdrückt:
"Was nützt mir die schönste Frau der Welt, wenn es meine eigene ist."
Tatsächlich fand ich "meine erste Frau" immer noch "erotisch prickelnder" und schöner, wenn sie auch von einem anderen Mann erotisch begehrt wurde.
Aber auch gemeinsame Pärchen-Treffen waren oft eine schöne erotische Bereicherung für uns.
Allerdings hatte "meine erste Frau" immer Sorge, dass ihre recht konservativen + "christlichen" Eltern" von unserer "freien Liebe Beziehung" erfahren. Das war wohl einer der Hauptgründe, warum unsere Beziehung nach neun Jahren auseinander ging - vermute ich.

Die letzten Jahre durfte ich jedoch lernen, dass es viele Frauen gibt, die gerne "von vorne bis hinten" verwöhnt werden. Aber beim besten Willen "zwei Schwänze gleichzeitig" kann wohl kein Mann einer Frau bieten ohne "polyamor" zu leben..
Natürlich muss bei MMF-Spielen viel Achtsamkeit dabei sein. Ausserdem sollte meist gut Gleitcreme genutzt werden, damit diese "MMF-Beziehung flutscht"....
Aber wenn es keine menschlichen "analen Freuden" gäbe, würde es wohl keine Schwulen auf der Welt geben.
Und eine Frau, die es OHNE Schuldgefühle geniessen kann, "vagina und anal" zum Höhepunkt zu kommen - erlebt wahrscheinlich sehr "be-Friedigende Orgasmen".

Allerdings war das "Coming-out" vor ca. 10 Jahren als free-lover für mich - auch bei den meisten Arbeistskollegen wahrscheinlich leichter als für "meine letzten Frauen". Denn die meisten "normalen Männer" antworten mir bei meinem "Coming-out":
Das ist ja supergeil - nimm mich doch mal mit in einen Club oder lade mich zu deiner alljährlichen "Benefiz-makelovenotwar-WG-Party" ein.

Im Gegensatz dazu haben es Frauen beim "Coming-out" wahrscheinlich viel schwerer und sie haben Angst als "free-lover-Schlampe" zu gelten. Aber ich denke, hier ist unsere Gesellschaft dabei, sich "sexuell weiter-zu-entwickeln". Im TV habe ich die ersten "normalen Frauen" gesehen, die öffentlich dazu stehen, dass sie sich Call-boys mieten. Ich denke so etwas wäre vor 20 Jahren noch unmöglich gewesen.

Deswegen habe ich die Hoffnung, dass wir es bald alle wagen, unsere eigene
PASSION OF LIFE leben zu dürfen
• 24 Stunden lang und sieben Tage in der Woche.
*******ben Mann
3.280 Beiträge
@Vayudeva
sehr interessanter Beitrag, nur was hat der mit dem Thema hier "Polyfamilie mit Kindern" zu tun?

Würde wohl eher unter Polyamory: Neuvorstellungen, Kapitel 5 (ohne Diskussion) oder wenn du darüber diskutieren willst als eigenes Thema unter Polyamory: Poly-Einsteiger passen.
*****eva Mann
15 Beiträge
PS zu meinem Beitrag bzgl. Kinder
Unsere gemeinsame Tochter hatte als Kleinkind NIE Probleme mit dem "free-lover-Leben" ihrer Eltern.
Im Gegenteil - ich denke für Kinder ist es sehr vorteilhaft, wenn die Eltern "be-FRIEDigt" sind. Denn "befriedigte Eltern" sind meist auch sehr entspannte Eltern.

Allerdings ist meine Tochter jetzt in der Pubertät und wünscht sich offiziell lieber eine "Spiesser-Familie" als einen Hippie-Papa.

Aber wir haben es trotz Trennung/Scheidung geschafft ihr eine sehr gute "Nach-Scheidungs-Familie" zu werden. Wir feiern sogar gemeinsam mit Mama + Papa + meinen Eltern Weihnachten zusammen.

Und für unsere fröhliche und lebenslustige Tochter ist es wohl das Wichtigste zu wissen, dass unsere "Ehescheidung" NICHTS mit ihr zu tun hat.

Mal schauen, ob sie nach der Pubertät wirklich eine "Spiesserin" wird... *g* .
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